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Biden versichert den Amerikanern, niemand werde ihnen ihre Demokratie wegnehmen, Trump spricht von «Korruption» und «illegalen Stimmen – ohne Beweise, Biden holt vor dem Showdown weiter auf

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Verfolgen Sie alle Entwicklungen rund um die Präsidentschaftswahl im Live-Ticker.
Anhänger von Biden demonstrieren in Harrisburg, Pennsylvania. Noch sind die Stimmen im hartumkämpften Bundesstaat nicht fertig ausgezählt. Verfolgen Sie alle Entwicklungen rund um die Präsidentschaftswahl im Live-Ticker. Das Wichtigste in Kürze Auch Republikaner haben den Auftritt Trumps bei einer Pressekonferenz im Weissen Haus scharf kritisiert. «Es gibt keine Rechtfertigung für die Äusserungen des Präsidenten heute Abend, die unseren demokratischen Prozess untergraben», schrieb der republikanische Gouverneur von Maryland, Larry Hogan, am Donnerstagabend (Ortszeit) auf Twitter. Die Republikaner müssten die Ergebnisse der Wahlauszählungen akzeptieren, wie sie es immer getan hätten. Der republikanische Kongressabgeordnete Adam Kinzinger forderte Trump auf, für Betrugsvorwürfe Beweise vorzulegen. «Hören Sie auf, entlarvte Falschinformationen zu verbreiten… Das wird langsam verrückt», schrieb er auf Twitter. Joe Biden hat mit einer Twitter-Nachricht auf die Rede Trumps im Weissen Haus reagiert. Er schrieb, niemand werde den Amerikanern ihre Demokratie wegnehmen. Amerika habe zu viel kämpfen müssen und zu viel durchgestanden um so etwas geschehen zu lassen. Biden hatte zuvor in einem Theater in seinem Heimatstaat Delaware alle Amerikaner gebeten, Ruhe zu bewahren. No one is going to take our democracy away from us. Not now, not ever. America has come too far, fought too many battles, and endured too much to let that happen. Die Nichte von US-Präsident Donald Trump, Mary Trump, hat das Verhalten ihres Onkels nach der US-Wahl abschätzig kommentiert. «So sieht es aus, wenn ein Verlierer verliert», schrieb die promovierte Psychologin am Donnerstagabend auf Twitter, während Trump im Weissen Haus eine Pressekonferenz gab. In den amerikanischen Medien wurde Trumps Auftritt stark kritisiert. Selbst in der Regel Trump-freundliche Medien, wie der Fernsehkanal Fox News und die New York Post, betonten, dass es keine Beweise für Trumps Vorwürfe eines Wahlbetrugs gebe. Donald Trump wendet sich in einer TV-Ansprache an die Bevölkerung. Beim ersten Auftritt seit dem Wahltag wirkt der Präsident angeschlagen, er spricht wirr und mit heiserer Stimme und wiederholt sich immerzu. Von seiner euphorischen Rhetorik ist nur noch wenig zu spüren. Er hält weiterhin am Narrativ des Wahlbetrugs fest und spart nicht an unbelegten Vorwürfen in Richtung seiner politischen Gegner. Trump zählt nach und nach sämtliche Swing States auf, die er deutlich gewonnen habe, ehe die Wahl mit illegalen Stimmen gestohlen worden sei. Trump behauptet, die Wahlleiter in den umstrittenen Staaten seien Demokraten und würden so Einfluss auf die Wahl nehmen. Wie das genau – trotz Sicherheitsvorkehrungen – geschehen soll, erklärt er nicht. «Wir haben einen fantastischen Job gemacht», sagte der 74-Jährige. Und: «Ich werde um den Sieg geprellt.» Man dürfe die Korruption nicht die Wahl entscheiden lassen. «Das dürfen wir Amerika nicht antun.» Noch immer geht Trump davon aus, dass er die Wahl «locker gewinnen» werde. Sein Team habe viele Beweise und er werde bis vor den Supreme Court ziehen, um die Wahlen aufzuklären, schliesst er seine Rede. Bis zuletzt bleibt er die erwähnten Beweise für seine schweren Anschuldigungen schuldig. Ohne eine Frage der Journalistinnen und Journalisten zu beantworten, verlässt er den Saal. Donald Trump Jr., Präsident Trumps ältester Sohn aus erster Ehe, fordert seinen Vater auf Twitter dazu auf, einen «totalen Krieg» rund um die Wahl zu eröffnen. Er müsse all den Betrug und die Schummeleien offenlegen, schreibt er in seinem Beitrag, der von Twitter umgehend mit einem Warnhinweis versehen wurde. The best thing for America’s future is for @realDonaldTrump to go to total war over this election to expose all of the fraud, cheating, dead/no longer in state voters, that has been going on for far too long. It’s time to clean up this mess & stop looking like a banana republic! Donald Trump und sein Team haben bereits in mehreren Staaten geklagt, um gegen angeblichen «Wahlbetrug» vorzugehen. (Hier geht’s zum Bericht) Im umkämpften Gliedstaat Pennsylvania hat der Präsident nun eine weitere Beschwerde eingereicht. Dies berichtet der britische Fernsehkanal BBC. Eine Reporterin der Online-Plattform Buzzfeed hat das Dokument auf Twitter veröffentlicht (siehe Tweet unten). Der amtierende Präsident kündigt an, um 00 Uhr 30 mitteleuropäische Zeit eine TV-Ansprache im Weissen Haus zu halten. New: The Trump campaign has filed a lawsuit in PA federal court claiming GOP reps/poll watchers are being denied access to observe while ballot counting is taking place in Philadelphia (no other details in the complaint) https://t.co/lRli0JVOud pic.twitter.com/jbX8wM7ahs In Philadelphia, die grösste Stadt in Pennsylvenia, dauern die Proteste vor dem Wahlzentrum derweil weiter an. Unser Korrespondent ist live vor Ort und berichtet, dass sich die Proteste mittlerweile in eine «Count the votes»-Party verwandelt hätten. Das Rennen um Pennsylvania wird eng: Biden verkürzt seinen Rückstand im Gliedstaat auf unter 100 000 Stimmen. Innenministerin Kathy Boockvar mahnt auf der Pressekonferenz in Harrisburg zur Geduld: Bis Freitag (Ortszeit) soll die Mehrheit der Stimmen ausgezählt sein. Gewinnt Joe Biden Pennsylvania, wäre ihm der Einzug ins Weisse Haus sicher. Die Auszählung der Stimmen in Arizona könnte sich bis zum Wochenende hinziehen.450 000 Stimmen müssen noch ausgezählt werden, wie Staatssekretärin Katie Hobbs gegenüber dem Nachrichtensender CNN sagt. Weitere Resultate sollen hingegen in wenigen Stunden folgen. Joe Biden holt im Gliedstaat Georgia weiter mächtig auf. Aktuell sind dort 99 Prozent der Stimmen ausgezählt. Der demokratische Präsidentschaftskandidat liegt nur noch hauchdünne 0,2 Prozentpunkte hinter Donald Trump. Sein Rückstand beträgt jetzt weniger als 10 000 Stimmen. Der frühere Nationale Sicherheitsberater John Bolton hat seinen Ex-Chef Donald Trump dafür kritisiert, dass er auf einen Stopp der Stimmenauszählung bei der Präsidentenwahl dringt. Es gebe keinen Hinweis auf Wahlbetrug, wie US-Präsident Trump dies behaupte, sagt Bolton gegenüber dem TV-Sender ZDF. Was der US-Präsident mache, sei «unverantwortlich» und «beispiellos». Bolton sagt weiter, es gebe viele Republikaner, denen es unangenehm sei zu sehen, dass Trump es nicht gelinge, sein eigenes Interesse vom Interesse des Landes zu trennen. Das Trump-Team ruft die republikanischen Wähler dazu auf, angebliche Fälle von «Wahlbetrug» zu melden. Dazu wurde eine Hotline und eine Homepage mit einem Online-Formular aufgeschaltet. Donald Trumps Sohn Eric twitterte am Donnerstag einen entsprechenden Aufruf. «Helfen Sie Unterdrückung, Unregelmässigkeiten und Betrug zu stoppen», steht darauf geschrieben. Der Präsident verbreitete den Tweet ebenfalls. https://t.co/jwkps5BPZ0 pic.twitter.com/yxjaZsozXz Das Trump-Team hat bereits früh begonnen, die Wahl an sich infrage zu stellen. Die Rede ist von einer «gestohlenen Wahl», zahlreiche Verschwörungstheorien werden vom Präsidenten und seinen Anhängern verbreitet. Lesen Sie hier die Hintergründe dazu. Joe Biden richtet sich in einer kurzen Fernsehansprache aus Wilmington Delaware an die amerikanische Bevölkerung. Der demokratische Präsidentschaftskandidat ruft einmal mehr dazu auf, dass alle Stimmen ausgezählt werden müssen. «Die Demokratie ist manchmal chaotisch und erfordert Geduld», sagt der 77-Jährige und ruft dazu auf, Ruhe zu bewahren. Er zeigt sich siegessicher: «Ich bin zuversichtlich, dass wir nach dem Auszählen aller Stimmen die Gewinner dieser Wahl sein werden.» I spent the afternoon attending briefings on the ongoing COVID-19 crisis and the state of the economy. Tune in as I provide an update on these briefings and efforts to count every vote. pic.twitter.com/duoDWfzf5C Momentan führt Donald Trump im Gliedstaat Pennsylvania mit 50,3 Prozent der Stimmen. Joe Biden kommt auf 48,6 Prozent. Seit dem Wahltag ist der Vorsprung des Präsidenten aber stetig geschrumpft. Viele Stimmen, die per Briefwahl eingegangen sind und jetzt noch ausgezählt werden, gehen auf das Konto des demokratischen Herausforderers. Aktuell sind rund 550 000 Stimmen noch nicht ausgezählt. Von diesen Stimmen müsste Biden laut dem TV-Sender CNN etwas mehr als 60 Prozent holen, um den Staat für sich zu entscheiden. Gewinnt der 77-Jährige Pennsylvania, hätte er dank den zusätzlichen 20 Elektorenstimmen genug, um ins Weisse Haus einzuziehen. Das Team von Donald Trump ist mit einer Klage in Michigan gescheitert. Die Republikaner beklagten, dass die Auszählung nicht ausreichend beobachtet werden könne und forderten deshalb einen Stopp. Die Nachrichtenagenturen AP und Reuters berichten nun übereinstimmend, dass diese Klage abgelehnt worden sei. In Philadelphia, der grössten Stadt des umkämpften Gliedstaats Pennsylvania, wird die Stimmung allmählich hitziger. Vor dem Convention Center, wo die Stimmen ausgezählt werden, haben sich immer mehr Menschen versammelt. Die einen fordern, dass alle Stimmen ausgezählt werden. Die anderen wollen, dass die Auszählung gestoppt wird. In den Stunden zuvor hat sich unser Korrespondent auf den Strassen der Stadt umgehört. Hier geht’s zum Bericht. Menschenmassen vor dem Convention Center in Philadelphia. In Georgia holt Joe Biden weiter auf. Der Herausforderer liegt mit 49,2 Prozent der Stimmen nur noch hauchdünn hinter Präsident Trump, der momentan auf 49,5 Prozent kommt. Zur Zeit sind 98 Prozent der Stimmen ausgezählt. Der Sieger in Georgia erhält 16 Elektorenstimmen. Im äusserst umkämpften Gliedstaat Nevada, wo es um 6 Elektorenstimmen geht, baut Joe Biden seinen knappen Vorsprung aus. Laut offiziellen Hochrechnungen liegt der demokratische Präsidentschaftskandidat aktuell mit 49,5 Prozent der Stimmen in Führung. Donald Trump kommt auf 48,5 Prozent. Momentan sind rund 87 Prozent der Stimmen in Nevada ausgezählt. Entgegen der Aussagen von Verantwortlichen für die US-Wahl sieht US-Präsident Donald Trump «reichlich Beweise» für Wahlbetrug. Auf Twitter schrieb Trump am Donnerstag, dass sein Team wegen Wahlfälschung und Wahlbetrug auf staatlicher Ebene rechtliche Schritte in denjenigen Staaten einleiten werde, die sein Herausforderer Joe Biden «für sich beansprucht» habe. «WIR WERDEN GEWINNEN!», schrieb Trump. Twitter versah Trumps Tweet mit einem Warnhinweis. Lesen Sie hierzu unseren Hintergrund: «Die gestohlene Wahl – mit welchen Verschwörungstheorien Trump und seine Verbündeten nun Misstrauen säen» All of the recent Biden claimed States will be legally challenged by us for Voter Fraud and State Election Fraud. Plenty of proof – just check out the Media. WE WILL WIN! America First! Kurze Zeit später doppelt Trump nach. In Grossbuchstaben schreibt er auf Twitter: «Stoppt den Betrug!» STOP THE FRAUD! Joe Biden ruft danach ein weiteres Mal zur Geduld auf. «Die Stimmen werden gezählt und wir sind zuversichtlich, wo wir stehen», schreibt der 77-Jährige auf Twitter. Be patient, folks. Votes are being counted, and we feel good about where we are. An einer Medienkonferenz in Atlanta, Georgia, erklärt ein Sprecher, warum das Resultat aus dem Swing State noch nicht abschliessend vorliege. Es sei das erste Mal seit 20 Jahren, dass Georgia Stimmzettel aus Papier benutze, man ziehe deshalb Genauigkeit der Geschwindigkeit vor. Trump führt in Georgia aktuell mit 18 000 Stimmen Vorsprung vor Biden. Die Reihenfolge könnte jedoch noch drehen, denn in Georgia sind etwas mehr als 60 000 Stimmen noch nicht ausgezählt. Der Sieger in Georgia erhält 16 Elektorenstimmen. Gewinnt Biden in Georgia, zieht er höchstwahrscheinlich ins Weisse Haus ein – aktuell fehlen ihm noch sechs Elektorenstimmen zum Triumph. Bevor die Kandidaten gestern ins Bett gegangen sind, führte Donald Trump noch mit gut 600 000 Stimmen Vorsprung in Pennsylvania. Dieses Polster ist in den vergangen Stunden sehr viel dünner geworden. Laut dem Fernsehsender CNN führt der Amtsinhaber noch mit knapp über 135 000 Stimmen Vorsprung. Eine grosse Zahl von Briefstimmen, die wohl grossmehrheitlich dem Herausforderer Biden helfen, sind noch nicht ausgezählt. Es wird knapp. Unser Korrespondent hat sich in den Strassen von Philadelphia, der grössten Stadt des Gliedstaates umgehört. Zum Bericht. Das Kopf-an-Kopf-Rennen hat auch die Bevölkerung auf die Strasse gebracht. Wie das Video unseres Korrespondenten zeigt, in dem Biden-Anhänger in Philadelphia dafür demonstrieren, dass alle Stimmen ausgezählt werden. Im hart umkämpften Südstaat Georgia geht die Auszählung der Stimmen in die Endphase. Laut einem Regierungsvertreter sollen alle Wahlzettel am Donnerstag um die Mittagszeit (18 Uhr MEZ) ausgezählt sein. Noch führt Präsident Donald Trump das Rennen in dem Staat an, doch Joe Biden hat in den vergangenen Stunden deutlich aufgeholt. Auch aus Nevada sollen heute noch weitere Resultate folgen, sie sind für die dortige Mittagszeit angekündigt (21 Uhr MEZ). Aktuell führt in Nevada Biden – allerdings mit weniger als 8000 Stimmen Vorsprung vor Trump. Während sich Präsident Donald Trump – ganz ungewohnt – stundenlang nicht per Twitter meldete, twitterte Joe Biden ein Video mit dem Aufruf: «Jede Stimme muss gezählt werden». Every vote must be counted. pic.twitter.com/kWLGRfeePK Kurz darauf meldet sich dann Donald Trump doch wieder zu Wort – mit der gegenteiligen Botschaft: «Stoppt die Auszählung!» Wie Trump und sein Team schon früh versucht haben, die Wahl in Frage zu stellen lesen Sie hier. STOP THE COUNT! In gleich mehreren «Swing States» beträgt der Vorsprung des führenden Kandidaten nur wenige tausend Stimmen. Die knappen Ergebnisse öffnen Rechtsstreitigkeiten Tür und Tor. Beide Kandidaten haben deshalb Hunderte von Anwälten engagiert, die Entscheide anfechten sollten. Dieses juristische Hochrüsten ist an sich nichts Besonderes mehr. Ungewöhnlich ist dieses Jahr jedoch das Ausmass der Rechtsstreite. Lesen Sie hier den Hintergrund unserer USA-Korrespondentin Marie-Astrid Langer. Rund um die Auszählung der Stimmen ist es in mehreren Städten zu teils gewaltsamen Protesten gekommen. In Portland im Staat Oregon gab es am Mittwochabend (Ortszeit) Ausschreitungen am Rande einer Demonstration. Die Polizei sprach von geladenen Waffen und Feuerwerkskörpern, die auf Polizisten geworfen worden seien. Auch die Nationalgarde sei aktiviert worden. In New York City kam es laut «New York Times» zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Polizeibeamten. Auch in Chicago und Philadelphia wurden Proteste gemeldet, in Minneapolis blockierten mehrere Hundert Demonstranten eine Bundesstrasse. In Detroit im Staat Michigan versammelten sich Demonstranten vor einem Auszählungsbüro und skandierte «Stoppt die Auszählung». Auch in Phoenix im Staat Arizona hatten sich am Mittwochabend mehrere Dutzend Demonstranten versammelt. Der Vorsprung von Amtsinhaber Donald Trump auf Joe Biden im Südstaat Georgia beträgt noch rund 18 000 Stimmen oder 0,4 Prozentpunkte. Damit wird ein juristisches Nachspiel möglich: Die lokalen Gesetze in Georgia erlauben es den Kandidaten, bei einer Differenz von 0,5 oder weniger Prozentpunkten eine Nachzählung zu verlangen. Stand Mittwochabend 22 Uhr 15 (Ortszeit) waren noch über 90 000 Stimmen ausstehend, ein Grossteil davon in Regionen, die in Richtung Biden tendieren. Der Sieger in Georgia wird 16 Wahlmännerstimmen erhalten. Je knapper der Wahlausgang, desto grösser ist die Anspannung in den Gliedstaaten: In Arizona liegt Joe Biden in Führung, hat aber einen Teil seines Vorsprungs auf Donald Trump eingebüsst. In der Hoffnung auf eine Trendwende versammelten sich in der Nacht auf Donnerstag (Ortszeit) 150 zum Teil bewaffnete Anhänger des Präsidenten vor einem Wahlbüro in der Hauptstadt Phoenix. Sie skandierten «Zählt die Stimmen!». Einer der Demonstranten liess sich gegenüber der «New York Times» mit der Aussage zitieren: «Joe Biden kann Arizona nur durch Betrug gewinnen. Ich werde einen Biden-Sieg nicht akzeptieren. Ich will nicht unter einer kommunistischen Herrschaft leben.» Ein Behördenvertreter sagte: «Wir wollen die Stimmenauszählung wie geplant zu Ende führen und werden noch heute Nacht weitere Resultate veröffentlichen.» Nicht nur die amerikanische Präsidentschaftswahl, auch die Wahlen auf Ebene der Gliedstaaten bringen immer wieder Überraschungen mit sich. In North Dakota haben die Wähler laut «CNN» offenbar einen kürzlich verstorbenen Republikaner in das Repräsentantenhaus gewählt: Geschäftsmann David Andahl erlag am 5. Oktober einer Covid-19-Infektion, erzielte beim Urnengang im achten Bezirk von North Dakota aber 35,53% der Stimmen und erreichte damit das notwendige Quorum. Voraussichtlich kann die republikanische Bezirkspartei nun einen Ersatz nominieren, der für den Verstorbenen nachrücken wird. Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser. Falls Sie sich fragen, was Sie während der Nacht verpasst haben: nicht viel. Einen Wahlsieger gibt es nämlich noch immer nicht. Joe Biden konnte – nach Wisconsin – mit dem Gewinn des Gliedstaates Michigan zwar einen zweiten umkämpften «Swing State» für sich entscheiden – und damit seinen Vorsprung gegenüber Donald Trump ausbauen. Aber entschieden ist noch nichts. Donald Trump seinerseits führt noch immer im Gliedstaat Georgia, doch sein Vorsprung schmilzt und schmilzt. Darum möchte er erreichen, dass die Auszählung pausiert wird. Wie zuvor bereits in Pennsylvania. Der Präsident und die Republikanische Partei reichten eine Klage im Gliedstaat ein. Darin forderten sie, das Gericht solle für eine strikte Abtrennung von Briefwahlunterlagen sorgen, die nach dem Ende der Stimmabgabe am Dienstagabend eintrafen. Die Gesamtentscheidung könnte am Donnerstag zwar fallen, das Rennen ist äusserst knapp. Bis alle Stimmen in sämtlichen Staaten vollständig ausgezählt sind und das Resultat rechtlich eindeutig ist, könnte es noch Tage oder Wochen dauern. Donald Trump soll sehr verärgert auf seine prognostizierte Niederlage in Arizona reagiert haben. Nachdem Fox News und AP den Gliedstaat sehr früh Joe Biden zurechneten, soll Trump sauer geworden sein, berichtete eine Fernsehjournalistin von CNN. Der Präsident habe daraufhin verärgert bei mehreren republikanischen Gouverneuren angerufen, aber auch mit Beratern und Freunden gesprochen. Er habe entmutigt geklungen. Ausserhalb des Weissen Hauses werde derweil schon mit dem Finger auf jene gezeigt, die Schuld sein sollen an der prognostizierten Niederlage in Arizona. Trump selbst wurde am Mittwoch kaum gesehen. Tagsüber hiess es, Trump stecke mit seinen Beratern die Köpfe zusammen. Seine Agenda, die jeweils mit etwas Vorlauf an die Presse verteilt wird, sah keine öffentlichen Termine vor. Tatsächlich liess sich der Präsident den ganzen Tag und Abend über nicht blicken. Das sei ungewöhnlich, schreibt unser USA-Korrespondent Martin Lanz aus Washington, selbst wenn das Weisse Haus in diesen Tagen grossräumig abgeriegelt ist. Der Gliedstaat Nevada, der die US-Präsidentenwahl entscheiden könnte, will erst am Donnerstagabend Zeit (MEZ) wieder frische Informationen zum Stand der Auszählung veröffentlichen. Die Behörden verwiesen am Mittwoch (Ortszeit) darauf, dass noch rechtzeitig per Post verschickte Stimmzettel gültig seien, die bis zum späten Nachmittag am 10. November eintreffen. Updates zum Stand des Rennens solle es ab Donnerstag täglich um 9 Uhr Ortszeit (18 Uhr MEZ) geben. Nach den bisherigen Berechnungen der Nachrichtenagentur AP auf Basis von Wählerbefragungen und erster Stimmauszählungen in den Gliedstaaten kommt Biden insgesamt auf 264 der für einen Sieg nötigen Stimmen von 270 Wahlleuten. Nevada mit seinen sechs Wahlleuten könnte ihm eine Punktlandung bescheren. In den Berechnungen von AP sind auch die Ergebnisse in Georgia, North Carolina und Pennsylvania noch offen. Biden reicht demnach der Sieg in einem weiteren Gliedstaat, Trump müsste sie alle gewinnen. Joe Bidens Kampagnenteam hat soeben eine Website aufgesetzt, mit der er und Kamala Harris bis zu einer möglichen Amtseinführung im Januar ihre Positionen vertreten können. Auf der Seite mit dem Titel «Biden-Harris Transition» steht bisher lediglich ein Absatz auf Englisch und Spanisch: «Das amerikanische Volk wird entscheiden, wer der nächste US-Präsident wird. In mehreren Staaten werden noch Stimmen ausgezählt. Das Land sieht sich ernsthaften Krisen ausgesetzt — von der Pandemie zur Rezession, Klimawandel und ethnische Ungerechtigkeit — und das Übergangsteam wird sich zügig vorbereiten, damit die Biden-Harris-Regierung an Tag eins loslegen kann.» Auch in Georgia geht Donald Trump juristisch gegen das Wahlverfahren vor. Sein Wahlkampfteam und die Republikaner des Gliedstaats baten am Mittwoch einen Richter, die Beschlagnahmung von Wahlzetteln anzuordnen, die am Wahltag nach 19 Uhr Ortszeit eingegangen waren. Die Klage richtete sich zunächst gegen die zuständige Wahlbehörde in Chatham County, doch kündigte der Parteichef der Republikaner in Georgia, David Shafer, Klagen in mehreren Bezirken an. Laut der Klageschrift bekam ein Wahlbeobachter der Republikaner mit, wie ein Wahlhelfer noch unbearbeitete Briefwahlunterlagen aus einem Hinterzimmer genommen und diese mit bearbeiteten per Brief eingereichten Wahlzetteln vermischt habe, die erst noch erfasst werden mussten. Mit den von US-Sendern ausgerufenen wichtigen Siegen in Michigan und Wisconsin steht Joe Biden kurz vor dem Ziel: Ihm fehlte am Mittwochnachmittag (Ortszeit) nur noch ein Staat zum Wahlsieg und es schien möglich, dass die dafür nötige Auszählung noch am Abend (Ortszeit) vorliegt. In Nevada hatte die Innenministerin erklärt, doch noch Mittwochabend weitere Zahlen veröffentlichen zu wollen. Dort hatte Biden nach Auswertung von mehr als 85 Prozent der Stimmen wie erwartet bereits geführt. Die noch fehlenden Briefwahlstimmen dürften auch in seine Richtung gehen, es war aber unklar, ob die neuen Zahlen ausreichen würden, dass Medien noch am Abend einen Sieger ausrufen. In Nevada gelten auch Stimmen, die bis zum 10. November eingehen, aber maximal den Poststempel vom Wahltag am Dienstag tragen. In Georgia lag Biden um einige zehntausend Stimmen hinten. Offizielle hatten dort ebenfalls mit Ergebnissen aus weiteren Countys bis um 21 Uhr Ortszeit (3 Uhr MEZ) gerechnet, darunter Fulton County mit der demokratenstarken Metropole Atlanta. Kommentatoren hielten es für möglich, dass der Demokrat den Staat noch dreht. Donald Trump will seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden bei der US-Wahl in vier umkämpften Gliedstaaten mit grossem Vorsprung geschlagen haben. Er liege in Pennsylvania, Georgia, North Carolina deutlich vorne und in Michigan sei eine «grosse Anzahl» Stimmzettel heimlich weggeschmissen worden, schrieb Trump am Mittwoch auf Twitter. Die Plattform versah Trumps Nachrichten umgehend mit Warnhinweisen. In Pennsylvania, Georgia und North Carolina dauerte die Auszählung am Mittwochabend (Ortszeit) noch an. Nach den bisherigen Auszählungsergebnissen schien Trump in Georgia und North Carolina knapp in Führung zu liegen. In Pennsylvania ergab sich ein ähnliches Bild. Experten gingen aber davon aus, dass Biden dort wegen der zahlreichen noch auszuzählenden Briefwahlstimmen Trump durchaus noch überholen könnte. Joe Biden baut seinen Vorsprung gegenüber Donald Trump aus. Nach Wisconsin gewinnt der demokratische Präsidentschaftsanwärter mit Michigan auch einen zweiten umkämpften «Swing State». Biden geht von einem Sieg bei der Wahl aus. «Jetzt, nach einer langen Nacht des Zählens ist es klar, dass wir genug Staaten gewinnen, um 270 Wahlstimmen zu erreichen, die erforderlich sind, um die Präsidentschaft zu gewinnen», sagte Biden am Mittwoch in Wilmington im Gliedstaat Delaware. Er betonte dabei, dass er den Sieg noch nicht offiziell für sich reklamieren wolle. Doch sein Team glaube, dass er die Abstimmung gewonnen habe. Der 77-Jährige gab sich bei seiner Ansprache präsidial und betonte, dass Amerika die tiefe Spaltung überwinden müsse. «Um Fortschritte zu machen, müssen wir aufhören, unsere Gegner wie Feinde zu behandeln», sagte Biden. «Wir sind keine Feinde.» Er wisse, wie stark die Ansichten über viele Dinge im Land auseinandergingen. Biden sagte, er habe als Demokrat Wahlkampf gemacht. «Aber ich werde als amerikanischer Präsident regieren», fügte er hinzu. Die Präsidentschaft sei das eine Amt, das die Nation repräsentiere. Der demokratische Präsidentschaftsbewerber Joe Biden entledigt sich vor seiner Ansprache in Delaware seiner Maske. Trump greift zu weiteren rechtlichen Schritten im Ringen um die Auszählung der Wählerstimmen im umkämpften Gliedstaat Pennsylvania. Trumps Wahlkampfteam fordert in einer am Mittwoch eingereichten Klage unter anderem, dort die weitere Auszählung der Stimmen auszusetzen, bis ihre Wahlbeobachter besseren Zugang dazu bekommen. Auch geht die Trump-Seite in einer weiteren Klage erneut dagegen vor, dass noch per Brief verschickte Stimmzettel gezählt werden sollen, die bis Freitagnachmittag bei der Wahlkommission eingehen. Trump liegt in Pennsylvania bisher vorn, sein Vorsprung schrumpft aber, während Briefwahlunterlagen ausgezählt werden. Mit 20 Stimmen von Wahlleuten könnte Pennsylvania ein entscheidender Gliedstaat für die Präsidentenwahl sein. Trumps Wahlkampfchef Bill Stepien erklärte den Präsidenten in einer Telefonkonferenz am Mittwoch bereits zum Sieger in Pennsylvania, während dort noch Stimmen ausgezählt wurden. Trump hatte zuvor bereits auch die gesamte Wahl für sich reklamiert, obwohl der demokratische Herausforderer Joe Biden aktuell gute Chancen auf den Sieg hat. Die Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa rügen Trump für seinen Versuch, die Stimmenauszählung bei der Präsidentenwahl zu stören. «Nach einem so hochdynamischen Wahlkampf ist es eine grundlegende Verpflichtung aller Teile der Regierung sicherzustellen, dass jede Stimme gezählt wird», sagte der deutsche Leiter der OSZE-Mission, Michael Link, in Washington bei der Vorstellung eines Zwischenberichts. «Unbegründete Vorwürfe systematischer Mängel – insbesondere die vom amtierenden Präsidenten unter anderem in der Wahlnacht geäusserten – schaden dem Vertrauen der Öffentlichkeit in demokratische Institutionen.» Biden soll gegen 22 Uhr in seiner Heimatstadt Wilmington, im Gliedstaat Delaware, eine Stellungnahme abgeben. Im Gegensatz zu Trump hat er sich bisher eher zurückhaltend zum Wahlergebnis geäußert. Bei den absoluten Stimmen hat Biden den bisherigen Höchstwert übertroffen, den Barack Obama bei der Wahl 2008 aufgestellt hat. Nach Erhebungen der Nachrichtenagentur AP, der «New York Times» und weiterer Medien kommt Obamas ehemaliger Vizepräsident auf mehr als 70 Millionen Stimmen. Für Obama stimmten bei seiner ersten Wahl 2008 rund 69,5 Millionen Amerikaner. Allerdings ist die absolute Zahl der Stimmen nicht entscheidend für das von den Mehrheiten in den Einzelstaaten bestimmte Rennen um das Weisse Haus. Es ist nicht ungewöhnlich, dass der Sieger einer Präsidentschaftswahl weniger absolute Stimmen erzielt als der unterlegene Kandidat. Entscheidend ist, wer sich die meisten Wahlleute in den Gliedstaaten sicher kann. Nach dem vorläufigen Auszählungsstand vom Mittwochabend europäischer Zeit hat Trump rund drei Millionen weniger an absoluten Stimmen als Biden. Dennoch sind auch seine Chancen auf einen Wahlsieg immer noch intakt. Die Auszählung der Stimmen dauert weiter an. Die internationalen Reaktionen auf die Wahlen in den USA fallen bisher unterschiedlich aus. Die deutsche Regierung teilte am Mittwoch mit, man wolle die «explosive Situation» in den USA aufmerksam beobachten. Der deutsche Vizekanzler Olaf Scholz forderte Trump dazu auf, das noch ausstehende Ergebnis der Wahl anzuerkennen. Auch von der EU-Spitze kam Kritik, dass sich Trump vor dem Ende der Stimmauszählung zum Sieger erklärt hat. Die britische Regierung hingegen betonte in einer Stellungnahme ihre Verbundenheit mit Amerika. Auch die Vereinten Nationen verfolgen den Verlauf der Stimmauszählungen nach Angaben eines Sprechers sehr eng. «Wir beobachten das hier alle selbstverständlich genau», sagte ein Sprecher von Uno-Generalsekretär António Guterres vor Journalisten in New York. «Der Prozess ist im Gang.» Darüber hinaus wolle sich Uno-Chef Guterres zunächst nicht äussern, so sein Sprecher weiter. Im knappen Rennen um das Wahlergebnis in Michigan hat das Wahlkampfteam von US-Präsident Donald Trump nach eigenen Angaben Klage bei einem Gericht in diesem Gliedstaat eingereicht und einen sofortigen Stopp der weiteren Auszählung verlangt. Den Republikanern sei es in mehreren Wahllokalen verwehrt worden, die Öffnung von Wahlbriefen und die Auszählung von Stimmen zu beobachten, erklärte Wahlkampfmanager Bill Stepien. Damit sei gegen ein gesetzlich verbrieftes Recht in diesem Gliedstaat verstossen worden. In der Klage wird nach Angaben Stepiens verlangt, die Auszählung von Stimmen solange zu stoppen, bis der Zugang zu den Wahllokalen gewährleistet sei.

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