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Corona-Krise in den USA: Zahl der Toten wohl höher als bislang bekannt

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In den USA sind womöglich mehr Menschen am Coronavirus gestorben als bisher bekannt. Dies erklärte Regierungsberater Fauci bei einer Anhörung vor dem Senat. Alle Infos im Newsblog.
In den USA sind wohl mehr Menschen am Coronavirus gestorben als bisher bekannt. Dies erklärte ein Regierungsberater Fauci bei einer Anhörung vor dem Senat. Alle Infos im Newsblog.
Weltweit sind bereits über 4,1 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 285.000 Erkrankte sind gestorben. In Deutschland sind es über 7.600 Todesopfer. Viele Länder weltweit haben dennoch damit begonnen, die Einschränkungen zur Bekämpfung von Covid-19 schrittweise wieder zu lockern.
Der prominente Immunologe und US-Regierungsberater Anthony Fauci hält es für möglich, dass die Corona-Pandemie in den USA mehr Menschenleben gefordert hat als bislang bekannt. Laut einer Aufstellung der Johns-Hopkins-Universität gibt es USA-weit inzwischen mehr als 1,3 Millionen bestätigte Corona-Infektionen und mehr als 80.000 Todesfälle. Fauci sagte am Dienstag bei einer Anhörung per Video im US-Senat, die tatsächliche Todeszahl sei vermutlich noch höher. So könne es Menschen gegeben haben, die zu Hause an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben seien, ohne dass dies in einer offiziellen Statistik gelandet sei.
Die Corona-Pandemie ist in den USA in vielen Landesteilen nicht unter Kontrolle. US-Präsident Donald Trump treibt die Öffnung der Wirtschaft dennoch voran. Er ermutigt zu Protesten in den Bundesstaaten, die Schutzmaßnahmen seiner Ansicht nach nicht schnell genug zurückfahren. Dabei erfüllen viele Staaten die Kriterien aus den von Trump selber vorgestellten Richtlinien zur Wiedereröffnung nicht, die unter anderem eine Abnahme der Zahl der Infektionen über 14 Tage vorsehen.
Die europäischen Konservativen erhöhen einem Medienbericht zufolge den Druck auf die EU-Kommission, sich für die Abschaffung der Grenzkontrollen zwischen den Mitgliedsstaaten vom 15. Mai an einzusetzen. In einem Brief an ihre Parteifreundin, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU), forderten Abgeordnete der Europäischen Volkspartei (EVP) aus der ganzen EU ein Ende der zu Beginn der Corona-Krise eingeführten Kontrollen, berichtet das «Redaktionsnetzwerk Deutschland» vorab. Auch die Quarantänevorschriften für EU-Bürger, die in ein anderes EU-Land reisen, sollten aufgehoben werden. An diesem Mittwoch will die EU-Kommission erklären, wie sie sich ein Ende des Corona-Grenzregimes vorstellt.
Die Maskenpflicht beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln ist nach einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts in Bremen ein angemessenes Mittel gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Wie ein Gerichtssprecher am Dienstag mitteilte, lehnte das Gericht einen Eilantrag gegen die Pflicht ab. Demnach wird das Grundrecht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit durch die Verordnung nicht unverhältnismäßig eingeschränkt.
Aufgrund neuer Corona-Fälle in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan haben die Behörden dort die Testung der gesamten Bevölkerung angeordnet. Wie chinesische Medien am Dienstag berichteten, hat jeder der 13 Stadtbezirke nun zehn Tage Zeit, um die Testung der insgesamt elf Millionen Einwohner in die Wege zu leiten. In welcher Zeitspanne alle elf Millionen Bewohner getestet sein sollen, blieb zunächst offen.
Am Sonntag und Montag waren in Wuhan erstmals seit einem Monat insgesamt sechs neue Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus registriert worden. Bei den Infizierten handelt es sich um ältere Bewohner eines Wohnkomplexes im Bezirk Dongxihu. In der zentralchinesischen Industriemetropole wurde Ende 2019 das neuartige Coronavirus erstmals bei Menschen festgestellt.
Sachsen will die meisten der bereits angekündigten Corona-Lockerungen schon auf diesen Freitag vorziehen. Das kündigte die Regierung am Dienstag nach einer Kabinettssitzung an. Nach der neuen Schutzverordnung sollen dann etwa Theater, Kinos und Freibäder wieder öffnen. Ursprünglich war das für kommenden Montag vorgesehen. Eine Öffnung am Freitag war lediglich der Gastronomie und Hotels in Aussicht gestellt worden. In Ausnahmefällen dürfen Angehörige in Alten- und Pflegeheime besucht werden. Voraussetzung sind Hygiene-Konzepte. Kitas und Schulen öffnen aber erst ab Montag.
Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) sprach von einem «historischen Tag». Es gehe um die bundesweit größten Lockerungen. Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) nannte die Lockerungen einen «mutigen Schritt»: «Aus Mut darf kein Leichtsinn werden», appellierte er an die Vernunft. Die Anweisung, die Kontakte auf ein Mindestmaß zu reduzieren, mindestens 1,5 Meter Abstand zu halten und in bestimmten Bereichen eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, bleibt aber weiter bestehen.
Die SPD fordert Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) auf, den kleinen Grenzverkehr mit den Nachbarstaaten umgehend wieder zu ermöglichen. «Dort, wo das nicht möglich ist, muss das als Ausnahme wöchentlich überprüft, sachlich gerechtfertigt und begründet werden», sagt die innenpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Ute Vogt. «Pauschale Grenzschließungen müssen in Zukunft vermieden werden.»
Das Innenministerium hatte die Grenzregelungen vorige Woche bis zum 15. Mai verlängert. Jeder aus dem Ausland Einreisende muss sich derzeit für zwei Wochen in Quarantäne begeben. Nur Berufspendler sind davon ausgenommen. Das niedersächsische Oberverwaltungsgericht hatte die Quarantänepflicht am Montag auf Antrag eines Ferienhausbesitzes in Schweden außer Vollzug gesetzt.
Der Sprecher von Kremlchef Wladimir Putin, Dmitri Peskow, hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Der 52-Jährige bestätigte dies der russischen Staatsagentur Tass am Dienstag und sagte, er werde behandelt. Details waren nicht bekannt. Peskow arbeitet seit einiger Zeit von zu Hause aus.
Peskow zählt zum engsten Kreis des russischen Präsidenten. Er hatte immer wieder bestätigt, dass Putin gesund sei und auch regelmäßig getestet werde. Putin lenkt die Staatsgeschäfte von seiner Moskauer Vorstadtresidenz Nowo-Ogarjowo aus. Vor gut zwei Wochen war die Erkrankung von Regierungschef Michail Mischustin bekannt geworden. Auch der Bauminister und die Kulturministerin haben sich infiziert. Mischustin befinde sich jedoch auf dem Weg der Besserung, hieß es.
Mecklenburg-Vorpommern will auch nach dem geplanten Neustart des Tourismus am 25. Mai keine Touristen aus deutschen Corona-Risikogebieten ins Land lassen. Das kündigte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) am Dienstag an. Hotels, Pensionen, Campingplätze und Vermieter von Ferienwohnungen sollen dies über die Postleitzahlen der Heimatorte anreisender Gäste kontrollieren.
Dazu soll das Landesgesundheitsamt jene Landkreise erfassen und zur Verfügung stellen, in denen vom Robert Koch-Institut mehr als 50 neue Corona-Infektionen in den jeweils sieben zurückliegenden Tagen registriert wurden. Wer sich nicht an das Einreiseverbot hält, muss mit einem Bußgeld von 500 Euro rechnen. Sollten Touristen bereits in Mecklenburg-Vorpommern sein, wenn ihr Heimatlandkreis den Schwellenwert übersteigt, sollen sie am Urlaubsort zum Arztbesuch aufgefordert werden. Die Regelung gilt vorerst bis zum 15. Juni.
In Thüringen sollen ab Mittwoch Demonstrationen wieder ohne Beschränkungen der Teilnehmerzahl möglich sein. Das sieht eine Verordnung vor, auf die sich das Kabinett geeinigt hat, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag in Erfurt bekannt gab.
Vom 1. Juni an könnten Freibäder sowie Badeseen in Thüringen wieder öffnen, sagte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) am Dienstag in Erfurt. Auch Fitnessstudios könnten zu diesem Zeitpunkt den Betrieb wieder aufnehmen, wenn wie in anderen Einrichtungen auch die nötigen Schutz- und Hygienekonzepte zur Verringerung der Infektionsgefahr vorlägen. Mindestens bis zum 15. Juni geschlossen blieben Hallenbäder, Saunen, Thermen, Kinos und Diskotheken. Diese Regelungen seien Bestandteil der neuen Thüringer Corona-Verordnung, die an diesem Mittwoch in Kraft trete.
Die bayerische Landesregierung will Verstöße gegen die Corona-Regeln bei Demonstrationen nicht hinnehmen. Bei Kundgebungen etwa in Nürnberg habe man teilweise eine erhebliche Diskrepanz zwischen den geltenden Regeln und dem Verhalten vor Ort sehen können, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann nach einer Kabinettssitzung am Dienstag in München.
Laut Herrmann seien bei manchen Demos viel mehr Menschen gewesen als angemeldet. «Zum Teil ganz absichtlich» seien Passanten bedrängt worden. Herrmann betonte, man werde sich nicht auf der Nase herumtanzen lassen. Um ähnliche Situationen künftig zu vermeiden, werde Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in Zusammenarbeit mit den Kommunen ein Konzept zu erarbeiten. In Bayern gilt bei Kundgebungen eine maximale Teilnehmerzahl von 50 sowie eine Dauer von nicht mehr als einer Stunde bei Einhaltung der Abstandsregeln.
Der Chef der Münchner Staatskanzlei, Florian Herrmann, sieht Bayern in der Corona-Pandemie auf einem guten Weg. «Unser Kurs der Vorsicht und Umsicht zeigt Wirkung», sagte er. Man sehe das an den täglichen Neuinfektionen, dem Reproduktionsfaktor oder der Auslastung der Intensivbetten in den Krankenhäusern.
Mitglieder der bayerische Landesregierung wollen am frühen Nachmittag über die Ergebnisse einer Kabinettssitzung informieren. Es wird erwartet, dass sie sich dabei auch zu den Corona-Maßnahmen im Freistaat sowie zum Umgang mit Demonstrationen gegen die Einschränkungen äußern werden. t-online.de begleitet die Pressekonferenz im Livestream und im Newsblog.
Die größte Wirkung zur Eindämmung der Pandemie in Deutschland hatten nach Berechnungen von Wissenschaftlern die Schul- und Kita-Schließungen. Maßnahmen im Einzelhandel blieben dagegen nahezu wirkungslos. Das schreiben Enzo Weber und Tobias Hartl vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit und von der Universität Regensburg.
Die Schul- und Kita-Schließungen hätten demnach die Wachstumsrate der bestätigten Corona-Infektionen um 7,9 Prozentpunkte verringert. Auch die Ausgangsbeschränkungen sowie die Einstellung des Profi- und Breitensports hätten eine hohe Signifikanz. Kaum Wirkungen hätten dagegen die Schließungen im Einzelhandel, im Gastgewerbe oder für Friseure und Kosmetikbetriebe gezeigt.
Die Forscher verglichen in ihrer Untersuchung die verschiedenen von der Politik erlassenen Maßnahmen, die zu jeweils unterschiedlichen Zeitpunkten inkraft traten. Die zeitliche und regionale Variation erlaube eine Abschätzung der Wirkungen auf die Verlangsamung der Virusausbreitung, schreiben sie. Ihr Fazit: «Nach unseren Ergebnissen könnte es gute Chancen geben, dass eine kontrollierte Öffnung der Dienstleistungsbranchen des öffentlichen Lebens ohne beträchtliche Verstärkung des Infektionsgeschehens möglich ist.»
Der Hamburger Senat hat die Kontaktbeschränkungen gelockert. Wie Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) am Dienstag sagte, dürfen sich ab Mittwoch auch wieder Mitglieder zweier unterschiedlicher Haushalte treffen.
Die Gründe für den großen Unterschied zwischen theoretisch möglichen Corona-Tests in Deutschland und der Zahl der tatsächlich vorgenommenen Tests bleiben unklar. In einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Frage von FDP-Fraktionsvize Christian Dürr, die der Nachrichtenagentur AFP vorlag, wird darauf nicht eingegangen. «Die Antwort ist eine Unverschämtheit», urteilte Dürr. Es könne nicht angehen, «dass das Gesundheitsministerium in dieser Frage die Auskunft verweigert».
Das Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlicht einmal pro Woche Daten zu den Kapazitäten für Corona-Tests sowie zu den tatsächlich vorgenommenen Tests und deren Ergebnissen.

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