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Corona-News-Ticker: Biontech/Pfizer boten Impfstoff wohl sehr teuer an

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Das ergaben Recherchen von WDR, NDR und “SZ”. Die EU habe den Preis in den Verhandlungen gedrückt. Mehr Corona-News im Live-Ticker.
Im Live-Ticker informiert NDR.de Sie auch heute – am Donnerstag, den 18. Februar 2021 – aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Das Wichtigste in Kürze: Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im NordenKarte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen: Hat der Journalismus versagt? Die Corona-Impfung beim Hausarzt um die Ecke? Das plant nach NDR Informationen das Land Niedersachsen. Die Verhandlungen laufen, Anfang kommender Woche sollen Details abgesprochen werden. Die Idee ist, dass vier bis fünf Hausarztpraxen in Niedersachsen in einer Testphase den Anfang machen. Bereits am 1. März solle das Pilotprojekt in Niedersachsen starten, sagte Jörg Berling, der stellvertretende Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), dem NDR in Niedersachsen. Man wolle auf diese Weise Erfahrungen sammeln, um die Corona-Impfung später in allen Hausarztpraxen in Niedersachsen anbieten zu können, so Berling. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Verdienste der Beschäftigten im Gesundheitswesen und der Pflege für ihren Einsatz in der Corona-Pandemie hervorgehoben. Die Kräfte hätten alles dafür getan, dass aus der Krise keine unüberbrückbaren Spaltungen innerhalb der Gesellschaft entstanden seien, sagte Steinmeier in einem Online-Bürgergespräch. Er hoffe auf weitere Fortschritte, die Pandemie Schritt für Schritt in den Griff zu bekommen. Der Bundespräsident appellierte an die Menschen, geduldig zu bleiben. Vieles gehe langsamer voran, als viele sich das gewünscht hätten. Steinmeier verwies auf mögliche Impfungen und Corona-Tests, die ein Zeichen der Hoffnung seien. Zugleich hob der Bundespräsident die Bedeutung des gesellschaftlichen Zusammenhalts hervor. “Was wir gelernt haben ist, dass Normalität manchmal eine schmerzliche Unterbrechung erfährt und wie sehr wir doch als Menschen aufeinander angewiesen sind”, sagte Steinmeier. Auch nach der Sitzung des Sozialausschusses ist nicht geklärt, warum fehlerhafte Schutzmasken in einem Boostedter Pflegeheim zum Einsatz kamen. Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) erklärte, seine Mitarbeiter würden einen “unglaublich rigiden” Kurs bei Masken fahren, auch wegen schlechter Erfahrungen zu Beginn der Pandemie. So würden auch schon mal Lieferungen des Bundes ans Land zurückgewiesen. Im Land Bremen sind heute 76 neue Corona-Infektionen bestätigt worden.49 davon entfallen auf die Stadt Bremen,27 wurden in Bremerhaven registriert, wo zudem zwei weitere Personen an oder mit dem Virus verstorben sind. Auch in Bremen gibt es einen weiteren Verstorbenen. Der Inzidenzwert für das Land Bremen liegt derzeit bei 65,8. Zukunftsängste, häusliche Gewalt und fehlender Kontakt zu Spielkameraden: Der Kinderschutzbund Niedersachsen hat in der Corona-Pandemie ein deutlich gesteigertes Bedürfnis nach Hilfe verzeichnet.2020 gab es insgesamt mehr Beratungen als im Jahr zuvor, stark angestiegen seien die Online-Beratungen, teilte die Organisation heute mit. Mehr als 461.000 Kinder und Jugendliche hätten sich mit ihren Sorgen, Ängsten und Nöten an die “Nummer gegen Kummer” gewandt – per Telefon oder online. Daraus ergaben sich fast 111.000 konkrete Gespräche. Die Lehrer an den Gymnasien in Schleswig-Holstein wollen Corona-bedingte Mehrarbeit mit einer Verringerung ihrer Unterrichtsstunden nach der Pandemie ausgleichen. “Das halten wir für eine praktikable Regelung”, erklärte heute der Landesvorsitzende des Philologenverbandes, Jens Finger. Das sogenannte Vorgriffsstundenmodell wäre aus seiner Sicht ein Ausdruck der Fürsorgepflicht des Landes. Die Pandemie und deren Auswirkungen auf die Schulen brächten die Lehrkräfte an ihr Limit. Der Verband hielte auch eine Mehrvergütung für angemessen, die aus seiner Sicht aber wohl aus finanziellen Gründen scheitern dürfte. Die Temperaturunterschreitungen bei AstraZeneca-Impfstoffdosen in Mecklenburg-Vorpommern sind nach Mitteilung des Gesundheitsministeriums auf eine fehlerhafte Handhabung der Transportboxen zurückzuführen. Das Ministerium bezog sich auf Angaben des Transporteurs. “Unser Transport-Partner hat unverzüglich entsprechende Maßnahmen eingeleitet, um eine solche Situation für die Zukunft ausschließen zu können”, hieß es. Neben der Auslieferung von 8.400 Dosen vom 15. Februar sei möglicherweise eine weitere Charge mit 6.000 Dosen vom 11. Februar zu kühl transportiert beziehungsweise gelagert worden. Derzeit werde von allen Beteiligten an der Klärung des Sachverhaltes gearbeitet. Die Impfung mit Dosen aus diesen Chargen bleibe in Abstimmung mit den Impfzentren weiter vorsorglich ausgesetzt. Mitarbeiter eines Impfzentrums im Landkreis Vorpommern-Greifswald hatten zuvor bemerkt, dass der gelieferte Impfstoff zu kalt war. Er hatte eine Temperatur von unter null Grad, zugelassen ist laut Ministerium eine Spanne zwischen plus zwei und plus acht Grad. Betriebe und Soloselbstständige in Schleswig-Holstein haben in der Corona-Pandemie bisher fast 200 Millionen Euro November- und Dezemberhilfen erhalten. Bislang seien 8.335 Betrieben Novemberhilfen in Höhe von 94,7 Millionen Euro ausgezahlt worden, wie die SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Hagedorn heute mitteilte. Zudem hätten 2.501 Soloselbstständige knapp 4,1 Millionen Euro bekommen. An Dezemberhilfen sind nach Angaben von Hagedorn bislang 95,7 Millionen Euro an 7.045 Betriebe geflossen.2.128 Soloselbstständige hätten mit Stand Donnerstag knapp 3,5 Millionen Euro erhalten. Zudem hätten 276 Unternehmen aus dem Norden rund 3,4 Millionen Euro aus der sogenannten Überbrückungshilfe III erhalten. Der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca ist Darstellungen entgegengetreten, sein Impfstoff gegen das Coronavirus habe nur eine geringe Wirksamkeit. Das Vakzin schütze “tatsächlich zu mehr oder weniger 100 Prozent vor den schweren Verläufen der Erkrankung”, sagte Klaus Hinterding, Vizepräsident bei Astrazeneca Deutschland, heute im rbb-Inforadio. Das habe man in den klinischen Studien sehr deutlich nachgewiesen. Der Impfstoff stößt auf Vorbehalte, weil seine Wirksamkeit beim Schutz vor einer Corona-Infektion mit rund 70 Prozent angegeben wird, diejenige der Produkte von Biontech/Pfizer und Moderna dagegen mit deutlich über 90 Prozent. “Was oft verwirrend wirkt, ist der Unterschied zwischen dem Schutz vor schweren Verläufen und dem Schutz vor einer Ansteckung”, sagte Hinterding. Dies hänge jedoch auch davon ab, was genau in den Studien untersucht wurde. “Das wichtigste ist, jeder Impfstoff schützt besser als gar keine Impfung. Das schlechteste, was man tun kann, ist tatsächlich, sich gar nicht impfen zu lassen”, sagte der Unternehmensvertreter. In Mecklenburg-Vorpommern soll es erste Öffnungsschritte erst dann geben, wenn die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 gesunken ist. Derzeit liegt sie bei 64,9. Das ist ein Ergebnis der Verhandlungen der Task Force Wirtschaft und Tourismus. Nach Angaben von Teilnehmern ist heute eine Einigung erzielt worden. Dem Gremium gehören Vertreter von Arbeitgebern, Gewerkschaften, Kommunen und Landesregierung an. Demnach eröffne der Plan abhängig von der Entwicklung der Infektionszahlen eine Öffnungsperspektive vor Ostern. Zu Details des Vorschlags wollten die Teilnehmer keine Angaben machen. Es sei Stillschweigen bis zum MV-Gipfel am 24. Februar vereinbart worden. Im Juni des vergangenen Jahres ging bei der EU-Kommission ein streng vertrauliches Angebot der Pharmahersteller Pfizer und Biontech ein. Darin boten sie nach Informationen von NDR, WDR und “Süddeutscher Zeitung” ihren Impfstoff zum Preis von 54,08 Euro pro Dosis an, bei einer Abnahme von 500 Millionen Dosen. Insgesamt wollten Biontech/Pfizer also 27 Milliarden Euro für so viel Impfstoff, dass man damit gut die Hälfte der EU-Bevölkerung impfen könnte. Mit 54,08 Euro wäre der Biontech-Impfstoff allerdings mehr als 20-mal so teuer gewesen wie eine Dosis jenes Impfstoffs, den AstraZeneca gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelt hat. “Ich halte den Preis für unseriös”, kritisiert der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft, Wolf Dieter Ludwig, das Angebot von Pfizer/Biontech. “Ich sehe darin ein Profitstreben, das in der jetzigen Situation der Pandemie in keiner Weise gerechtfertigt ist.” Womöglich werfen diese vergleichsweise hohen Preisvorstellungen auch ein neues Licht auf die Zurückhaltung mancher EU-Länder im Sommer gegenüber dem Biontech-Impfstoff. Erst im November kam die EU zu einem Vertragsabschluss mit Pfizer/Biontech. Der endgültige Preis wird bis heute zwar geheim gehalten, doch nach Informationen von NDR, WDR und “SZ” soll er bei 15,50 Euro pro Dosis liegen. Die Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen auf der ostfriesischen Insel Norderney werden wegen anhaltend hoher Corona-Fallzahlen um eine Woche verlängert. Die Verlängerung der Maßnahmen sei notwendig, da sonst eine wirksame Eindämmung des Coronavirus auf der Insel gefährdet wäre, teilte der Landkreis in einer Allgemeinverfügung heute mit. Die Zahl der Infektionen ging binnen einer Woche nur leicht zurück. Vor Inkrafttreten der verschärften Maßnahmen am Mittwoch vergangener Woche gab es 43 Corona-Fälle auf Norderney. Heute meldete der Kreis noch 37 Infektionen,68 Personen befinden sich in Quarantäne. Zunächst waren die Maßnahmen bis morgen vorgesehen.

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