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Schlagabtausch in Alaska

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»Herablassend im Ton«, »Effekthascherei«: Beim ersten öffentlichen Termin der Biden-Regierung mit Chinas Vertretern ging es zur Sache: Auch die mitgereisten Journalisten gerieten zwischen die Fronten.
Die diplomatischen Gepflogenheiten waren schon nach Minuten vergessen. Erstmals ist der neue US-Außenminister Antony Blinken mit seinem chinesischen Kollegen Yang Jiechi zusammengetroffen. Statt des üblichen Geplänkels brach zum Auftakt des Termins in Anchorage (US-Bundesstaat Alaska) offener Streit vor Journalisten aus. Eigentlich waren für beide Seiten nur eröffnende Stellungnahmen von zwei Minuten Länge vorgesehen, danach sollten die echten Gespräche ohne Presse beginnen. Blinken hielt sich auch in etwa an den Zeitrahmen, teilte aber kräftig in Richtung Peking aus:»Wir werden unsere tiefe Sorge über Chinas Verhalten in Xinjiang, Hongkong und Taiwan ansprechen, Cyber-Attacken gegen die USA und die ökonomischen Zwänge gegenüber unseren Verbündeten. « Das wiederum wollte sein Gegenüber Yang nicht stehen lassen und attackierte die USA in einer mehr als 15-minütigen Rede. Darin sprach er unter anderem den Vereinigten Staaten die globale Führungsrolle ab und warnte sie davor»sich in die internen Angelegenheiten China einzumischen«. Dies dürfte auf Hongkong und Taiwan abgezielt haben. Danach wurden die ersten Journalisten aus dem Raum geführt, bis Blinken, der inzwischen die Übersetzung der chinesischen Attacken gehört hatte, einschritt.»Einen Moment mal«, rief der Außenminister und signalisierte, dass die Pressevertreter doch vor Ort bleiben sollten.

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