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„Er denkt jetzt weiter voraus“: Plötzlich ist Boris Johnson der große Corona-Held

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Lange wurde Boris Johnson für sein Management in der Corona-Krise kritisiert. Nun reitet der britische Premierminister plötzlich auf einer Erfolgswelle. Das hat Gründe – und sorgt für Verlierer.
Wer miterleben will, was für eine Freude eine Impfung gegen das Coronavirus ist, muss nur Boris Johnson zuhören. Kaum jemand spricht das Wörtchen „jab“ – englisch für Impfung – so lustvoll aus wie der britische Premierminister. In seiner Betonung hat die Vokabel geradezu beflügelnde Wirkung. Und Johnson spricht oft von „jabs“, denn die Impfkampagne, die seit zweieinhalb Monaten läuft, bestimmt die Schlagzeilen. Mittendrin: Boris Johnson. Oder auch: „Mr. Jab“. Surftipp: Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online Boris Johnson: Der Kumpel muss nun auch Kante zeigen Der Populist ist ganz in seinem Element, die Ärmel hochgekrempelt und Ellenbogen-Begrüßungen verteilend. „Fit wie ein Metzgershund“ sei er, wird Johnson nicht müde zu betonen. Seine Beliebtheit bleibt hoch. „Die Menschen mögen ihn, weil er so optimistisch wirkt“, sagt Jill Rutter von der Denkfabrik Institute for Government der Deutschen Presse-Agentur. „Er wirkt, als würde man gern mit ihm in den Pub gehen. Er nimmt sich selbst nicht ernst.“ Das kommt an. Nun aber heißt es: Kumpelmodus aus, Staatslenker an. An diesem Montag will der Premier verkünden, wie der Ausstieg – der „Unlockdown“ – aus dem bereits dritten Lockdown vonstatten gehen soll. Die Erwartungen sind hoch: „Lös’ endlich die Bremsen, Boris“, titelte die „Daily Mail“. Auch Teile seiner konservativen Partei sitzen Johnson im Nacken und fordern, bis Ende April alle Bereiche des öffentlichen Lebens wieder zu öffnen. Der rasante Fortschritt der Impfkampagne mache dies möglich. Mittlerweile hat ein Drittel der Erwachsenen bereits die erste Dosis. Täglich kommen Hunderttausende hinzu. Johnsons riskante Entscheidungen sprechen bislang für ihn Doch Johnson geht diesmal durchaus umsichtig vor, fast könnte man sagen: staatsmännisch. Auf wissenschaftliche Daten werde er hören, nicht auf Termine: „Data, not dates.

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