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Merkel zieht Bilanz: Kanzlerin über Privatleben, Eurokrise und Feminismus

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Seltene Einblicke in das Leben der Kanzlerin: Angela Merkel verrät, wie sie sich in einer Männerwelt durchgesetzt hat. Sie erzählt über den Tod ihrer Mutter. Sie korrigiert ihre Position zum Feminismus. Und sie spricht über ihre Zukunft.
Düsseldorf. So hat man Angela Merkel (67) selten erlebt: Die scheidende Kanzlerin sitzt auf einer Theaterbühne in Düsseldorf, eingerahmt von der nigerianischen Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie, der Publizistin Miriam Meckel und der Journalistin Léa Steinacker. Und spricht nicht über Tagespolitik, sondern über Grundsätzliches, Gesellschaftliches, Philosophisches. Und sogar Persönliches. Was hat sie geprägt? „Dass ich als Kind mit geistig Behinderten zusammen aufgewachsen bin und da keine Furcht und Berührungsängste hatte. Dass ich Physik studiert habe.“ Etwa 80 Prozent der Studierenden seien Männer gewesen. Die hätten immer gleich losgelegt, so dass sie oft keinen Experimentiertisch mehr abbekommen habe. Da habe sie dann gelernt, sich in einem männlich dominierten Umfeld ihren Platz zu erkämpfen. Die Pfarrerstochter spricht auch über den Tod ihrer Mutter vor zwei Jahren. Natürlich sei es hart, wenn etwas so Privates geschehe und man gleichzeitig den Blicken der Öffentlichkeit ausgeliefert sei. „Wenn man dann immer angeguckt wird: Sieht man was? Das find ich schon schwer. Da muss man sich seinen Raum bauen.“ In diesen Raum habe sie dann niemanden hineingelassen, der da nicht hingehöre.

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