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Corona-Krise – Clemens Tönnies soll Kosten für Corona-Ausbruch tragen

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Der massive Corona-Ausbruch im Tönnies-Werk soll Konsequenzen für den Milliardär haben: Landrat Adenauer will Clemens Tönnies jetzt zur Kasse bitten. Alle Infos im Newsblog.
Der massive Corona-Ausbruch im Tönnies-Werk soll Konsequenzen für den Milliardär haben: Landrat Adenauer will Clemens Tönnies jetzt zur Kasse bitten. Alle Infos im Newsblog.
Weltweit haben sich bereits mehr als 11,5 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als eine halbe Million Erkrankte sind gestorben. Das Land mit den meisten registrierten Infektionen – über 2,9 Millionen Fälle – sind die Vereinigten Staaten. Dort sind bereits mehr als 130.000 Menschen an den Folgen des Virus gestorben.
Der Gütersloher Landrat Sven-Georg Adenauer will das Unternehmen Tönnies für die entstandenen Kosten durch den massiven Corona-Ausbruch in der Fleischfabrik Rheda-Wiedenbrück in die Pflicht nehmen. Immerhin habe das Unternehmen von Clemens Tönnies viele Kosten im Kreis Gütersloh verursacht.
„Irgendwann wird ihm diese Rechnung auch präsentiert werden, zumindest das, was wir als Kreisverwaltung an Kosten hatten“, sagte der CDU-Politiker ohne eine Summe zu beziffern am Dienstag. „Herr Tönnies hat sich ja bereit erklärt, die Kosten für die Testungen zu übernehmen. Der Deckel wird mit Sicherheit größer werden“, sagte Adenauer. Auch eine gerichtliche Auseinandersetzung über die Kostenübernahme schloss der Landrat nicht aus.
Seit Anfang der Woche beraten Behördenvertreter des Kreises wie der Stadt Rheda-Wiedenbrück sowie der Bezirksregierung Detmold mit Fachleuten und dem Unternehmen über das von Tönnies vorgelegte Hygienekonzept zur schrittweisen Wiederaufnahme des Schlachtbetriebs. Am Dienstag fanden dazu Begehungen auf dem Werksgelände statt. „Wir wollen wirklich in jeden Winkel hineinschauen“, erklärte der Landrat. Auch das Amt für Arbeitsschutz, das Gesundheitsamt und Veterinäre seien dabei.
Nach der Corona-Infektion einer zwölfköpfigen Familie in Euskirchen hat das Kreis-Gesundheitsamt Quarantäne für rund 500 Mitglieder einer freikirchlichen Gemeinde angeordnet. Nach Angaben eines Behördensprechers von Dienstag sind alle Mitglieder der Euskirchener Mennoniten-Gemeinde betroffen, einer evangelischen Freikirche, der die betroffene Familie angehört. Nach der Familie sollen alle Gemeindemitglieder noch diese Woche auf das Virus getestet werden.
Zunächst sei die Mutter mit Krankheitssymptomen ins Krankenhaus gekommen und positiv getestet worden, sagte Behördensprecher Wolfgang Andres. Bei der weiteren Testung habe sich gezeigt, dass die ganze Familie mit dem Virus infiziert sei. „Die Kinder sind vorher noch in die Schule gegangen, in die eigene Schule der Mennoniten. Und die Familie ist wohl auch noch in den Gottesdienst in das Bethaus der Mennoniten gegangen“, sagte Andres. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass das Virus verbreitet worden sei.
Wie viele Mitglieder die Gemeinde genau habe, sei noch unbekannt, sagte der Sprecher: „Wir gehen aber davon aus, dass das um die 500 sind.“ Schule und Bethaus seien geschlossen worden. In Deutschland gibt es rund 40.000 Mennoniten in etwa 200 Gemeinden.
Bundesweit stellen zahlreiche Ärzte nach einem Bericht des ARD-Magazins „Report Mainz“ Atteste gegen die Maskenpflicht aus, ohne Patienten vorher medizinisch zu untersuchen. Nach einem Bericht des Magazins vom Dienstag unterstützen sie eine Initiative, die Corona verharmlost und Maßnahmen gegen die Pandemie als überzogen kritisiert.
Die Initiative „Ärzte für Aufklärung“ wirbt demnach im Internet dafür, „großzügig“ Atteste gegen die Maskenpflicht auszustellen. Etwa 2.000 Unterstützer habe die Initiative nach eigenen Angaben, darunter hunderte Mediziner. Das belegen demnach auch Recherchen von „Report Mainz“.
Das Magazin hat nach eigenen Angaben mehr als 40 dieser Ärztinnen und Ärzte stichprobenartig angeschrieben und nach einem Attest zur Befreiung von der Maskenpflicht gefragt und zwar nicht aus medizinischen Gründen, sondern wegen persönlicher Abneigung. Etwa die Hälfte der angeschriebenen Ärzte antwortete demnach auf die verdeckte Anfrage, keiner von ihnen habe das Ausstellen eines solchen Attests aus ethischen Gründen zurückgewiesen.
In Sachsen könnten vom 1. September an wieder Zuschauer in den Fußballstadien und Hallen zugelassen werden. Das sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag in Dresden. Demnach würden dann Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern möglich sein, allerdings unter Einhaltung von Hygieneregeln und der Kontaktverfolgung. „Was noch nicht gelten wird ist, dass das Stadion voll sind“, sagte die Ministerin. Beschlossene Sache ist das jedoch noch nicht.
Für den Fall des Beschlusses der neuen Schutzverordnung würden neben Bundesligist und Champions-League-Viertelfinalist RB Leipzig auch die anderen sächsischen Vereine profitieren, die zum großen Teil von Zuschauereinnahmen abhängig sind. Das betrifft in erster Linie die Drittliga-Clubs Dynamo Dresden und FSV Zwickau.
Nach dem Corona-Ausbruch in der Fleischfabrik Tönnies ist eine Wiedereröffnung des Betriebs weiter nicht absehbar. „Ich wage keine Prognose, wann das Werk wieder arbeiten kann“, sagt der Landrat von Gütersloh, Sven-Georg Adenauer. Oberste Priorität habe, dass von dem Werk weder für die Mitarbeiter noch für die Bevölkerung eine Gefahr ausgehe.
„Es muss alles erfüllt werden, was die Behörden verlangen.“ Er habe Verständnis, dass die Landwirte unter Druck seien. Auch gehe es um rund 7.000 Arbeitsplätze. Aber die Gesundheit habe oberste Priorität. Derzeit würden die verschiedenen Bereiche des Werks untersucht. Es gehe unter anderem um die Belüftung.
In Bayern sind von diesem Mittwoch an wieder etwas größere private Veranstaltungen und Familienfeiern erlaubt. Bars und Kneipen müssen dagegen auch weiterhin geschlossen bleiben. Das teilte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) nach der Kabinettssitzung am Dienstag in München mit.
Private Veranstaltungen, Parteiversammlungen, Hochzeiten, Geburtstagsfeiern und ähnliches dürfen demnach nun mit doppelt so vielen Teilnehmern stattfinden wie bisher: also mit bis zu 100 Personen in geschlossenen Räumen und mit bis zu 200 Personen im Freien. Auch Schulabschlussfeiern können in dieser Größenordnung stattfinden.
Die Landeshauptstadt nutzt ein Hotelschiff auf dem Rhein als Quarantäne-Quartier für Corona-Infizierte. Untergebracht würden dort Menschen aus Gemeinschaftsunterkünften, bei denen das Virus festgestellt worden sei, sowie deren Kontaktpersonen, teilte die Stadt Düsseldorf am Dienstag mit. Das Hotelschiff biete Platz für bis zu 180 Personen, die in 90 Kabinen unterkommen könnten.
In Mecklenburg-Vorpommern können sich die Menschen von Freitag an wieder ohne strenge Kontaktbeschränkungen treffen. Für Veranstaltungen gelten höhere Teilnehmerzahlen und mit Busreisegruppen dürfen erstmals seit März auch wieder Tagestouristen ins Land. Die Landesregierung habe die in der Vorwoche beschlossenen Lockerungen in einer neuen Verordnung verankert, die nun zum 10. Juli wirksam werde, teilte Innenminister Lorenz Caffier (CDU) am Dienstag nach der Kabinettssitzung in Schwerin mit. Die Maskenpflicht bestehe aber weiter.
Im Iran sind erstmals seit Beginn der Corona-Krise Ende Februar an nur einem Tag 200 Todesfälle bei mit dem Virus infizierten Patienten gemeldet worden. Das gab die Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Dienstag bekannt. Im gleichen Zeitraum wurden über 2.600 Neuinfektionen erfasst. Damit liege die Zahl der Todesopfer aktuell bei 11.931, die der bisher nachgewiesenen Infektionen bei 245.688, so Sprecherin Sima Lari im Staatsfernsehen.
In Anbetracht der erneut gestiegenen Fallzahlen gab Gesundheitsminister Saeid Namaki eine deutliche Warnung aus. „Wenn das so weitergeht, gehen wir k.o.“, sagte der Minister. Ziel sei es gewesen, die Zahl der Corona-Toten pro Tag unter 30 zu halten. Nun liege der Wert bei mehr als dem Sechsfachen.
In Österreich führt als erstes Bundesland Oberösterreich nach einem spürbaren Anstieg der Corona-Infektionen die Maskenpflicht wieder ein. Von Donnerstag an müssten die Bürger wieder einen Mund-Nasen-Schutz unter anderem beim Betreten von Läden und in Lokalen auf dem Weg zum Tisch tragen, sagte Landeschef Thomas Stelzer (ÖVP) am Dienstag in Linz. Die Gäste von Lokalen würden auf freiwilliger Basis gebeten, ihre Kontaktdaten zu hinterlassen. „Es ist ein Anstieg, der uns besorgt und uns natürlich auch nicht tatenlos zusehen lässt“, sagte Stelzer.
Im Bundesland seien aktuell 427 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Laut Behörden sind rund 3.000 Menschen unter Quarantäne. Die Reproduktionszahl, die angibt, wie viel Personen durch einen Infizierten angesteckt werden, liege bei 2,0. „Das ist einfach zu viel“, sagte Stelzer. In ganz Österreich liegt dieser Wert laut Stelzer bei 1,37. Oberösterreich ist mit knapp 1,5 Millionen Einwohnern bevölkerungsmäßig das drittgrößte Bundesland.
Die US-Regierung unterstützt das Coronavirus-Impfstoffprojekt des amerikanischen Biotechunternehmens Novavax mit 1,6 Milliarden Dollar. Damit sollen Tests mit dem potenziellen Impfstoff sowie dessen Herstellung und Vermarktung in den USA finanziert werden. Ziel sei es, bis Januar 2021 100 Millionen Impfstoffdosen liefern zu können, sagte Vorstandschef Stanley Erck. Der am Dienstag angekündigte Zuschuss ist der bisher größte innerhalb des Projekts „Operation Warp Speed“ von US-Präsident Donald Trump, mit dem die Suche nach einem Impfstoff und nach Medikamenten gegen das Coronavirus beschleunigt werden soll. Novavax wird auch von der internationalen Impfinitiative CEPI sowie dem US-Verteidigungsministerium finanziell unterstützt.
Aus Protest gegen den Kurs der Regierung hat eine führende Gesundheitspolitikerin Israels mitten in der sich wieder zuspitzenden Corona-Krise ihren Rücktritt erklärt. Siegal Sadetzki, Direktorin für öffentliche Gesundheit im Gesundheitsministerium, schrieb am Dienstag bei Facebook, seit einigen Wochen habe Israel im Kampf gegen das Coronavirus die Richtung verloren.
„Im Kampf gegen die erste Welle hatte Israel Erfolg, hat sich dann aber von anderen führenden Ländern entfernt, indem es schnelle Lockerungen durchsetzte“, hieß es. Daraufhin sei die Zahl der Infektionen rasch angestiegen. „Vor diesem Hintergrund bin ich zu dem Schluss gelangt, dass ich unter den neuen Umständen – weil meine professionelle Ansicht nicht akzeptiert wird – nicht mehr aktiv dabei helfen kann, gegen die Ausbreitung des Coronavirus zu kämpfen.“ Minister Juli Edelstein dankte Sadetzki in einer Mitteilung für ihre Arbeit.
Die deutschen Krankenhäuser sehen sich für eine mögliche zweite Corona-Welle gut gerüstet. Allerdings dürfe es nicht mehr zu Problemen bei der Beschaffung von Material wie Schutzmasken und Schutzkittel wie am Anfang der Pandemie im März kommen, erklärte die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) am Dienstag in Berlin.
Eine Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) unter bundesweit 724 Kliniken bestätigte demnach Beschaffungsprobleme in vielen Krankenhäusern bei Ausbruch der Pandemie. Im Zuge der Corona-Krise habe sich nach Auffassung der Kliniken zudem die Produktqualität teilweise verschlechtert.
„Wir brauchen eine bessere Bevorratung von Schutzmaterial und Schutzausrüstung als am Beginn der Pandemie“, forderte DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum. Zwar erwarten die Krankenhäuser größtenteils für den Fall einer zweiten Pandemiewelle, ihren Bedarf an Schutzausrüstung durch den direkten Bezug bei Herstellern und Lieferanten decken zu können. Auch haben Bundesländer angekündigt, Vorratslager anzulegen oder auszubauen. „Dies muss jetzt auch umgesetzt werden“, forderte Baum.
Die SPD-Bundestagsfraktion hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) aufgefordert, sich um eine deutsche Lizenz für die Herstellung des als Corona-Arzneimittel gehandelten Medikaments Remdesivir zu bemühen. „Ich rufe Gesundheitsminister Jens Spahn dazu auf, sich für Lizenzvereinbarungen deutscher Hersteller mit dem Unternehmen Gilead einzusetzen“, sagte Fraktionsvize Bärbel Bas der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Dienstagsausgabe).
Deutsche Pharmaunternehmen könnten nicht nur für Deutschland, sondern auch für den Bedarf anderer Länder das Medikament produzieren. Damit könnten sie mithelfen, die Kosten insbesondere für Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern zu reduzieren, sagte Bas.
Gelinge keine Lizenzvereinbarung, müsse der Gesundheitsminister prüfen, ob Gilead in Deutschland ein Patent für Remdesivir angemeldet habe. Mit dem in der Corona-Krise angepassten Bevölkerungsschutzgesetz habe der Bundesgesundheitsminister ein Instrument, den Patentschutz aufzuheben und deutschen Herstellern so die Produktion von Remdesivir zu ermöglichen, betonte die SPD-Politikerin.
Die Bürgermeisterin der US-Metropole Atlanta, Keisha Lance Bottoms, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. „Covid-19 hat buchstäblich bei uns zuhause eingeschlagen. Ich hatte keine Symptome und bin positiv getestet worden“, erklärte Bottoms am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die 50-jährige Politikerin gilt als mögliche Vize-Kandidatin des designierten demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden.
COVID-19 has literally hit home. I have had NO symptoms and have tested positive.
In einem Interview mit dem Fernsehsender CNN sagte Bottoms, sie und ihr Ehemann hätten sich für einen Test entschieden, weil ihr Mann seit Donnerstag mehr als üblich geschlafen habe. Am Montag hätten dann sowohl sie als auch ihr Mann das positive Testergebnis bekommen.
„Ich stehe immer noch unter Schock, weil ich überhaupt nicht weiß, wie wir uns angesteckt haben“, sagte sie. Sie habe zwar leichte Kopfschmerzen und einen trockenen Husten gehabt, dies aber auf Allergien zurückgeführt.
Kurz nach der Wiederöffnung sind mehrere Pubs in England wegen Coronavirus-Infektionen von Gästen wieder geschlossen worden. Betroffen sind mindestens drei Kneipen in Burnham-on-Sea an der Südwestküste, in Batley im nördlichen England und in Alverstoke im Süden. Die Pubs seien gründlich gereinigt und die Mitarbeiter getestet worden, teilten die Betreiber in sozialen Medien mit.
Nach mehr als dreimonatiger Schließung wegen der Pandemie durften am vergangenen Samstag die beliebten Kneipen im größten Landesteil Großbritanniens wieder öffnen. Es gelten strenge Auflagen, beispielsweise müssen Pub-Besucher ihre Kontaktdaten hinterlassen. Bestellungen dürfen nur am Tisch oder per App aufgenommen werden.
Fast elf Millionen Schüler sind in China am Dienstag zu den zweitägigen Aufnahmeprüfungen für die Universitätszulassung angetreten. Die Aufseher der Tests, die wegen der Corona-Pandemie um einen Monat verschoben worden waren, hielten nicht nur Ausschau nach möglichen Schummlern, sondern auch nach möglichen Infizierten. Peking meldete unterdessen erstmals seit einem neuen Ausbruch Mitte Juni keine Neuinfektionen.
Vor einem Prüfungszentrum in Peking machten viele Schüler Selfies und umarmten sich, bevor sie sich dem Test stellten. Eine 49-jährige Mutter zeigte sich besorgt um die Erfolgschancen ihres Sohns. „Er konnte wegen der Pandemie seit Januar nicht zur Schule gehen“, sagte sie. Das Bestehen der als Gaokao bekannten Examen ist für junge Chinesen äußerst wichtig, weil es ihnen einen Aufstieg in die gebildete Elite des Landes ermöglicht.
Nach etlichen Coronavirus-Fällen beim Fleischverarbeiter Tönnies im nordrhein-westfälischen Rheda-Wiedenbrück ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im Kreis Gütersloh deutlich unter den Grenzwert gesunken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz mittlerweile bei 35,4. Als Grenzwert gilt der Wert 50.
Am Vortag lag diese Infektions-Kennziffer noch bei 50,5 und damit knapp über der Grenze. Zum Höhepunkt des Corona-Ausbruchs bei Tönnies lag der Wert bei 270,2.
Die israelische Regierung kann ab sofort Notmaßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus ohne vorherige Genehmigung des Parlaments umsetzen.29 von insgesamt 120 Abgeordneten stimmten in dritter und letzter Lesung für den umstrittenen Gesetzentwurf,24 dagegen, wie ein Sprecher des Parlaments am Dienstag bestätigte. Die restlichen Abgeordneten waren abwesend. Bisher mussten Entscheidungen der Regierung von einem parlamentarischen Ausschuss gebilligt werden, bevor sie gültig wurden.
Entscheidungen der Regierung in der Corona-Krise sollen jetzt sofort in Kraft treten. Sie werden nur zurückgezogen, wenn das Parlament sie nicht nachträglich binnen einer Woche billigt. Das neue Gesetz soll vorerst nur bis zum 6. August gelten.
In einer Debatte zu dem neuen Gesetz sprach der Oppositionspolitiker Mickey Levy von der Zukunftspartei von einem „schwarzen Tag“ und verglich Israel mit Nordkorea.
Atemschutzmasken „made in Switzerland“ sind bei einer ersten Prüfung des Tüv Nord durchgefallen. Es sei kein formaler, sondern ein technischer Grund gewesen, sagte der Leiter des Labors bei Tüv Nord, Dirk Grenschen, dem Schweizer Sender SRF in einem Beitrag, der am Dienstag ausgestrahlt wurde. Welche Mängel das Institut beanstandete, sagte er nicht. Es müssten Verbesserungen an der Maske vorgenommen werden.
Die Firma Flawa in Flawil 70 Kilometer östlich von Zürich hatte bereits über den Rückschlag informiert. Von rund 40 Prüfkriterien sei ein Punkt der Produktion moniert worden. Die Firma machte geltend, dass sie innerhalb kürzester Zeit ein neues Geschäftsfeld hätte aufbauen müssen. Verbessertes Material sei bereits eingereicht worden. Die Prüfung inklusive Bericht braucht nach Angaben von Grenschen etwa zwei Wochen.
New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo hat US-Präsident Donald Trump in der Corona-Krise erneut scharf kritisiert. Indem er in der Öffentlichkeit keine Maske trage und die von der Pandemie ausgehende Gefahr nicht anerkenne, „ermögliche“ und „ermächtige“ Trump die Verbreitung des Virus, sagte Cuomo bei einer Pressekonferenz am Montag. „Wir sind nicht die Vereinigten Staaten der Leugnung.“
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge 390 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 196.944 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Dienstagmorgen meldete.
9.024 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland – das sind acht mehr als am Vortag. Bis Sonntag hatten etwa 182.200 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das waren etwa 500 mehr als noch einen Tag zuvor.
Der Kampf des medizinischen Personals in Japan gegen das Coronavirus hinterlässt zunehmend Spuren. Fast ein Drittel des medizinischen Personals leitet unter Depressionen. Das zeigen Ergebnisse einer am Dienstag vom japanischen Fernsehsender NHK veröffentlichten Umfrage des Japanischen Roten Kreuzes unter Ärzten, Krankenschwestern und anderen Mitarbeitern.
Japan zählt bisher rund 20.000 Infektionsfälle und 991 Tote. Darunter sind auch Menschen, die sich an Bord eines zeitweise unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes befunden hatten. Damit steht die Nummer Drei der Weltwirtschaft international gesehen zwar noch relativ gut da. Doch sind die Neuinfektionen vor allem in Tokio zuletzt wieder gestiegen.
Die US-Umweltschutzbehörde (EPA) genehmigt das Desinfektionsmittel-Spray Lysol des britischen Konsumgüterkonzerns Reckitt Benckiser beim Einsatz auf Oberflächen gegen das SARS-CoV-2-Virus.
Labortests hätten die Wirksamkeit der Produkte Lysol Desinfektionsmittel Spray und Lysol Desinfektionsmittel Max Cover Mist bestätigt, erklärt die EPA. Der Konzern hatte eindringlich vor der Einnahme seiner Produkte gewarnt, nachdem US-Präsident Donald Trump vorgeschlagen hatte, Desinfektionsmittel bei Corona-Infizierten zu erforschen.
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro unterzieht sich einem Corona-Test. Bolsonaro erklärt seinen Anhängern vor dem Präsidentenpalast, dass eine zusätzliche Untersuchung seiner Lunge keine Hinweise auf Covid-19 gezeigt habe. Das Büro des Präsidenten reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme, das Ergebnis des Abstrichs steht noch aus. Lokale Medien hatten zuvor berichtet, dass der Präsident Symptome der Atemwegserkrankung zeige.
Im Großraum Miami im US-Bundesstaat Florida werden auf Anordnung des Bürgermeisters Restaurants und Bars wieder geschlossen. Lieferservice und Selbst-Abholung bleiben weiterhin erlaubt. Florida meldete am Montag mehr als 6.000 neue Fälle.
Die Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Katarina Barley, sieht in der Corona-Krise auch eine Chance für Europa. Im Europäischen Parlament und im Rat, wo die Atmosphäre in den Jahren seit der Finanzkrise sehr verhärtet gewesen sei, gebe es inzwischen „mehr Vertrauen und einen neuen Geist der Kooperation“, sagte die SPD-Politikerin der „Passauer Neuen Presse“ (Print- und Online-Ausgabe Dienstag). „Die Fronten sind aufgebrochen.“ Damit bestehe nun „die große Chance, Europa wieder mehr zusammenzuführen. Die sollten wir nutzen“, forderte Barley. „Das Wichtigste ist jetzt, dass die Corona-Hilfen schnell auf den Weg gebracht werden.“
Deutschland und Frankreich hätten mit ihrer Initiative für den Wiederaufbaufonds wichtige Vorarbeit geleistet. Deutschland, das in der zweiten Jahreshälfte die EU-Ratspräsidentschaft innehat, habe jetzt die „Rolle des ehrlichen Maklers übernommen“. „Nicht nur die Erwartungen sind groß, sondern auch das Vertrauen“, sagte Barley. Die EU-Partner setzten darauf, dass die deutsche Präsidentschaft nicht nur im eigenen Interesse handele, sondern im europäischen.
Die Bewältigung der Corona-Krise könnte nach Auffassung der SPD-Politikerin auch eine Möglichkeit sein, „der Währungsunion eine echte Wirtschaftsunion zur Seite zu stellen“. Krisen böten die Chance, harte nationale Fronten aufzubrechen, erklärte Barley zu einem entsprechenden Vorstoß von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, der fordert, die Corona-Krise dazu zu nutzen, die Währungs- zu einer Wirtschaftsunion auszubauen. Barley sagte dazu: „Die gemeinsame Währung war von Anfang an nur als erster Schritt gedacht, in der Hoffnung, dass eine europäische Wirtschaftspolitik folgen würde.“
Damit die Quarantäne- und Isolationszentren des Landes in der Corona-Pandemie nicht an ihre Kapazitätsgrenzen geraten, hat die neuseeländische Regierung vorübergehend die Buchung internationaler Flüge eingeschränkt. Die nationale Fluglinie Air New Zealand habe einem kurzfristigen Buchungsstopp zugestimmt, teilte Wohnungsministerin Megan Woods am Dienstag mit. Mit der Maßnahme solle sichergestellt werden, dass für alle Heimkehrer genügend Plätze für eine geordnete Isolation oder Quarantäne zur Verfügung stünden, sagte sie zur Begründung.
Neuseeland hat seine Grenze wegen der Corona-Pandemie seit März geschlossen. Nur Bürger und Einwohner des Landes dürfen noch einreisen. Mit der Ausbreitung des Coronavirus weltweit sei die Zahl der Heimkehrer jüngst rapide angestiegen, sagte Woods weiter. „Unsere erste Priorität ist es, das Virus an der Grenze zu stoppen. Deshalb muss sich jeder einer Quarantäne oder einer geleiteten Isolation unterziehen“, so Woods. Dafür müssten ausreichend Plätze zur Verfügung stehen.
Offiziellen Angaben zufolge befinden sich in Neuseeland derzeit knapp 6.000 Menschen in 28 Isolationszentren. Seit dem 26. März hätten bereits mehr als 26.400 Menschen eine Isolation oder Quarantäne durchlaufen. Neuseeland hatte am 8. Juni die erste Coronavirus-Welle für überstanden erklärt. Auf den beiden Inseln gab es bisher rund 1.530 bestätigte und mögliche Infektionsfälle.22 Menschen starben in Zusammenhang mit Covid-19.
Das Coronavirus breitet sich in Brasilien weiter aus. Das Gesundheitsministerium meldet 20.229 Neuinfektionen. Damit steigt die Gesamtzahl der Ansteckungen auf 1,623 Millionen. Die Zahl der Todesfälle legte binnen 24 Stunden um 620 auf 65.487 zu. Brasilien weist in der Coronavirus-Pandemie nach den USA weltweit die meisten Infektionen und Todesfälle auf.
Ausländischen Studenten in den USA droht die Ausweisung, wenn ihre Universitäten ab Herbst Corona-bedingt nur noch Online-Kurse anbieten. Studenten, die sich mit Visa des Typs F1 oder M1 in den USA aufhielten und ein Online-Studium in Vollzeit absolvierten, dürften nicht im Land bleiben, erklärte die US-Einwanderungsbehörde ICE am Montag.
Die betroffenen Studenten müssten entweder das Land verlassen oder sich an einer Hochschule einschreiben, an der physischer Unterricht stattfinde, hieß es in der ICE-Erklärung. Hochschulen, die den Unterricht teils online, teils physisch fortsetzten, müssten ihren ausländischen Studenten überdies einen Nachweis ausstellen, dass diese in so vielen physischen Unterrichtseinheiten wie möglich eingeschrieben seien. Den Studenten drohten andernfalls Abschiebeverfahren sowie weitere Maßnahmen, warnte die Behörde.
Rund 5,5 Prozent der Studenten in den USA sind Ausländer. Die Studiengebühren, die sie bezahlen, machen einen wichtigen Teil der Einnahmen an vielen Universitäten des Landes aus. Die meisten internationalen Studenten in den USA stammen aus China, Indien, Südkorea, Saudi-Arabien und Kanada. Wegen der Corona-Pandemie verlegten die Universitäten in den USA ihre Kurse im März ins Internet. Wie es im neuen akademischen Jahr ab Herbst weitergehen soll, haben die meisten Hochschulen noch nicht entschieden.
Der US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci äußert sich kritisch zur gegenwärtigen Lage in den Vereinigten Staaten. Es handele sich um eine „ernste Situation, auf die wir sofort reagieren müssen“, sagt der prominente US-Regierungsberater in einem Live-Interview im Internet. Die USA steckten noch „knietief“ in der ersten Welle der Pandemie. Die Fallzahlen hätten bisher nie auf das geplante Niveau gesenkt werden können. Fauci äußerte aber die Erwartung, dass ein Impfstoff eines Tages gut funktionieren und zumindest für einige Zeit Schutz bieten werde. Allerdings werde es keinen lebenslangen Schutz wie bei einer Masern-Impfung geben, so Fauci.
Zum ersten Mal seit Wochen sind in Griechenland mehrere Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Insgesamt wurden 43 Fälle registriert. Davon waren nach Angaben der zuständigen Gesundheitsbehörde 36 Touristen.20 davon waren nach Informationen des griechischen Staatsrundfunks ERT Urlauber aus Serbien. Weitere 16 Touristen stammen aus anderen Staaten, hieß es. Ob darunter auch Deutsche waren, blieb zunächst unklar.
Schweden will für den Fall einer zweiten Corona-Welle im Herbst gerüstet sein. Auch wenn die Zahlen der Todesfälle und der schweren Covid-19-Erkrankungen erfreulicherweise zurückgingen, bedeute dies nicht, dass die Gefahr vorüber sei, sagte die schwedische Sozialministerin Lena Hallengren am Montag in Stockholm.
Die deutsche Corona-Warn-App hat nach knapp drei Wochen die Schwelle von 15 Millionen Downloads erreicht. Das teilte das Robert Koch-Institut auf Twitter mit. Die App soll helfen, Infektionsketten nachzuverfolgen und zu unterbrechen. Außerdem kann sie dazu beitragen, dass Menschen nach einem Coronavirus-Test möglichst schnell ihr Testergebnis digital erhalten und über die App anonym mögliche Kontaktpersonen warnen können, wenn diese auch die App installiert haben.
Auffällig bei der Analyse der Zahlen aus den App-Stores von Apple und Google ist die Tatsache, dass die Corona-Warn-App bei Anwendern mit einem iPhone deutlich populärer ist als unter Nutzern eines Android-Smartphones. So erhält die App im App-Store von Apple bei über 40.000 Bewertungen eine Durchschnittsnote von 4,7 (von maximal 5) Sternen. Im Google-Play-Store sank die Durchschnittnote bei über 57.000 Bewertungen am Montag auf 3,6 Sterne (von maximal 5) ab. In jüngster Zeit vergab nur noch jeder zweite Android-Anwender die höchste Bewertung von fünf Sternen. Im Apple-Store liegt dieser Anteil hingegen deutlich höher bei rund 88 Prozent.
Nach Corona-Ausbrüchen in mehreren Nerzfarmen im Süden der Niederlande haben die Behörden zehntausende Tiere getötet. „Insgesamt wurde das Virus in 20 Zuchtfarmen für Nerze nachgewiesen“, teilte das niederländische Landwirtschaftsministerium am Montag mit. Anfang Juni hatten die Behörden damit begonnen, bei Infektionsfällen alle Tiere der betroffenen Zuchtfarmen zu keulen.
Bisher wurden die Nerze in 18 Farmen getötet, am Montag sollten die Keulungen auch in den beiden noch verbleibenden Farmen beginnen. Nach Angaben des Ministeriums lebten allein in der letzten Farm, in der das Virus nachgewiesen wurde,12.000 Muttertiere.
Mit einer spektakulären Lichtshow mit rund 300 Drohnen hat Südkoreas Regierung die Bevölkerung für den fortgesetzten Kampf gegen die Corona-Pandemie mobilisiert. Die unbemannten Flugkörper formierten sich am Wochenende am nächtlichen Himmel über Seoul zu leuchtenden Danksagungen und Symbolen rund um das Coronavirus.
Das imposante Spektakel sollte die Menschen unter anderem an die Regeln im Kampf gegen das Virus erinnern. Dazu formten die Drohnen beispielsweise eine von Viren umgebene Gesichtsmaske, die sich wenige Zeit später in zwei Hände, umgeben von Wassertropfen, verwandelte.
Zum Schluss der rund zehnminütigen Show erleuchteten Dankes-Botschaften an das medizinische Personal und die gesamte Bevölkerung den nächtlichen Himmel. Auf ein buntes „Thanks to you“ folgte die Silhouette der koreanischen Halbinsel mit dem ermunternden Aufruf: „Cheer up, Republic of Korea“ (Kopf hoch, Republik Korea)
„Maskentragen ist sexy“, sagt CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak nach der Sitzung von CDU-Präsidium und -Bundesvorstand. Man sei sich einig gewesen, dass die Maskenpflicht unbedingt befolgt werden müsse. Ziemiak wirft dem Senat in Berlin vor, die Maskenpflicht im Öffentlichen Nahverkehr nicht konsequent durchzusetzen.
Der Tourismus-Beauftragte der Bundesregierung,Thomas Bareiß (CDU), sieht wachsende Chancen für eine Aufhebung der coronabedingten Reisewarnung für die Türkei. „Wenn die Lage gut ist – und letzte Woche war die Lage gut – können wir relativ schnell die Öffnungen vorbereiten“, sagte Bareiß den Sendern RTL und n-tv. „Insofern sind wir da mittendrin zu überlegen, was tun wir die nächsten Tage, um auch hier Reisen zu gewährleisten.“
Voraussetzung sei neben niedrigen Infektionszahlen, dass das türkische Gesundheitssystem Virusausbrüche so bewältigen könne, dass Urlauber wieder gesund nach Hause kommen, sagte Bareiß. Die Gespräche mit der Regierung der Türkei seien gut gewesen. „Man merkt, da wird sicherlich auch viel gemacht, dass vor Ort gewährleistet ist, dass der Schutz da ist.“
In Österreich sind erstmals seit Mai wieder mehr als 1.000 Menschen akut mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl stieg am Montag auf 1012, wie das Gesundheitsministerium in Wien mitteilte. Für eine spürbare Zunahme sorgt weiterhin der regionale Ausbruch rund um Linz in Oberösterreich, wo die Zahl der Fälle seit Sonntag um 57 auf 414 stieg.347 aktive Fälle waren aus der Hauptstadt Wien gemeldet. Vier der neun Bundesländer in Österreich wiesen dagegen keine Neuinfektionen auf.
Die FDP hat die Bundesregierung aufgefordert, eine Aufhebung der Maskenpflicht für den Einzelhandel einzuleiten. Die Regierung müsse „gemeinsam mit dem Einzelhandel einheitliche Kriterien für ein regional differenziertes Ausstiegsszenario aus der Maskenpflicht erarbeiten“, erklärte FDP-Vizefraktionschef Michael Theurer am Montag in Berlin. „Die Maskenpflicht kann nicht von heute auf morgen wegfallen, sie kann aber auch nicht unendlich und ohne regionale Differenzierung aufrecht erhalten werden.“
Theurer sagte: „Wo es kein Infektionsgeschehen gibt, ist auch eine Maskenpflicht nicht mehr verhältnismäßig.“ Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hingegen hatte eine Aufhebung abgelehnt, auch die Ministerpräsidenten von Bayern und Baden-Württemberg sind dagegen.
Angesichts eines sorglosen Verhaltens von Menschen im Urlaub wird in der CDU-Spitze die Forderung nach EU-weiten einheitlichen Regelungen etwa zum Masken-Tragen in Flugzeugen laut. Mehrere Teilnehmer hätten große Sorgen wegen des Verhaltens vieler Menschen im Urlaub geäußert, hieß es aus Teilnehmerkreisen der letzten CDU-Präsidiumsschalte vor der Sommerpause am Montag. Einige Menschen würden sich so bewegen, als sei Corona nicht mehr da. Die Situation in Flugzeugen sei derzeit unbefriedigend.
Muslimische Pilger müssen bei der diesjährigen Wallfahrt Hadsch in Saudi-Arabien zur Eindämmung des Coronavirus einen Mundschutz tragen. Zusätzlich zur Maskenpflicht sollen Ordner zu großes Menschengedränge verhindern und dafür sorgen, dass die Gläubigen einen Mindestabstand von anderthalb Metern einhalten. Das gelte bei Gebeten und religiösen Ritualen wie auch in Restaurants und Zelten, teilte das Zentrum für Seuchenprävention und -bekämpfung laut der staatlichen Nachrichtenagentur SPA in der Nacht zum Montag mit.
An der Pilgerfahrt nahmen 2019 fast 2,5 Millionen Menschen teil, darunter 1,8 Millionen aus dem Ausland. Wegen der Corona-Pandemie hat das Königreich ihre Zahl dieses Jahr drastisch auf wenige Tausend verringert. Teilnehmen dürfen nur Gläubige unter 65 Jahren, die sich bereits im Land befinden. Der Hadsch beginnt dieses Jahr voraussichtlich am 28. oder 29. Juli. Der genaue Termin hängt vom Erscheinen der Neumondsichel ab.
Die Europäische Kommission stellt der Tübinger Firma Curevac 75 Millionen Euro zur Entwicklung von Impfstoffen insbesondere gegen das Coronavirus zur Verfügung. Wie Curevac am Montag mitteilte, haben das Biopharma-Unternehmen und die Europäische Investitionsbank ein entsprechendes Darlehen vereinbart. Curevac forscht seit Januar an einem Impfstoff gegen das Virus und hat im Juni die erste klinische Studie an Menschen begonnen.
Den Angaben nach ist die Förderung auch für die Fertigstellung einer vierten Produktionsstätte des Unternehmens in Tübingen bestimmt. Das Geld wird in drei Tranchen von je 25 Millionen Euro jeweils nach Erreichen vorab festgelegter Etappenziele bereitgestellt.
Bereits im März hatte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die finanzielle Unterstützung für das Unternehmen versprochen, damals aber noch eine Fördersumme von 80 Millionen Euro angekündigt.
Diensthunde der Bundeswehr sollen das Erschnüffeln einer Coronavirus-Infektion erlernen. Die Streitkräfte und die Stiftung Tierärztliche Hochschule (TiHo) Hannover testen diese Möglichkeit in einem Projekt, an dem zehn Vierbeiner der einzigen Diensthundeschule der Bundeswehr bei Ulmen in der Vulkaneifel teilnehmen. Beteiligt sind Schäferhunde, Spaniel und Retriever, wie die Dienststelle der Streitkräfte mitteilte.
Spürhunde können an der molekularen Zusammensetzung eines Geruchs nicht nur Sprengstoffe oder Drogen wahrnehmen, sondern auch verschiedene Krebserkrankungen und die drohende Unterzuckerung von Diabetikern riechen. Auf dieser Grundlage ist auch die Idee für das Corona-Projekt entstanden. „Mit einer Trefferquote von derzeit etwa 80 Prozent sind die Forscher in Ulmen auf dem besten Weg, das Projekt erfolgreich weiterzuführen“, erklärte die mitten im Wald liegende Diensthundeschule. In wenigen Wochen sollen belastbare Ergebnisse vorliegen.
Bislang schnuppern die Hunde an Speichelproben infizierter Menschen, in denen die Viren chemisch unschädlich gemacht wurden. Nach einem erfolgreichen Abschluss dieser Versuchsreihe käme die nächste Hürde: Klappt das Erschnüffeln auch bei aktiven Coronaviren in menschlichem Speichel? „Das muss dann unter ganz anderen Bedingungen stattfinden, schließlich müssen wir sicher sein, dass sich niemand an den hochinfektiösen Proben anstecken kann“, betonte TiHo-Doktorandin Paula Jendrny.
Erstmals seit Beginn der Corona-Krise gilt in der Schweiz seit Montag landesweit eine Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr. Das betrifft auch Flüge der Swiss, wie ein Sprecher im Radio bestätigte. Bislang hatten Behörden und Verkehrsbetriebe nur das Maskentragen in Stoßzeiten empfohlen. Nach dem Augenschein in Genf ignorierten das in den vergangenen Wochen praktisch alle Fahrgäste.
Am Montag war es anders. „Es sieht erfreulich aus“, sagte der Direktor der Verkehrsbetriebe von Zürich, Guido Schoch, dem Sender SRF am Hauptbahnhof von Zürich. „Über 95 Prozent der Leute haben eine Maske an.“ Wichtig für Touristen: Mund-und Nasenschutz sind auch in Seilbahnen vorgeschrieben, nicht aber in Geschäften.
Jedes fünfte deutsche Unternehmen sieht sich durch die Corona-Krise gefährdet. Insgesamt sagen 21 Prozent, dass sie die Beeinträchtigungen durch die Pandemie als „existenzbedrohend bewerten“, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag mitteilte. „In den kommenden Monaten könnte sich eine Insolvenzwelle anbahnen“, warnt Ifo-Forscher Stefan Sauer vor diesem Hintergrund.
Erst am Wochenende hatte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, Eric Schweitzer, gewarnt, dass viele Unternehmen nach wie vor akute Liquiditätsengpässe infolge der Krise hätten. Staatliche Überbrückungshilfen müssten daher schnell und unbürokratisch erfolgen.
Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im Kreis Gütersloh weiter gesunken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Montag liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz mittlerweile bei 50,5. Am Vortag lag diese Infektions-Kennziffer noch bei 56,0 und am Freitag bei 76,6. Zum Höhepunkt des Corona-Ausbruchs bei Tönnies lag der Wert bei 270,2. Als Grenzwert für das Ende der regionalen Kontaktbeschränkungen im Kreis gilt der Wert 50.
Der australische Bundesstaat Victoria gibt 127 neue Infektionen in den vergangenen 24 Stunden bekannt. Zwar fehlen zunächst Zahlen aus mehreren anderen Landesteilen, doch ist der Anstieg bislang der größte in Australien seit dem Beginn der Pandemie auf dem Kontinent. Die Grenze zwischen den beiden bevölkerungsreichsten Bundesstaaten Australiens – New South Wales und Victoria – werde ab Dienstag auf unbestimmte Zeit geschlossen, kündigt Victorias Premierminister Daniel Andrews an. In Melbourne, der Hauptstadt Victorias, gelten in 30 Stadtteilen Ausgangssperren, neun Wohnbauten mit Sozialwohnungen sind unter Quarantäne gestellt.
Indien hat Russland als das Land überholt, das nach den USA und Brasilien am schwersten von der Corona-Pandemie betroffen ist. In den vergangenen 24 Stunden seien mehr als 23.000 bestätigte Neuinfektionen zu verzeichnen, teilen die indischen Gesundheitsbehörden mit. Seit Beginn der Krise sind fast 20.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben.
Im Zusammenhang mit Corona-Soforthilfen untersuchen Ermittler bundesweit Tausende Verdachtsfälle. Insgesamt befassen sie sich mit mindestens 5.100 Fällen wegen des Verdachts auf Subventionsbetrug, Geldwäsche, Fälschung beweiserheblicher Daten oder des Ausspähens von Daten, wie Recherchen der Deutschen Presse-Agentur von Anfang Juli ergaben. Ende Mai waren es noch etwa 2.200 Fälle gewesen. Von zahlreichen Behörden hieß es, die Zahlen änderten sich quasi täglich.
Nicht aus allen Ländern sind Zahlen bekannt. Das Landeskriminalamt aus Nordrhein-Westfalen etwa konnte vor Abschluss der Ermittlungen keine konkreten Angaben machen. Ob sich ein Verdachtsfall tatsächlich als Straftat entpuppt, zeigen erst die Untersuchungen.
Um wie viel Geld die Länder in den Fällen betrogen wurden, ist vor Abschluss der Verfahren ebenfalls nicht abschließend zu klären. Zahlreiche Behörden konnte hierzu bislang keine Angaben machen. Nach dpa-Recherchen könnte es bundesweit mindestens um knapp 22 Millionen Euro gehen.
Ein kanadisches Militärflugzeug hat einen Flug nach Lettland wegen Coronavirus-Alarms abgebrochen. Es habe die Sorge geherrscht, dass sich Soldaten an Bord der Maschine mit dem Virus infiziert haben könnten, teilte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums in Ottawa am Sonntag mit.
Nach ihren Angaben drehte das Flugzeug um, nachdem die Armee erfahren hatte, dass an der Trenton-Militärbasis in der kanadischen Provinz Ontario jemand positiv auf das Virus getestet worden war. Vom diesem Stützpunkt war das Flugzeug gestartet. Es sei möglich, dass die insgesamt 70 Passagiere und Crew-Mitglieder mit dem infizierten Patienten in Kontakt gewesen seien, sagte die Sprecherin.
Für die Soldaten an Bord der Maschine wurde den Angaben zufolge eine 14-tägige Quarantäne auf der Basis Trenton angeordnet. Der Vorfall habe keine größeren Auswirkungen auf die kanadische Beteiligung an der Nato-Mission im Baltikum, betonte die Sprecherin. In Lettland sind rund 540 kanadische Soldaten stationiert.
Brasilien verzeichnet nach Angaben des Gesundheitsministeriums 26.051 neue bestätigte Coronavirus-Fälle und weitere 602 Todesopfer binnen 24 Stunden. Die Gesamtzahl der infizierten Personen steigt nach Angaben des Ministeriums auf mehr als 1,6 Millionen, bislang sind 64.867 Menschen in dem lateinamerikanischen Land an den Folgen der durch das Virus ausgelösten Lungenerkrankung Covid-19 verstorben.
Die Firma hat ihren Sitz in der bayerischen Mark Ergolding. Für die Betroffenen und ihre Angehörigen ist Quarantäne angeordnet worden. Die restlichen Testergebnisse würden am Montag,6. Juli, erwartet. Ab Dienstag sollen alle Schlachthof-Mitarbeiter im Landkreis getestet werden. Bis zum Mittwoch wurden in der Region Landshut zwei Wochen lang keine Infektionsfälle gemeldet.
Europa sollte nach Ansicht von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble Lehren aus der Corona-Pandemie ziehen und seine globalen Abhängigkeiten reduzieren. „Wir haben jetzt die Gelegenheit, unser gesamtes Wirtschaftsmodell kritisch zu überprüfen und die Exzesse der Globalisierung da zu korrigieren, wo sie zu den dramatischen Auswirkungen der Pandemie beigetragen haben“, schreibt der CDU-Politiker in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Schäuble wies etwa auf den Mangel selbst an simplen Medizingütern wie Mund-Nasen-Schutzmasken hin.
Die Europäische Union müsse besser vorsorgen, um in Krisen widerstandsfähiger und souveräner zu sein, warnte der Bundestagspräsident. Dazu müsse sie „mit größerer strategischer Autonomie ausgestattet werden, etwa durch den Aufbau alternativer Lieferketten mit mehreren kostengünstigen Produktionsstandorten zur Diversifizierung des geografischen Risikos“. Außerdem gelte es, die Souveränität Europas gerade im Gesundheitssektor auszubauen.
Angesichts eines starken Anstiegs der Corona-Neuinfektionen in Israel hat Regierungschef Benjamin Netanjahu von einer Notstandslage gesprochen. „Wir befinden uns mitten in einer neuen Corona-Attacke. Es ist ein sehr starker Ausbruch, auf der ganzen Welt und bei uns“, sagte der 70-Jährige am Sonntag während einer Kabinettssitzung. An diesem Montag wollte die Regierung sich erneut treffen, um über mögliche weitere Beschränkungen zu beraten.
„Wenn wir die Ausbreitung des Coronavirus nicht stoppen, werden wir weder Gesundheit noch Wirtschaft haben und es wird vielen Bürgern des Staates Israel ihr Leben kosten“, warnte Netanjahu.
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel hatte zuletzt einen Höchstwert erreicht. Am Freitag hatte die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden erstmals die Marke von 1.000 überschritten – noch Mitte Mai war sie zwischenzeitlich auf unter zehn gesunken. Die Regierung hatte deshalb in dieser Woche neue Einschränkungen verkündet. Versammlungen sollen wieder beschränkt werden. In Gebetshäusern, Festhallen, Bars und Clubs dürfen nur noch bis zu 50 Menschen zusammenkommen. Vorher waren es bis zu 250 gewesen. An anderen geschlossenen Orten dürfen sich nur noch bis zu 20 Menschen versammeln.
Auch in Österreich sind in drei Großbetrieben zur Fleischverarbeitung Corona-Fälle aufgetaucht. Zwei der Betriebe liegen nicht weit von der deutschen Grenze entfernt. Insgesamt seien zwölf Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden, bestätigte der Krisenstab des Bundeslandes Oberösterreich am Sonntag der Nachrichtenagentur APA. Zuvor hatte die „Kronen Zeitung“ darüber berichtet.
Bei einem Schlachthof im Bezirk Ried im Innkreis südlich der deutschen Grenze bei Bad Füssing gab es sieben Fälle. Im Bezirk Braunau gegenüber dem deutschen Simbach am Inn waren es zwei, und im Bezirk Wels-Land gut 50 Kilometer südöstlich von Ried drei Fälle. Tests bei anderen Mitarbeitern waren am Sonntag im Gange.
Corona-Patienten werden im Rahmen einer von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) koordinierten Studie ab sofort nicht mehr mit Lopinavir/Ritonavir behandelt, das gegen HIV entwickelt worden war. Ausschlaggebend seien keine Sicherheitsbedenken, betonte eine WHO-Sprecherin am Samstag in Genf. Vielmehr habe sich gezeigt, dass die Mittel bei den Patienten praktisch keinen Einfluss auf den Verlauf der Krankheit hatten. Dasselbe gelte für das Malariamittel Hydroxychloroquin. Das Ende der Tests damit hatte die WHO schon am 17. Juni angekündigt. Hydroxychloroquin war in den Schlagzeilen, weil US-Präsident Donald Trump es mehrfach angepriesen hatte.
Es gehe nur um die Tests bei schwer kranken Patienten, die wegen der durch das Coronavirus ausgelösten Krankheit Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden, betonte die WHO. Andere mögliche Tests solcher Mittel etwa zur Verbeugung gegen eine Erkrankung seien nicht betroffen.
In der Solidaritätsstudie werden Testergebnisse bei rund 5.500 Patienten in 39 Ländern verglichen. Getestet wird, ob bereits vorhandene Mittel den Verlauf der Covid-19-Erkrankung positiv beeinflussen können. Tests mit weiteren Mitteln gehen weiter, etwa mit dem ursprünglich gegen die Viruserkrankung Ebola entwickelten Mittel Remdesivir und dem Entzündungshemmer Dexamethason. Remdesivir hatte in einer anderen Studie den schweren Krankheitsverlauf abgemildert und die Krankheitsphase verkürzt. Es wurde gerade als erstes Medikament gegen Covid-19 in der EU zugelassen.
Erstmals seit der Lockerung der Corona-Maßnahmen in Spanien ist wieder eine Großstadt wegen steigender Infektionszahlen unter Quarantäne gestellt worden. Das teilte der katalanische Regionalpräsident Quim Torra am Samstag mit. In der katalanischen Region Segrià mit der Großstadt Lleida seien insgesamt 200.000 Menschen betroffen, berichtete die Zeitung „La Vanguardia“. Die Polizei errichtet Kontrollposten an den Zufahrtsstraßen.
Nach Angaben der Gesundheitsbehörden waren am Freitag 4.030 Infektionsfälle in der Region insgesamt registriert. In Krankenhäusern der Stadt würden 28 an Covid-19 erkrankte Menschen behandelt, davon sechs auf Intensivstationen. Die meisten Infektionen stünden mit Agrarbetrieben, Seniorenheimen und einem Wohnviertel in Zusammenhang, berichtete die Zeitung „Las Provincias“. Spanien ist mit mehr als 28.300 Corona-Toten und 250.000 Infizierten eines der in Europa am schwersten von der Pandemie getroffenen Länder. Landesweit sind die Zahlen jedoch seit Mitte Mai stark gesunken.
Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im Kreis Gütersloh wieder gesunken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Samstag liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei 66,5. Am Vortag lag dieser Wert bei 76,6, am Donnerstag bei 76,5 und am Dienstag bei 86,0. Zum Höhepunkt des Corona-Ausbruchs bei Tönnies lag der Wert bei 270,2. Als Grenzwert für das Ende des regionalen Lockdowns im Kreis gilt der Wert 50.
Nach der Ausbreitung des Coronavirus bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück hatte es den ersten regionalen Lockdown in den Kreisen Gütersloh und Warendorf gegeben. Die Einschränkungen im Kreis Gütersloh gelten noch bis zum 7. Juli. Im Kreis Warendorf, in dem ebenfalls viele Tönnies-Mitarbeiter wohnen, war die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage bereits unter den Grenzwert von 50 gefallen.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Indien hat einen neuen Höchstwert erreicht. Wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht, wurden binnen 24 Stunden bis Samstagmorgen 22.771 neue Fälle registriert. Im gleichen Zeitraum starben 442 Menschen mit oder an dem Erreger Sars-CoV-2.
Indien ist auf Platz vier der am stärksten von Corona betroffenen Länder der Welt – nach Russland, Brasilien und den USA. In dem südasiatischen Land mit rund 1,3 Milliarden Einwohnern ist der Erreger Sars-CoV-2 bislang bei rund 648 000 Menschen nachgewiesen worden. Mehr als 18.000 starben im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Ende März hatte das zweitbevölkerungsreichste Land der Welt wegen der Pandemie einen strengen Lockdown angeordnet, der seit Mitte Mai jedoch wieder gelockert wurde. Durch die Corona-Auflagen wurden Millionen Menschen arbeitslos, und viele haben Angst, zu verhungern. Inzwischen sind Büros, religiöse Stätten, Restaurants und Shoppingzentren wieder offen. Seit Anfang Juni stieg die Zahl der Neuinfektionen landesweit um rund 450.000 Fälle.
In Japan wächst die Angst vor einer neuen Infektionswelle. Das Land hat mit 209 Fällen am Freitag den höchsten Tagesanstieg an Corona-Neuinfektionen seit zwei Monaten erlebt, wie die Behörden meldeten. Darunter fallen auch 124 Fälle allein in Tokio, ebenfalls der höchste Anstieg an Neuinfektionen binnen 24 Stunden für die Hauptstadt seit Anfang Mai.
Tokio müsse sich auf eine mögliche zweite Corona-Welle einstellen, sagte Gouverneurin Yuriko Koike. Sie appellierte an die Menschen, das Nachtleben zu meiden. Die 20- bis 30-Jährigen machten etwa 70 Prozent bei den Neuinfektionen am Freitag aus, sagte sie. Der Aufwärtstrend kommt zwei Tage vor der Gouverneurswahl in Tokio, bei der die amtierende Gouverneurin eine Wiederwahl anstrebt.
Der jüngste Anstieg rechtfertige keinen erneuten Ausnahmezustand, sagte Regierungssprecher Yoshihide Suga bei einer Pressekonferenz. Die Zahl der Infizierten war seit der Aufhebung des landesweiten Corona-Notstandes Mitte Mai wieder gestiegen. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie gab es in Japan nach offiziellen Angaben bisher nahezu 20.000 bestätigte Infektionsfälle, rund 990 Menschen starben.
Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit erwartet kein schnelles Ende der Corona-Pandemie durch einen Impfstoff. Man müsse sich von der Vorstellung verabschieden, „dass wir nächstes Jahr einen Superimpfstoff haben, der allen in kürzester Zeit gegeben werden kann und ein Leben lang schützt“, sagte Schmidt-Chanasit der „Frühstart“-Redaktion von RTL/ntv. „Diesen Impfstoff wird es nicht geben und schon gar nicht nächstes Jahr.“
Wahrscheinlicher sei es, dass es mehrere Impfstoffe geben werde, die „mehr oder weniger gut“ funktionierten. Diese würden zwar dabei helfen, unser Leben besser zu machen, aber nicht das Virus aus unserem Alltag verbannen. „Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben“, sagte der Virologe, der am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg forscht.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird zurzeit eine Reihe von Impfstoffen am Menschen getestet. Viele dieser Kandidaten werden sich nicht durchsetzen, schätzt Schmidt-Chanasit mit Blick auf die geringe Prozentzahl der Impfstoffe in Testverfahren, die im Schnitt Marktreife erlangen. Unter Idealbedingungen könne es frühestens im nächsten Jahr einen Impfstoff geben.
In der Landesaufnahmebehörde (LAB) in Braunschweig sind 14 Neuankömmlinge positiv auf das Coronavirus getestet worden. Sie gehörten zu einer Gruppe von 45 Spätaussiedlern aus Kasachstan, sagte eine LAB-Sprecherin am Freitag. „Wir haben uns entschlossen, alle 45 Personen in Separierung zu nehmen“, hatte Hintze zuvor dem Sender „Radio38“ gesagt.
Es sei nicht ausgeschlossen, dass es nach dem Flug und der anschließenden Busreise weitere Fälle geben könnte. Hintze zufolge war die Gruppe vor zwei Tagen in Frankfurt/Main gelandet und am Donnerstag mit dem Bus nach Braunschweig gebracht worden. In der Aufnahmestelle im Stadtteil Kralenriede seien sie getrennt von den Asylsuchenden dort untergebracht. „Wir stehen im Austausch mit dem Gesundheitsamt Braunschweig, inwiefern für die komplette Gruppe eine Quarantäne angeordnet wird und wann eine zweite Testung der bisher negativ Getesteten erfolgt“, sagte Hintze.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht davon aus, dass bislang rund 300 Covid-19-Infektionen über die deutsche Corona-Warn-App gemeldet wurden. Das sagte der CDU-Politiker in der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“. Spahn bezieht sich dabei auf „die Zahl der Verschlüsselungscodes“, die von der zugehörigen Telefonhotline ausgegeben wurden. „Mehr wissen wir aus Datenschutzgründen nicht“, sagte Spahn.
Die App wurde nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Freitag inzwischen 14,6 Millionen Mal auf Smartphones geladen. Das sei häufiger als ähnliche Apps in allen anderen EU-Ländern zusammen, sagte Spahn. Allerdings warnte der Minister davor, die neue Anwendung zu überschätzen. „Die App ist ein Werkzeug von vielen, um neue Ausbrüche einzudämmen. Sie ist kein Allheilmittel. Wir müssen trotzdem weiter aufeinander achtgeben, Abstand halten, Alltagsmaske tragen, Hygieneregeln einhalten.“
Die App kann inzwischen nicht nur von Menschen in Deutschland installiert werden, sondern ist auch in den Stores von Google und Apple in allen 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sowie in Großbritannien und Norwegen erhältlich. Dieses Angebot richtet sich an Touristen und Geschäftsreisende, die Deutschland besuchen, aber auch an Ausländer, die ständig oder befristet in Deutschland leben.
Die Bundesregierung will die Entwicklung eines Corona-Impfstoffes beschleunigen. Bei der laufenden Ausschreibung von 750 Millionen Euro Fördergeld soll auch Wert auf verschiedene Forschungsansätze gelegt werden, sagte Forschungsministerin Anja Karliczek in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Es gebe in Deutschland Forscher, die schon sehr weit seien, sagte sie in Anspielung etwa auf die Firmen Curevac und Biontech sowie das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung.
„Denen wollen wir helfen, in der Entwicklung schneller zu werden, ihnen beim Aufbau großer klinischer Studien zu helfen und auch die Produktionskapazitäten aufzubauen“, erläuterte die Ministerin. Beide Punkte gelten als entscheidend bei der Entwicklung eines Impfstoffes, nach dem angesichts der Verbreitung des Corona-Virus in der Welt fieberhaft geforscht wird. Biontech hatte am Mittwoch eine klinische Wirksamkeitsstudie mit bis zu 30.000 Teilnehmern angekündigt.
Deutsche müssen sich bei einer Reise nach England künftig dort nicht mehr in eine 14-tägige Quarantäne begeben. Der britische Verkehrsminister Grant Shapps gab in der Nacht zum Freitag eine entsprechende Lockerung der wegen der Corona-Pandemie verhängten Einreisebeschränkungen bekannt. Der Wegfall der Quarantäne-Pflicht gilt ab dem 10. Juli. Auch Einreisende aus Frankreich, Italien und Spanien müssen sich dann nicht mehr in Isolation begeben. In anderen Teilen des Vereinigten Königreichs wird allerdings weiterhin die Quarantäne-Vorschrift gelten. Wer aus Deutschland also nach Schottland, Wales oder Nordirland reist, muss sich dort weiterhin für zwei Wochen in Isolation begeben.
Wegen der Quarantäne-Pflicht warnt das Auswärtige Amt in Berlin bislang vor Reisen nach ganz Großbritannien. Die britische Regierung äußerte jedoch die Erwartung, dass die jetzige teilweise Aufhebung der Vorschrift zu entsprechenden Lockerungen bei den davon profitierenden Staaten führen werde.
„Heute markiert den nächsten Schritt in der vorsichtigen Wiederöffnung unserer großartigen Nation,“ erklärte Shapps. Den Wegfall der Quarantäne-Pflicht nannte er eine „gute Nachricht“ für Bürger und Unternehmen seines Landes. Die allgemeine Quarantäne-Pflicht für Einreisende hatte die britische Regierung zum 8. Juni verhängt. Sie galt auch für britische Staatsbürger, die aus dem Ausland zurückkehren.
Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im Kreis Gütersloh wieder leicht gestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Freitag liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei 76,6. Am Vortag lag dieser Wert bei 76,4, am Mittwoch bei 78,0 und am Dienstag bei 86,0. Zum Höhepunkt des Corona-Ausbruchs bei Tönnies lag der Wert bei 270,2.
Nach der Ausbreitung des Coronavirus bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück hatte es den ersten regionalen Lockdown in den Kreisen Gütersloh und Warendorf gegeben. Die Einschränkungen im Kreis Gütersloh gelten noch bis zum 7. Juli. Im Kreis Warendorf, in dem ebenfalls viele Tönnies-Mitarbeiter wohnen, war die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage bereits am vergangenen Freitag unter den Grenzwert von 50 gefallen.
Australiens Metropole Melbourne kämpft mit einem erneuten Coronavirus-Ausbruch. Nun kommt heraus: Für das erneute Aufflammen des Virus in einigen Teilen der Stadt im Bundesstaat Victoria sollen mehrere Verstöße gegen die Kontakt- und Hygieneauflagen in zwei Quarantäne-Hotels gesorgt haben. Das berichtet unter anderem die australische Zeitung „The Herald Sun“.
Demnach soll unter anderem das Wachpersonal in einem Hotel Sex mit Gästen gehabt haben, die sich in Isolation befanden. Der Premier des Bundesstaates, Daniel Andrews, kündigte am Donnerstag (Ortszeit) an, die Zusammenhänge untersuchen zu lassen. „Es ist klar, dass das, was hier passiert ist, völlig inakzeptabel ist und wir genau untersuchen müssen, was genau vorgefallen ist“, sagte Andrews der Presse.
Die australischen Behörden haben im Rahmen ihrer strengen Grenzkontrollen eine Reihe von Hotels im ganzen Land bereitgestellt, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Jeder, der nach Australien einreist, muss dort zunächst eine 14-tägige Quarantäne durchführen. Insgesamt wurden in Australien seit Ausbruch der Pandemie mehr als 8.000 Infektionen verzeichnet. Im Bundesstaat Victoria wurden 2.303 Menschen positiv auf Covid-19 getestet. In den letzten Tagen stieg die Zahl der Infizierten in dem Staat besonders stark an. Wegen des Anstiegs der Zahlen wurde in 36 Vororten von Melbourne ein Lockdown verhängt.
Das Arthritis-Medikament Kevzara von Sanofi und Regeneron ist bei Tests in den USA zur Behandlung von Covid-19-Patienten durchgefallen. Die Hauptziele der Studie seien nicht erreicht worden, teilen beide Pharmakonzerne mit. Eine separate Studie außerhalb der USA laufe noch.

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