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Weihnachten 1990: So erlebte der Osten das Fest

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Das Wetter war vor 30 Jahren wie immer an den Feiertagen: schmuddelig und grau. Und doch war diese Weihnacht für die Ostdeutschen etwas Neues – ohne Westpaket, aber mit Plastikbaum. Erinnern Sie sich noch?
Das Wetter war vor 30 Jahren wie immer an den Feiertagen: schmuddelig und grau. Und doch war diese Weihnacht für Ostdeutsche etwas Neues – ohne Westpaket, aber mit Plastikbaum. Wissen Sie noch? Jetzt sitzen die Ostdeutschen selber im Westen. Trotzdem sind die Brief- und Paketberge vor den Festtagen 1990 nicht etwa kleiner geworden, sondern größer als in den vorherigen Jahren. Schuld sind aber nicht die Privatsendungen von drüben, sondern die Flut der westdeutschen Versandhauspakete in die neuen Bundesländer. Dagegen ist die Zahl der Privatbriefe zwischen Ost und West und umgekehrt rückläufig. Vielleicht telefoniert man jetzt mehr, vielleicht hat man sich auch weniger zu sagen. Dafür sind die Ostdeutschen in Konsumlaune. Nicht nur, was die Bestellungen im Versandhandel, auch was die Einkäufe in den Innenstädten betrifft. Wer mag es ihnen nach 40 Jahren Mangelwirtschaft verübeln. Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) spricht 1990 gar von einem Weihnachtsrekordumsatz. Allein in den neuen Bundesländern seien rund 1,5 Milliarden D-Mark ausgegeben worden. Die Verkaufsrenner sind neben Schallplatten, Spielzeug, Unterhaltungselektronik und Süßwaren vor allem künstliche Weihnachtsbäume, die man alljährlich wiederverwenden kann.

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