Behörden fordern Menschen dazu auf, nicht an den Flughafen Kabul zu kommen. Alle Nachrichten zu Afghanistan im Ticker.
Afghanistan-Live-Ticker hier aktualisieren Die US-Botschaft hat amerikanische Staatsbürger am Samstag dazu aufgerufen, den Flughafen Kabul zu meiden. Aufgrund möglicher Sicherheitsbedrohungen rund um die Eingänge rate man US-Bürgern, nicht zum Flughafen zu fahren und die Gates zu meiden, heißt es in einer Mitteilung der Botschaft am Samstag. Ausnahme sei, wenn der Bürger oder die Bürgerin eine individuelle Anweisung von einem Vertreter der US-Regierung erhalten habe. Erst vor zwei Tagen hatte die Botschaft in einer Aussendung mitgeteilt, US-Bürger sollten zum Flughafen kommen, wenn sie es selber für sicher hielten. Sie sollten versuchen, an jedem geöffneten Gate den Flughafen zu betreten. In Kabul belagern weiterhin Tausende Menschen die Eingänge zum Flughafen. Sie hoffen auf einen Platz in einem Flugzeug, um nach der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban aus dem Krisenstaat zu fliehen. Es herrschen chaotische Zustände. Augenzeugen berichten von Schüssen von Sicherheitskräften in die Luft oder dem Einsatz von Tränengas. Taliban sollen Menschen zudem mit Peitschen schlagen. Die afghanische zivile Luftfahrtbehörde hat mittlerweile dazu aufgerufen, nicht mehr zum Flughafen Kabul zu kommen. Es gebe weiter keine zivilen und kommerziellen Flüge, hieß es in einer am Samstag auf Facebook veröffentlichten Nachricht. Man bitte die Menschen, nicht zum Flughafen zu kommen. Das deutsche Auswärtige Amt erklärte via Twitter, der Zugang zum Flughafen sei aufgrund der gefährlichen Lage häufig nicht möglich. „Nach unserem Kenntnisstand sind die Gates derzeit geschlossen.“ Auch die Bundeswehr schrieb bei Twitter von einer „momentan sehr schwierigen“ Lage. 15:32 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat beim Besuch eines zentralen Erstaufnahmelagers für afghanische EU-Mitarbeiter in Spanien Gespräche mit den neuen Machthabern in Kabul bestätigt. Die Verhandlungen mit den militant-islamistischen Taliban bedeuteten aber keineswegs eine Anerkennung der neuen Regierung, betonte sie am Samstag in Torrejón de Ardoz bei Madrid. Es gehe dabei in erster Linie darum, die Evakuierungen zu erleichtern. Als Allererstes müsse man nämlich den durch die Machtübernahme der Taliban in Gefahr geratenen Menschen „legale und sichere“ Fluchtrouten bieten. Die Deutsche stellte außerdem eine Erhöhung der humanitären Hilfe der Europäischen Union in Aussicht. Man werde in naher Zukunft dazu einen Vorschlag unterbreiten. „Wir müssen helfen, das ist unsere Verantwortung.“ Man müsse aber nicht nur den Ausgeflogenen helfen, „sondern auch denjenigen, die in Afghanistan geblieben sind“. Es werde allerdings keine Mittel für die Taliban geben, wenn diese nicht die Menschenrechte respektieren sollten, sagte sie bezüglich der Entwicklungsgelder in Höhe von einer Milliarde Euro, die für Afghanistan für die nächsten sieben Jahren vorgesehen sind. Am Militärflughafen rund zehn Kilometer nordöstlich von Madrid errichteten die Behörden ein Erstaufnahmelager nicht nur für die eigenen aus Afghanistan ausgeflogenen einheimischen Mitarbeiter. Dieses Zentrum dient seit Donnerstag auch als eine Art europäischer Hub für die Erstaufnahme aller geretteten Flüchtlinge aus Afghanistan, die daheim für EU-Institutionen gearbeitet haben, sowie für deren Familien. Nach medizinischen Untersuchungen und Sicherheitschecks sollen diese Menschen auf mehrere Länder der Union verteilt werden. Beim Besuch des Zentrums wurde von der Leyen unter anderem vom spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez, von Ratspräsident Charles Michel und dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell begleitet. Sánchez und von der Leyen stimmten darin überein, der internationale Einsatz der vergangenen Jahre in Afghanistan sei „nicht umsonst“ gewesen. Man habe viel getan für das Land, unter anderem im Bildungsbereich. „Wir haben gesät, und wir hoffen, dass diese Saat in Zukunft zu mehr Wohlstand, Sicherheit und Freiheit für das afghanische Volk führen wird“, erklärte Sánchez. 13:18 Uhr: Das Foto eines Babys im Arm eines norwegischen Soldaten an Bord eines Evakuierungsflugs aus Afghanistan hat in den sozialen Medien für Erschütterung gesorgt. Das Bild, das eine Korrespondentin des US-Senders CBS News am Samstag auf Twitter teilte, zeigt den in eine helle Decke eingewickelten Säugling auf dem Schoß eines Soldaten in voller Uniform. Ein Sprecher des norwegischen Militärs bestätigte dem Sender NRK die Echtheit des tausendfach geteilten Fotos, wollte aber keine weiteren Informationen geben. Dem Norweger Terje Watterdal zufolge, der nach eigenen Angaben an Bord desselben Fliegers war, sollen etliche Kinder an Bord des Fluges ins georgische Tiflis gewesen sein. Auch er selbst habe zeitweise einen kleinen Jungen in den Armen gehabt, erzählte Watterdal dem Sender NRK. Die CBS-Journalistin schrieb auf Twitter ebenfalls von „einer großen Zahl an Kindern, von Babies bis hin zu Teenagern, die alleine reisten“. Etliche Twitter-Nutzerinnen und -Nutzer zeigten sich erschüttert über die Szene und sprachen den Eltern des Kindes ihr Mitgefühl aus. Das norwegische Außenministerium wollte NRK zufolge keine weiteren Angaben zu den Menschen an Bord der Rettungsflüge machen, um deren Privatsphäre zu schützen. 12:50 Uhr: Die Bundeswehr hat acht weitere Menschen aus der afghanischen Hauptstadt Kabul evakuiert. Um 11.04 Uhr deutscher Zeit sei ein A400M mit ihnen gestartet, schrieb die Bundeswehr am Samstag bei Twitter. „Die Lage dort ist momentan sehr schwierig. Es wird alles getan, so viele Schutzbedürftige wie möglich pro Flug nach Taschkent auszufliegen“, hieß es weiter. Insgesamt haben Flugzeuge der Bundeswehr inzwischen mehr als 1.800 Menschen ausgeflogen. Mehrere Militärtransporter der Bundeswehr pendeln zwischen Kabul und der usbekischen Hauptstadt Taschkent, von wo aus die Evakuierten ihren Weiterflug nach Deutschland antreten sollen.
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USA — mix Afghanistan-News im Ticker: US-Botschaft ruft Staatsbürger auf, Flughafen Kabul zu meiden