Домой United States USA — mix Bund will IS-Rückkehrerprojekt einstellen – Berlins Innensenator wehrt sich

Bund will IS-Rückkehrerprojekt einstellen – Berlins Innensenator wehrt sich

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Die Deradikalisierung ehemaliger IS-Kämpfer und ihrer Angehörigen kostet Zeit und Geld. Ein Programm soll nun beendet werden.
Unter den schrecklichen Schicksalen der zur Terrormiliz IS gereisten Berlinerinnen und Berliner ist der Fall Nadia B. eines der schlimmsten. Die Frau begab sich 2014 voller Enthusiasmus in die Kriegsregion Syrien-Irak, ihre dreijährige Tochter nahm sie mit. Für das Kind begann eine Horrorzeit. Die Mutter tat sich mit wechselnden Fanatikern zusammen, die Tochter sah, wie einer der Partner beim Angriff von Kampfflugzeugen getötet wurde. Auch einer der erst in Syrien geborenen Halbbrüder wurde verletzt. Als die Tochter in die Schule des IS kam, schilderten die Lehrer das Bestrafungssystem der Terrormiliz, bis hin zum Kopfabschneiden. Erst im März 2019 kehrte Nadia B. mit den traumatisierten Kindern nach Deutschland zurück. Ein Fall für die Justiz. Aber nicht nur. Bei irregeleiteten Menschen wie Nadia B. versuchen der Staat und zivilgesellschaftliche Organisationen, die Köpfe vom Extremismus zu befreien. In Berlin und sechs weiteren Ländern gibt es dafür die „Rückkehrkoordination (RKK)“. Es handelt sich um ein Modellprojekt, das seit 2019 vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gefördert wird. Ein ganzes Netzwerk von Institutionen und Vereinen befasst sich mit der Deradikalisierung und gesellschaftlichen Wiedereingliederung deutscher Rückkehrerinnen und Rückkehrern aus dem IS-Gebieten in Syrien und Irak. Die RKK, in Berlin bei Innensenator Andreas Geisel (SPD) angesiedelt, agiert als eine Art Schaltstelle. Ihr ist es offenbar auch zu verdanken, dass Berlin nach dem Anschlag am Breitscheidplatz im Dezember 2016 keinen weiteren islamistischen Terrorangriff erlebte. Doch es gibt ein Problem. In Berlin sind von 135 Islamisten etwa 70 zurückgekehrt Der Bund zieht sich nun aus der finanziellen Förderung zurück. Geisel hat am Montag an Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) appelliert, die „finanzielle Vorsorge“ für eine Weiterführung des Projekts zu treffen.

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