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Newsblog Coronavirus: Partys eskalieren – Polizei muss einschreiten

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In vielen Großstädten muss die Polizei am Wochenende Partys und Zusammenkünfte auflösen. Dabei werden Beamte von aggressiven und alkoholisierten Gruppen angegriffen. Alle Infos im Newsblog.
In vielen Großstädten muss die Polizei am Wochenende Partys und Zusammenkünfte auflösen. Dabei werden Beamte von aggressiven und alkoholisierten Gruppen angegriffen. Alle Infos im Newsblog.
Weltweit haben sich bereits rund zehn Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, knapp 500.000 Erkrankte sind gestorben. Das Land mit den meisten registrierten Infektionen – fast 2,5 Millionen Fälle – sind die Vereinigten Staaten. Dort sind bereits mehr als 125.000 Menschen an den Folgen des Virus gestorben. Brasilien ist weltweit am zweitstärksten betroffen, etwa 57.000 Menschen starben an dem Virus.
Vielfach sind am Wochenende in Düsseldorf, Köln und Bonn Partys und Zusammenkünfte eskaliert. Feiernde gerieten in den nordrhein-westfälischen Großstädten mit Polizei und Ordnungsdiensten aneinander. Auch in München musste die Staatsmacht eingreifen.
Dabei kam es zu Schlägereien von Gruppen untereinander sowie immer wieder zu Gewalt und Aggression gegenüber den Beamten, hieß es von der Polizei in NRW. Die Beteiligten seien zumeist stark alkoholisiert gewesen, hätten die Corona-Abstandsregeln missachtet, Polizisten beleidigt und sich respektlos gezeigt.
In München hätten viele Menschen ungeachtet der Corona-Pandemie gemeinsam gefeiert, hieß es von der Polizei in Bayern. In der Nacht von Freitag auf Samstag hätten sich in Spitzenzeiten bis zu 10.000 Menschen an der Isar aufgehalten, von Samstag auf Sonntag seien es rund 5.000 gewesen. Laut Polizeiangaben blieb dabei alles friedlich.
Etwas anders sah es auf der als Feiermeile vor allem nach Fußball-Erfolgen bekannt gewordenen Leopoldstraße aus. Dort wurde der Polizei am frühen Sonntagmorgen «eine größere Anzahl aggressiver Personen» gemeldet. Die Beamten rückten «mit hohem Kräfteeinsatz an» und traf dort auf rund 200 bis 300 Menschen. Bei aggressiv auftretenden Personen stellten die Polizisten die Personalien fest, zudem sprachen sie mehrere Platzverweise aus. Zwei Menschen wurden wegen Beleidigung der Einsatzkräfte angezeigt.
In Kolumbien hat eine am Coronavirus erkrankte Koma-Patientin einen Jungen geboren. Die Ärzte im Versalles-Krankenhaus in der Stadt Cali nahmen einen Kaiserschnitt bei der 36-jährigen Diana Angola vor, um den kleinen Jefferson zur Welt zu bringen, wie die Internistin Paula Velásquez der Nachrichtenagentur AFP sagte. Inzwischen ist Angola wieder gesund – und hofft, das Krankenhaus gemeinsam mit ihrem Sohn bald verlassen zu können.
Jefferson sei 14 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin zur Welt gekommen und habe kurz nach der Geburt wiederbelebt werden müssen, sagte der an der komplizierten Geburt beteiligte Kinderarzt Edwin Olivo. Obwohl der Junge noch im Inkubator sei, entwickle er sich gut. Das Neugeborene gewinne zunehmend an Gewicht und atme leichter. Ein Coronavirus-Test sei negativ ausgefallen.
Der Bonner Virologe Hendrik Streeck fordert schnelle Eingriffsmöglichkeiten bei Infektionskrankheiten, wie Covid-19, auf nationaler und internationaler Ebene. So müsse etwa die Weltgesundheitsorganisation WHO gestärkt werden, sagte Streeck in einem Interview der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». Seiner Meinung nach sollte es «ein Emergency Response Team der WHO» geben. «Eine Einheit, die weltweit Infektionen eindämmen kann.»
Auch für Deutschland wünscht er sich «eine Eingreiftruppe für Infektionskrankheiten.» Diese solle ein Verband sein, der national agiere, «nicht ausschließlich auf der Ebene der Länder». Für sinnvoll hält er, einen solchen Verband «beim Robert-Koch-Institut anzudocken». Dieser solle eigenes Eingreifpersonal haben und auch auf das Technische Hilfswerk zurückgreifen können.
Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen in den USA hat am Samstag die Marke von 2,5 Millionen überschritten. Das geht aus Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervor. Mehr als 125.000 Menschen in den USA sind demnach bereits infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Weltweit steuert die Zahl der Infizierungen auf die 10-Millionen-Marke zu. Die Zahl der Todesopfer in Verbindung mit der Lungenkrankheit Covid-19 weltweit nähert sich einer halben Million.
In Bayern soll sich künftig jeder auf das Corona-Virus testen lassen können – ganz unabhängig davon, ob er Symptome hat. Die Tests sollen «massiv» ausgeweitet werden, wie Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Sonntag in München erklärte. Sie kündigte eine «Corona-Testoffensive» an.
«Ein Eckpunkt unseres Bayerischen Testkonzepts ist, dass alle Personen, die auf eine Infektion auf SARS-CoV-2 getestet werden wollen, Gewissheit darüber erhalten sollen, ob sie sich infiziert haben», betonte Huml. «Allen Bürgerinnen und Bürgern Bayerns wird deshalb zeitnah angeboten, sich bei einem niedergelassenen Vertragsarzt auch ohne Symptome testen zu lassen.»
Menschen mit Symptomen, bei denen ein Verdacht auf eine Covid-19-Erkrankung besteht, sollen allerdings Vorrang haben. Ein Schwerpunkt der Tests soll auf Schlachthöfen und Fleischverarbeitungsbetrieben liegen. Ziel sei, «größeren Ausbruchsgeschehen wie in Gütersloh vorzubeugen», sagte die Gesundheitsministerin.
In der Schweiz müssen 300 Menschen nach dem Besuch eines Clubs vorsorglich in eine zehntägige Quarantäne. Mehrere Gäste des Betriebs in Zürichs waren zuvor positiv auf das Coronavirus getestet worden, wie die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich am Samstagabend mitteilte. Der Clubbetreiber konnte den Behörden eine Liste mit den Kontaktdaten der Besucher des Clubs vom Abend des 21. Juni aushändigen.
Dank dieser Liste habe das Contact-Tracing-Team die Gäste am Samstag über die notwendige Quarantäne informieren können, hieß es. Zuletzt hat die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz wieder zugenommen. Binnen eines Tages wurden 69 neue Fälle bekannt, etwa drei Mal mehr als zu Wochenbeginn.
Nach einem massiven Angriff durch «Corona-Rebellen und Verschwörungsideologen» auf die Facebook-Seite des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) hat das Staatsministerium die Seite vorübergehend vom Netz genommen. Nach der Veröffentlichung von Kretschmanns jüngstem Podcast am Freitagabend sei die Seite ununterbrochen angegriffen worden, teilte sein Ministerium am Samstag mit. Ein normaler Betrieb der Seite sei nicht mehr möglich gewesen.
Im Sekundentakt wurden demnach «zahlreiche Falschaussagen, Verschwörungserzählungen, Drohungen, Beleidigungen und andere strafrechtlich relevante Inhalte» gepostet. An einer sachlichen Diskussion sei keiner der Störer interessiert gewesen, erklärte das Staatsministerium. Vielmehr hätten sie auch andere Nutzerinnen und Nutzer massiv attackiert.
Insgesamt gingen laut der Erklärung in 20 Stunden weit über 4.000 Kommentare der Störer ein. Fragen von Bürgern zu den Corona-Maßnahmen der Landesregierung seien dadurch völlig untergegangen. Deshalb habe sich die Pressestelle am Samstag «schweren Herzens» entschieden, die Facebook-Seite vorübergehend vom Netz zu nehmen. Die Landesregierung sei aber über alle weiteren Kanäle erreich- und ansprechbar, fügte das Ministerium hinzu.
Die Fleischindustrie in Nordrhein-Westfalen muss Beschäftigte auf ihre Kosten künftig mindestens zwei Mal pro Woche auf das Coronavirus testen lassen. Die neue Vorgabe gelte ab 1. Juli für Schlachthöfe, Zerlegebetriebe und vorrangig fleischverarbeitende Betriebe mit mehr als 100 Beschäftigten und unabhängig davon, ob es sich um eigene Beschäftigte oder Werkvertragsnehmer handele, teilte das NRW-Ministerium für Arbeit und Gesundheit in Düsseldorf mit.
In der entsprechenden neuen Allgemeinverfügung heißt es wörtlich: «Es dürfen nur Personen in der Produktion eingesetzt werden, die mindestens zweimal pro Woche auf Kosten des Betriebsinhabers auf eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 durch PCR-Verfahren getestet werden und dabei ein negatives Testergebnis haben.» Die Testung könne im Poolverfahren erfolgen. Die Auswertung müsse durch ein anerkanntes Labor erfolgen. Die Test-Nachweise seien in dem Betrieb vorzuhalten.
Die Verfügung enthält auch umfangreiche Dokumentationspflichten: Die Unternehmen würden verpflichtet, die Namen und Wohn- beziehungsweise Aufenthaltsadressen sämtlicher auf dem Betriebsgelände anwesender Personen zu erheben und für vier Wochen aufzubewahren, hieß es. «Die Vorfälle in Coesfeld und Gütersloh zeigen: Offenbar kann sich das Virus unter den Bedingungen eines Schlachthofs beziehungsweise eines fleischverarbeitenden Betriebes besonders gut verbreiten», erklärte Landesminister Karl-Josef Laumann (CDU) in der Mitteilung. Das frühzeitige Erkennen von Infektionen sei ein zentraler Schlüssel bei der Bekämpfung des Virus. Auch die Kontaktdaten seien wichtig. «Es kann nicht sein, dass bei einem Ausbruchsgeschehen die Behörden vor Ort tagelang diesen Daten hinterherlaufen müssen», betonte er.
Drei hohe Amtsträger der serbischen Führung sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dabei handelt es sich um die Präsidentin des vergangenen serbischen Parlaments, Maja Gojkovic, den serbischen Verteidigungsminister Aleksandar Vulin und den Chef der Kosovo-Kanzlei, Marko Djuric, wie die serbische Nachrichtenagentur Tanjug am Samstag meldete. Gojkovic (57) werde mit einer Lungenentzündung im Krankenhaus behandelt, ihr Zustand sei nicht besorgniserregend. Vulin (47) und Djuric (37) begaben sich in häusliche Quarantäne, sie haben den Berichten zufolge keine Symptome.
Die drei Politiker gelten als loyale Funktionäre des serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic, der alle wichtigen Entscheidungen selbst trifft. Gojkovic stand seit 2014 dem serbischen Parlament vor. Nach Neuwahlen am Sonntag vor einer Woche soll sich das nächste Parlament im Juli konstituieren. Die Kosovo-Kanzlei ist das höchste Staatsorgan, das sich mit den Angelegenheiten des heute fast ausschließlich albanisch bevölkerten Kosovos befasst. Serbien erkennt die 2008 proklamierte Unabhängigkeit seiner ehemaligen Südprovinz nicht an.
In Serbien ist die Zahl der Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann, zuletzt deutlich gestiegen. Allein am Samstag wurden 227 neue Fälle aus den zurückliegenden 24 Stunden bekannt. Die Gesamtzahl der Ansteckungen stieg damit auf 13.792. Die Zahl der Toten wird mit 267 angegeben
Das Sommerwetter hat in der Corona-Krise bereits am Samstagmittag zu viele Touristen in die Urlaubsorte Scharbeutz und Haffkrug an der Ostsee gezogen. Die Kapazitätsgrenze für Parkplätze und Strand sei erreicht, teilte die Scharbeutzer Bürgermeisterin Bettina Schäfer in einem Facebook-Post mit.
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
liebe Gäste,
unsere Parkplätze sind bereits jetzt voll.
Anreisende Gäste werden nur noch…
«Anreisende Gäste werden nur noch durch unsere Orte durchgeleitet.» Anwohner und der öffentliche Nahverkehr hätten freie Fahrt, auch Gäste zu Ferienwohnungen und Hotels. «Bitte halten Sie Ihre Buchungsbestätigung bereit», teilte sie weiter mit. Da sich das Wetter am Nachmittag verschlechterte und viele Menschen die Strände verließen, konnten auch die Sperrungen wieder aufgehoben werden.
Thüringen schert bei den neuen Reiseregeln für Menschen aus Corona-Risikogebieten aus. «Wir werden kein Einreise- und kein Beherbergungsverbot erlassen», sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Samstag auf Anfrage in Erfurt. Thüringen habe dazu bei der Bund-Länder-Vereinbarung zum Reiseverkehr am Freitag eine entsprechende Protokollerklärung abgegeben. Nach dieser Vereinbarung sollen Reisende aus Corona-Risikogebieten in den anderen Ländern nur dann in Hotels oder Ferienwohnungen aufgenommen werden, wenn sie ein negatives Corona-Test-Ergebnis vorlegen können, das nicht älter als zwei Tage ist. In Thüringen ist dies demnach nicht nötig.
Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) sagte in einem Video, das Ministerium auf Twitter verbreitete, «wir orientieren uns an den Maßnahmen und Entscheidungen der Behörden vor Ort».
In unserem heutigen Video spricht Gesundheitsministerin @HeikeWernerTH über folgende Themen: Sind Corona-Ausbrüche wie in NRW auch in @thueringende denkbar? Werden Fleischbetriebe in Thüringen regelmäßig kontrolliert? Kommt es zu Einreiseverboten nach Thüringen?#THgegenCoronapic.twitter.com/4BhPZ0ffVq
Da der westfälische Kreis Gütersloh keine Aus- und Einreiseverbote erlassen habe, «werden wir auch in Thüringen solche Einreiseverbote nicht vollziehen». In dem Kreis gibt es viele Corona-Infizierte beim Fleischproduzenten Tönnies.
Der Sprecher der Ministerin sagte, auch negative Corona-Testergebnisse, die nach der Bund-Länder-Vereinbarung in Hotels vorgelegt werden sollen, böten keine 100-prozentige Sicherheit. Wichtig sei, das die Infektionsschutzvorschriften mit Abstand und Mund-Nasen-Bedeckung eingehalten würden. In Thüringen gibt es in vielen Kreise seit geraumer zeit keine Corona-Neuinfektionen mehr. Der Tourismus mit Städtetouristen sowie Aktiv- und Wanderurlaubern ist eine wichtige Wirtschaftsbranche.
Angesichts der stark gestiegenen Zahlen an Corona-Infizierten in einzelnen Regionen Deutschlands haben sich Bund und Länder am Freitag auf neue Beschränkungen für Reisende geeinigt. Reisende aus Landkreisen oder kreisfreien Städte mit mehr als 50 Neuinfektionen innerhalb der letzten sieben Tage dürfen nur noch eine Übernachtung buchen, wenn sie nachweisen können, dass sie nicht infiziert sind. Darauf einigten sich das Kanzleramt und die Staatskanzleichefs der 16 Länder. Thüringen schert aber aus und hat in einer Protokollnotiz festgehalten, dass die örtlichen Gesundheitsämter selbst über das Vorgehen entscheiden.
Reisende aus Risiko-Kreisen wie etwa Gütersloh müssen ein ärztliches Zeugnis vorweisen, das bestätigt, dass sie nicht im Verdacht stehen, an dem Coronavirus erkrankt zu sein. «Ein aus einem fachärztlichen Labor stammender Befund ist ein ärztliches Zeugnis», heißt es in dem Beschluss. Ein Test muss höchstens 48 Stunden vor der Anreise vorgenommen worden seien. Bund und Länder einigten sich darauf, dass bei einem sehr klar lokal begrenzten Corona-Ausbruch die Vorschrift auch auf den genauen Ort begrenzt werden können und nicht den gesamten Kreis betreffen müssen. Mit der Maßnahme wollen Bund und Länder die Ausbreitung des Coronavirus eindämmen. Zudem sollen die Testungen in den stark betroffenen Kreisen auch an symptomfreien Personen ausgeweitet werden. Dafür will der Bund die Kosten übernehmen.
Bund und Länder wollen in zwei Wochen beraten, wie sie weiter vorgehen. Nachdem etliche Reisende aus dem Kreis Gütersloh in anderen Bundesländern Probleme bekommen hatten, hatte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) auf eine möglichst bundesweit einheitliche Regelung gepocht, um Diskriminierungen zu vermeiden.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnt vor einer zweiten Corona-Welle. «Wir müssen wirklich aufpassen», sagte er in einer am Samstag veröffentlichten Videobotschaft. «Wir dürfen nicht riskieren, dass wir sogar noch schneller als befürchtet, vor dem Herbst, eine zweite Welle bekommen, eine schleichende Welle, und überall regionale Lockdowns bekommen.» In der vergangenen Woche sei «unglaublich viel passiert», sagte er mit Blick auf Ausbrüche im Kreis Gütersloh, in Niedersachsen oder Berlin. Darum sei es unangebracht, darüber zu streiten, «ob diese Maßnahmen zuviel oder zu wenig sind» — sondern man müsse «handeln und entscheiden».
Eine Grundschule in Göppingen in Baden-Württemberg ist wegen des Coronavirus geschlossen worden. Bei einem Kind, das die Schule besuche, sei eine Infektion mit dem Virus festgestellt worden, teilte ein Sprecher der Stadt Göppingen am Freitagabend mit. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt bleibe die Grundschule daher bis einschließlich Mittwoch geschlossen. An diesem Samstag sollten Schüler und Lehrer auf das Coronavirus getestet werden. An der Uhland-Grundschule werden rund 250 Schüler in zwölf Klassen unterrichtet, wie auf der Internetseite der Stadt zu lesen ist.
Die lokalen Behörden haben dem Robert Koch-Institut 687 Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 193.243 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am frühen Samstagmorgen meldete (Datenstand 27.06.,0.00 Uhr).
8.954 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland – das bedeutet ein Plus von 6 im Vergleich zum Vortag. Etwa 177.500 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind etwa 400 mehr als noch einen Tag zuvor.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 26.6.,0.00 Uhr, bei 0,57 (Vortag: 0,59). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Mit rund 40.000 gemeldeten Fällen hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA einen neuen Höchststand erreicht. Damit ist der bisherige Rekord von rund 36.400 Neuinfektionen vom 24. April übertroffen, wie aus Zahlen der Johns-Hopkins-Universität hervorgeht. Noch vor zwei Wochen lagen die täglich gemeldeten Infektionszahlen bei etwas mehr als der Hälfte des Wertes vom Donnerstag.
US-Präsident Trump spielte die steigenden Fallzahlen schon vor Bekanntwerden des Rekords herunter. «Wenn wir nicht testen würden, hätten wir keine Fälle», sagte Trump in einem am Donnerstagabend (Ortszeit) ausgestrahlten Interview des Senders Fox News. Die USA hätten bislang rund 30 Millionen Menschen auf das Virus getestet, mehr als jedes andere Land der Welt. Trumps Einschätzung zufolge geht darauf die hohe Zahl der nachgewiesenen Infektionen in den USA zurück.
Angesichts der beispiellosen Herausforderung durch die Corona-Pandemie darf Deutschland nach den Worten von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Europa nicht nur an sich selbst denken. Man müsse in diesen Zeiten vielmehr zu einem «außergewöhnlichen Akt der Solidarität bereit» sein, sagte Merkel der «Süddeutschen Zeitung» (Wochenendausgabe) und fünf weiteren europäischen Zeitungen unmittelbar vor Beginn der deutschen EU-Ratspräsidentschaft am 1. Juli. Sie rief die EU auf, den «starken europäischen Binnenmarkt zu erhalten und in der Welt geschlossen aufzutreten».
Merkel verteidigte den von Deutschland und Frankreich angeschobenen Wiederaufbaufonds. In einer solchen Krise müsse man das Notwendige tun, «und das Notwendige ist in diesem Fall etwas Außergewöhnliches». Deutschland könne sich mit seiner niedrigen Verschuldungsrate eine höhere Verschuldung erlauben. Es liege im deutschen Interesse, dass der Binnenmarkt stark sei, Europa zusammenwachse und nicht auseinanderfalle. «Was gut für Europa ist, war und ist gut für uns.» Allerdings sollte man nicht zu oft die Existenzfrage stellen, sondern seine Arbeit tun.
Trotz Rekordzahlen bei Corona-Neuinfektionen in den USA sieht US-Vizepräsident Mike Pence Erfolge im Kampf gegen das Virus. «Wir haben wirklich bemerkenswerte Fortschritte gemacht», sagte Pence am Freitag beim ersten Briefing der Coronavirus-Taskforce des Weißen Hauses seit fast zwei Monaten. Zwar steige die Zahl der bestätigten Neuinfektionen besonders in südlichen Bundesstaaten. Die Zahl der Todesopfer sinke aber landesweit. Die Lage sei daher deutlich besser als vor zwei Monaten. Pence führte die steigende Zahl der bestätigten Neuinfektionen unter anderem auf die Ausweitung der Tests zurück — ähnlich argumentiert US-Präsident Donald Trump.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat den «Lockdown» für die Kreise Gütersloh und Warendorf verteidigt. Man habe «intensiv abgewogen, ob man einzelne Städte aus dem Kreis aus den Regelungen herausnehmen kann, wofür es viele gute Gründe gibt», sagte Laschet den «Westfälischen Nachrichten» (Münster/Samstagsausgabe).
Die Verabredung der Länder mit der Bundesregierung und dem Robert-Koch-Institut sehe aber bewusst Regeln für das gesamte Kreisgebiet vor. «Für die Zukunft wird man da vielleicht über neue Mechanismen nachdenken müssen», so Laschet.
Der Betrieb im von einem Corona-Ausbruch betroffenen Wiesenhof-Schlachthof bei Oldenburg wird mit Ende des Freitags eingestellt. Dies erklärte Landrat Carsten Harings auf einer Pressekonferenz am Freitagnachmittag.46 von 1200 Beschäftigten seien bisher positiv getestet worden. «Das Geschehen ist durchaus geeignet, eine größere Rolle in der Region zu spielen», sagte Harings. Es bestehe ein «unkalkulierbares Risiko».
Auch für bisher noch nicht positiv getestete Angestellte hat die Entscheidung Folgen: «Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden nun als Kontaktpersonen ersten Grades unter Quarantäne gestellt», erklärte Harings weiter. «Ich halte diese Entscheidung für unerlässlich zum Wohle der Menschen dieses Landkreises.»
Schwedens Staatsepidemiologe Anders Tegnell hat mit Unverständnis auf die Einordnung Schwedens als besonderes Risikoland durch die WHO reagiert. «Das ist leider eine totale Fehldeutung der Daten», sagte Tegnell am Freitagmorgen im Morgenstudio des schwedischen Fernsehsenders SVT.
Schweden habe steigende Fallzahlen, die jedoch darauf beruhten, dass das Land deutlich mehr Tests durchführe als vorher, sagte Tegnell. «Es ist unglücklich, Schweden mit Ländern zu vermischen, die zuvor überhaupt keine Probleme hatten und offenbar erst am Anfang ihrer Epidemie stehen.» Die WHO hätte sich vermutlich einfach in Stockholm melden sollen, dann hätte man ihr ein detaillierteres Bild der schwedischen Situation geben können, sagte Tegnell.
Die Lage in den USA und in Brasilien ist dramatisch. In beiden Ländern werden am Donnerstag etwa 40.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Die Zahl der bekannten Neuinfektionen in den USA steigt nach Daten der Nachrichtenagentur Reuters auf einen Rekordwert. Demnach wurden mindestens 39.818 neue Fälle registriert. Der bisherige Höchstwert lag am 24. April bei 36.426. In dieser Woche haben die Bundesstaaten Alabama, Arizona, Kalifornien, Florida, Idaho, Mississippi, Missouri, Nevada, Oklahoma, South Carolina und Wyoming Rekordanstiege gemeldet.
In Brasilien wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums 39.483 neue Infektionen und 1.141 weitere Todesfälle verzeichnet. Insgesamt gebe es damit mehr als 1,2 Millionen bekannte Fälle und 54.971 Todesfälle.
Die Mehrheit der Deutschen ist laut ZDF-Politbarometer für neue Auflagen in der Fleischindustrie.92 Prozent der Befragten wären auch dafür, wenn das Fleisch teurer würde. Dass die meisten Menschen bereit wären, dann auch mehr Geld für Fleisch und Wurst auszugeben, glauben aber nur 55 Prozent. Die Corona-Auflagen in den nordrhein-westfälischen Landkreisen Gütersloh und Warendorf nach den Corona-Infektionen beim Fleischverarbeiter Tönnies halten 89 Prozent der Befragten für richtig. Die meisten (56 Prozent) sind generell mit den aktuellen Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen zufrieden,32 Prozent gehen diese Lockerungen zu weit — nur zehn wollen weitere Lockerungen.
Die britische Regierung arbeitet Umweltminister George Eustice zufolge an Lockerungen der Quarantäne-Regel für Reisende aus dem Ausland. Dabei gehe es um Reisende aus Ländern, in denen ein geringeres Risiko bestehe, sich mit dem neuartigen Coronavirus zu infizieren, sagt Eustice im BBC-Fernsehen. Verkehrsminister Grant Shapps prüfe diese Möglichkeit sehr genau. Einen Zeitrahmen dafür könne er aber nicht nennen. Die Regierung in London ist in die Kritik geraten, weil sie bei Einreisen eine Quarantäne verlangt, während andere europäische Länder ihre Reisebeschränkungen in der Corona-Krise wieder weitgehend aufgehoben haben.
Die neue Corona-Warn-App ist millionenfach heruntergeladen worden – aber das Vertrauen in ihre Wirksamkeit ist einer Umfrage zufolge relativ gering. Nur 38 Prozent gehen davon aus, dass diese App einen großen Beitrag zur Begrenzung der Pandemie in Deutschland leisten wird, wie das ZDF-Politbarometer zeigt. Eine Mehrheit von 56 Prozent bezweifelt dies. Vor allem die Anhänger der Grünen (62 Prozent), der FDP (70 Prozent) und der AfD (90 Prozent) äußern sich kritisch.
Die Corona-bedingte Quarantäne für einen Wohnkomplex in Göttingen mit rund 700 Bewohnern ist beendet. Die Verpflichtung sei planmäßig um Mitternacht ausgelaufen, sagte ein Stadtsprecher am Morgen. Der Zaun werde auf einer Seite derzeit abgebaut. An einer anderen Straße bleibt der Zaun allerdings noch stehen – dort finden Ein- und Auslasskontrollen statt, um sicherzustellen, dass einzelne Bewohner, für die noch eine Quarantäne-Pflicht gilt, das Gelände nicht verlassen. Bis Dienstag soll es zweimal täglich kostenlose Mahlzeiten geben. Ziel der Quarantäne war, den Infektionsausbruch mit rund 120 nachgewiesenen Ansteckungen zu begrenzen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat nach dem Coronavirus-Ausbruch beim Fleischkonzern Tönnies vor einer Diskriminierung von Bürgern aus Ostwestfalen gewarnt.

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