Kampfjets, Raketen, Drohgebärden: Die Spannungen zwischen der kommunistischen Volksrepublik und dem demokratischen Inselstaat Taiwan nehmen zu.
Seit 70 Jahren schwelt der Konflikt zwischen China und Taiwan. Kommt es zum Krieg? Und was sind die Hintergründe? Auf einer Brücke in der Hauptstadt Taipeh wehen die Flaggen der Republik China. Die Kommunisten auf dem Festland sind strikt gegen eine Unabhängigkeit der Insel Taiwan. Die neuesten Entwicklungen Der Taiwan-Konflikt im Detail Warum gibt es zwischen China und Taiwan Spannungen? Der Konflikt zwischen der Volksrepublik China und Taiwan schwelt seit mehr als 70 Jahren. Die kommunistische Führung in Peking betrachtet Taiwan als Teil ihres Territoriums, obwohl sie den Inselstaat nie kontrolliert hat. Peking strebt eine «Wiedervereinigung» Taiwans mit dem Festland an – wenn nötig mit gewaltsamen Mitteln. China demonstriert mit gezielten Provokationen seinen Machtanspruch auf die «abtrünnige Provinz». Taiwan, offiziell Republik China genannt, verwaltet sich seit 1949 selbst. Nach Jahrzehnten der Militärherrschaft hat sich Taiwan seit Anfang der 1990er Jahre zu einer Demokratie entwickelt. Die Beziehungen zum Festland haben sich seit der Wahl von Tsai Ing-wen zur Präsidentin im Jahr 2016 verschlechtert. Tsai und ihre Demokratische Fortschrittspartei sind China gegenüber kritisch eingestellt. Die Mehrheit der Bevölkerung Taiwans versteht sich als Taiwaner und nicht als Chinesen und lehnt eine Vereinigung mit dem Festland ab. Tsai Ing-wen, Präsidentin Taiwans. Was ist der historische Hintergrund? Nach Japans Kapitulation im Zweiten Weltkrieg fällt die Insel Taiwan 1945 an die Republik China. Kurz darauf flammt der chinesische Bürgerkrieg wieder auf zwischen der Kuomintang (KMT) von Chiang Kai-shek und Mao Zedongs Kommunisten. Die kommunistische Volksbefreiungsarmee erobert das gesamte chinesische Festland. Chiang zieht sich mit rund zwei Millionen Gefolgsleuten auf Taiwan zurück. Die 150 Kilometer breite Strasse von Taiwan schützt ihn vor der Eroberung durch die Kommunisten. Am 1. Oktober 1949 ruft Mao auf dem Festland die Volksrepublik China aus. Damit beanspruchen zwei Regierungen, ganz China zu vertreten: die Volksrepublik China unter Mao auf dem Festland und die Republik China unter Chiang auf Taiwan. Schrittweise anerkennen immer mehr Länder die Regierung in Peking als alleinige Vertreterin von Gesamt-China. Die Schweiz nimmt als einer der ersten westlichen Staaten bereits 1950 diplomatische Beziehungen mit der Volksrepublik auf.1971 stimmt die Uno-Generalversammlung einer Resolution zu, welche den chinesischen Sitz an Peking überträgt – Taipeh muss die Uno und all ihre Unterorganisationen verlassen.