Home Deutschland Deutschland — in German Zehntausende protestieren gegen Artikel 13

Zehntausende protestieren gegen Artikel 13

236
0
SHARE

Zehntausende Menschen protestieren heute in Deutschland und Europa gegen die geplante Urheberrechtsreform. Am Dienstag will das Europaparlament über die Reform entscheiden – Kritiker fürchten Zensur.
Zehntausende Menschen protestieren heute in Deutschland und Europa gegen die geplante Urheberrechtsreform. Am Dienstag will das Europaparlament über die Reform entscheiden – Kritiker fürchten Zensur.
Aus Protest gegen die geplante Reform des Urheberrechts sind in Deutschland und anderen europäischen Ländern zehntausende Menschen auf die Straße gegangen. Drei Tage vor der Abstimmung im Europaparlament verlangen sie vor allem die Streichung des Artikels 13. Danach sollen Plattformen wie YouTube künftig stärker in die Pflicht genommen werden. Sie sollen in Zukunft bereits beim Hochladen überprüfen, ob Inhalte urheberrechtlich geschütztes Material enthalten. Kritiker befürchten, dass dies nur über automatisierte Filter möglich ist, was einer Zensur gleichen könnte.
In Deutschland gab es im Laufe des Tages Demonstrationen in zahlreichen Städten. In München bestätigte die Polizei knapp 40.000 Menschen. In Köln zogen nach Schätzungen der Veranstalter mehr als 10.000 Menschen durch die Innenstadt, die Polizei sprach zu Beginn von rund 4.500. In Düsseldorf waren es laut Polizei etwa 4.000 Demonstranten, in Hamburg bis zu 6.000 Menschen, in Hannover rund 3.200. In Berlin versammelten sich mehrere tausend Menschen am Potsdamer Platz, um an der deutschen Wikipedia-Zentrale vorbei zum Brandenburger Tor zu ziehen.
Auf den Schildern der überwiegend jüngeren Demonstranten waren Sprüche wie “Niemand hat die Absicht eine Zensur zu errichten”, “Rettet unser Internet” oder “Dieselfilter statt Uploadfilter” zu lesen. Transparente vielerorts zeigten auch: “Wir sind keine Bots”, also: keine automatisierten Computerprogramme. Eine Anspielung darauf, dass manche Politiker Proteste gegen die Urheberrechtsreform auf Twitter als Werk von Bots abgetan haben. Diese sollten durch große US-Konzerne wie Google eingesetzt worden sein. Auch Schilder mit Aufschriften wie “Meinungsfreiheit ist in diesem Land leider nicht verfügbar” wurden von Demonstranten gezeigt.
Eine der größten Protestaktionen startete in Berlin, wo sich mehrere tausend Menschen auf dem Potsdamer Platz im Stadtzentrum versammelten.

Continue reading...