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Tagesanbruch: Drei Gründe, die trotz der Corona-Krise optimistisch stimmen

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Drei Gründe, die trotz der ernsten Lage optimistisch stimmen
Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser, heute schreibe ich stellvertretend für Florian Harms für Sie den kommentierten Überblick über die Themen des Tages. Wirkt der Lockdown? Es gibt auf diese Frage selbst am 13. Tag des Jahres und fast drei Wochen nach Heiligabend noch immer keine klare Antwort. Weniger Tests rund um den Jahreswechsel, Meldeverzug wegen der Feiertage – man muss nicht verstehen, warum es solche Gründe in der größten Krise seit Jahrzehnten überhaupt gibt. Genauso unverständlich ist, dass wir mangels Kapazitäten für die Sequenzierung immer noch nicht wissen, in welchem Umfang sich die wahrscheinlich deutlich ansteckendere Virusmutation bereits verbreitet hat. Kurzum: Es ist in dieser Krise manchmal wirklich zum Verzweifeln. Man muss aufpassen, nicht selbst in die Stimmung zu verfallen, die sich beim Blick aus dem Fenster derzeit fast immer bietet: grau und trüb. Bevor Sie nun in einer Corona-Winterdepression erstarren: Es gibt sie durchaus, die Anzeichen für eine Besserung der Lage. Eine Zahl nimmt keine Rücksicht auf Feiertage oder wird nicht dadurch verzerrt, dass in irgendeinem Gesundheitsamt das Faxgerät kaputt ist. Wer so krank ist, dass er intensivmedizinisch behandelt werden muss, kommt auf eine entsprechende Station. Deshalb gibt die Zahl der Corona-Intensivpatienten derzeit den vielleicht besten Hinweis darauf, wie sich die Lage entwickelt. Bis Anfang des Jahres stieg die Zahl kontinuierlich an. Ihren Höhepunkt erreichte sie am 3. Januar mit 5.762. Seither ist sie auf 5.230 gesunken, ein Rückgang von fast zehn Prozent. Es sterben noch immer viel zu viele Menschen an Corona, auch in den Krankenhäusern. Aber immerhin kommen seit ein paar Tagen weniger neue Patienten auf die Intensivstationen als sie verlassen. In einigen Städten ist das Minus besonders beachtlich: In Bonn wurden gestern rund ein Drittel weniger Intensivpatienten gemeldet als Ende des Jahres, in München fast 23 Prozent, in Düsseldorf knapp 20 Prozent. Die Faustregel lautet: Schwer Erkrankte müssen sieben bis zehn Tage nach der Infektion auf eine Intensivstation. Wer also heute dorthin verlegt wird, hat sich höchstwahrscheinlich bereits in diesem Jahr angesteckt. Hört man sich bei Experten um, sagen diese zumindest, dass Weihnachten mit einer gewissen Sicherheit und der Jahreswechsel mit einer nicht gerade geringen Wahrscheinlichkeit keine Infektions-Events waren. Bei aller gebotenen Vorsicht: Das ist eine gute Nachricht. Auch die jüngsten Daten zu den PCR-Tests geben zumindest Anlass zu etwas Optimismus. Wurden in der Woche vor Weihnachten noch rund 174.000 positive Ergebnisse gemeldet, waren es in der vergangenen Woche um die 145.000. Skeptiker werden einwenden, dass die Zahl der Tests zuletzt noch immer deutlich unter dem Niveau der Vorweihnachtszeit lag. Das stimmt zwar. Aber es wurden in der ersten Januarwoche, in der sich der Testbetrieb wieder normalisiert haben dürfte, auch nur 60 Prozent der Kapazitäten ausgenutzt. Das wiederum könnte darauf hindeuten, dass inzwischen in größerem Maße durch Schnelltests vorgefiltert wird. Es gibt sogar noch einen weiteren Grund für ein wenig Zuversicht. Keine Frage, der Impfstart in Deutschland war und ist holprig. Theoretisch könnten bislang rund eine Million Menschen die erste Impfdosis erhalten haben, tatsächlich waren es bis gestern nach den Zahlen des Robert Koch-Instituts deutlich weniger als 700.

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