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Corona-Ticker: Merkel fordert mehr Tempo bei Auffrischimpfungen

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Die Kanzlerin nannte bei den Bund-Länder-Beratungen als Ziel ein zeitnahes Angebot für 27 Millionen Booster-Impfungen. Mehr Corona-News im Live-Ticker.
Im Live-Ticker informiert NDR.de Sie auch heute – am Donnerstag,18. November 2021 – aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Das Wichtigste in Kürze: Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen Die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will in der Corona-Krise mehr Tempo bei den Auffrischungsimpfungen. Nach Teilnehmerangaben nannte Merkel bei den Bund-Länder-Beratungen als Ziel ein zeitnahes Angebot für 27 Millionen Impfungen, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Auch die „Bild“-Zeitung berichtete darüber. Umstritten war demnach aber, ob eine solche genaue Zielgröße mit Blick auf Impfkapazitäten in das Beschlusspapier aufgenommen wird. In einer Vorlage hieß es, Erst- und Zweitimpfungen für bisher Ungeimpfte blieben entscheidend, um die Pandemie zu überwinden. Aber auch den Auffrischungsimpfungen kämen für bereits geimpfte Personen eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Pandemie zu. Nach der Schließung einer Diskothek in Friesoythe im Kreis Cloppenburg wegen Verstößen gegen Corona-Auflagen befasst sich die Staatsanwaltschaft mit dem Fall. Der Vorgang sei zur strafrechtlichen Prüfung an die Staatsanwaltschaft Oldenburg abgegeben worden, teilte ein Sprecher des Landkreises heute mit. Bei einer Kontrolle am vergangenen Freitagabend hatten Ordnungsamt und Polizei zahlreiche Verstöße gegen Corona-Hygieneauflagen festgestellt und die Diskothek geschlossen. Bei der Räumung war unter einigen Gästen eine Panik ausgebrochen. Mehrere Personen fielen in Ohnmacht oder hyperventilierten. Der Betreiber muss sein Hygienekonzept überarbeiten. Die Diskothek bleibt deshalb bis auf Weiteres geschlossen. Darauf verständigten sich dem Landkreis zufolge der Diskotheken-Betreiber, die Stadt Friesoythe, die Polizei und der Kreis. Der Landkreis wirft dem Betreiber vor, sich bei der Räumung nicht kooperativ gezeigt und die Notausgänge wiederholt geschlossen zu haben. Der Bundestag hat den Corona-Gesetzentwurf der Ampel-Parteien verabschiedet. Nun muss er noch den Bundesrat passieren. Es bleiben Beschränkungen und lokale Schließungen im Sport möglich, ein flächendeckender Lockdown wird dagegen ausgeschlossen. Im Gesetz steht ausdrücklich: „Eine Ausübung des Sports darf nicht verhindert werden.“ Dennoch sind lokale Schließungen und Verbote bei akut auftretenden Fällen von Corona möglich. Flächendeckend darf es keinen Lockdown oder die Schließung von Sportstätten geben. Auf den Kieler Weihnachtsmärkten gilt in diesem Jahr angesichts der Corona-Pandemie Maskenpflicht. Das 2G-Modell (geimpft, genesen) ist lediglich in Innenräumen wie großen Zelten oder Buden vorgesehen, wie die Stadt Kiel heute mitteilte. Grundsätzlich bleiben die Märkte frei zugänglich. Im vergangenen Winter waren die Kieler Weihnachtsmärkte Corona-bedingt ausgefallen. Sie beginnen am Montag. Die Stadt empfahl Coronatests vor dem Besuch. Private Ordnungsdienste sollen insbesondere in den Abendstunden und am Wochenende zur Einhaltung der Regeln auffordern. Zudem sollen Kommunaler Ordnungsdienst und Polizei Präsenz zeigen. Fast zwei Drittel der Bürgerinnen und Bürger in Niedersachsen (65 Prozent) sprechen sich für eine allgemeine Impfpflicht für Menschen ab 18 Jahren aus. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des NDR Niedersachsen. Impfungen für Berufsgruppen im Gesundheits- und Pflegebereich begrüßen sogar acht von zehn (78 Prozent) Menschen in unserem Bundesland. Niedersachsens Corona-Krisenstab hat die Kommunen in die Pflicht genommen, das Impftempo weiter zu erhöhen. Derzeit führten die mobilen Impfteams etwa 10.000 Impfungen pro Tag durch, erklärte der Leiter des Krisenstabs, Heiger Scholz, heute im Gesundheitsausschuss des Landtags. Dabei gebe es allerdings deutliche Unterschiede zwischen den Landkreisen. In einigen Regionen sei es angesichts zahlreicher Neuinfektionen „dringend geboten“, in Sachen Impfung aktiver zu werden. „Wir müssen feststellen, dass noch nicht mal alle Landkreise dazu übergegangen sind, alle Impfteams zu mobilisieren, die sie mobilisieren könnten“, erklärte Scholz. „Da sind wir im intensiven Austausch mit den Landrätinnen und Landräten.“ So seien in einzelnen Landkreisen die Impfteams nur an einigen Tagen pro Woche unterwegs statt täglich. Scholz bezeichnete das als „verwunderlich“. Die Unions-geführten Bundesländer und das grün-regierte Baden-Württemberg haben sich in ihren Beratungen vor der Ministerpräsidentenkonferenz nach Informationen aus Teilnehmerkreisen für eine teilweise Impfpflicht und flächendeckende 2G-Regeln ausgesprochen. Eine Impfpflicht werde für Angehörige von Heil- und Pflegeberufen und das medizinische Personal in Krankenhäusern und Behinderteneinrichtungen vorgeschlagen, heißt es. Man wolle zudem flächendeckende 2G-Regelung für die Bereiche Freizeit, Kultur, Sport, Gastronomie, Veranstaltungen in Innenräumen, körpernahe Dienstleistungen und Beherbergungen. Außerdem sprechen sich die Länder für einen erneuten Pflegebonus aus. Die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat bei den Beratungen mit den Regierungschefs der Länder die Dramatik der Corona-Lage geschildert. Nach Teilnehmerangaben sprach Merkel von seiner sehr drastischen Situation und von einer Notlage, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Einzelne Instrumente stünden bald nicht mehr zur Verfügung, habe Merkel gesagt. Außerdem sei die Impflücke zu groß. Nach den Teilnehmerangaben verteidigte Scholz bei den Beratungen die vom Bundestag beschlossenen neuen Rechtsgrundlagen für die Corona-Politik. Er verwies auf eine breite Palette an Maßnahmen, um die vierte Welle zu brechen. Diese gingen deutlich über das bisherige Instrumentarium hinaus. An den Schulen in Deutschland gab es nach aktuellen Zahlen der Kultusministerkonferenz (KMK) zuletzt rund 45.500 bekannte Corona-Fälle bei Schülerinnen und Schülern. Darüber hinaus waren in der vergangenen Woche knapp 87.000 von 10 Millionen Schülern in Quarantäne. Das geht aus der regelmäßigen Statistik der KMK zur Corona-Situation an den Schulen hervor. Die Statistik weist außerdem 3.600 Corona-Fälle bei Lehrkräften aus und zusätzlich rund 2.100 Quarantäne-Fälle. Zugrunde liegen hier Angaben zu 878.000 Lehrkräften. In Hamburg haben bisher 50,8 Prozent der 12- bis 17-Jährigen mindestens eine Corona-Schutzimpfung erhalten. Das teilte die Schulbehörde heute mit. „Zusätzlich zu den Impfangeboten für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren in Arztpraxen, Krankenhäusern impft Hamburg auch Schülerinnen und Schüler an den weiterführenden Schulen mit dem empfohlenen Impfstoff von Biontech.“ An Hamburger Schulen seien bereits knapp 7.500 Impfdosen verteilt werden. „Es ist gut, dass sich Kinder und Jugendliche mit Einwilligung ihrer Eltern in wachsender Zahl impfen lassen“, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD). Er bitte alle Jugendlichen, die sich noch nicht haben impfen lassen, die Angebote an den Schulen zu nutzen. „Ohne eine Schutzimpfung werden wir unser normales Leben nicht zurückbekommen.“ An 81 von 122 weiterführenden Schulen gab es laut Behörde bereits eine Impfaktion. Die Auslastung der Intensivstationen in Mecklenburg-Vorpommern steigt in der vierten Corona-Welle schneller als vom Greifswalder Bioinformatiker Lars Kaderali erwartet. „Wir sind auch überrascht davon, wie schnell dieser Anstieg ist“, sagte der Leiter der Bioinformatik der Universitätsmedizin Greifswald der Deutschen Presse-Agentur. Als mögliche Gründe nannte er eine hohe Dunkelziffer nicht bekannter Corona-Infektionen – etwa wegen überlasteter Gesundheitsämter – sowie die Aggressivität der Delta-Variante. Zwar zeige sich in den Daten der erwartete Impfeffekt, dass bei steigenden Neuinfektionen die Auslastung der Intensivstationen nicht mehr so stark steigt. „Aber den sieht man viel, viel schwächer als erwartet.“ Halte die derzeitige Entwicklung an, gelangten die Intensivstationen im Land in zwei bis drei Wochen an ihre Kapazitätsgrenzen. Die Lage sei dramatisch. Angesichts der Corona-Lage und mit Blick auf die Weihnachtsgottesdienste sollen die evangelischen Gemeinden nach Worten der Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs bald Handlungsempfehlungen erhalten. „Wir beobachten die pandemische Lage genau“, sagte sie „Zeit online“. Zudem würden zunächst die politischen Beratungen in der Ministerpräsidentenkonferenz abgewartet. „Aber so wie im letzten Jahr gilt auch diesmal: Jedem, der zu Weihnachten einen Gottesdienst besuchen möchte, soll dies möglich sein.“ Viele Gottesdienste würden in den großen Kirchen stattfinden, andere unter freiem Himmel oder an ganz ungewöhnlichen Orten. „Die Gemeinden gehen sehr verantwortungsvoll mit der Lage um. Und sie werden sicher auch in diesem Jahr gute Lösungen finden.“ Fehrs ist neue stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Angesichts des rasanten Wiederanstiegs der Infektionszahlen stimmen Bund und Länder ihren Kurs in der Corona-Krise ab. Die Länder-Ministerpräsidenten nahmen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz am Nachmittag in einer Video-Konferenz Beratungen auf. Dabei geht es insbesondere um ein bundeseinheitliches Vorgehen bei den 3G- und 2G-Regeln sowie ein höheres Tempo bei Auffrischungsimpfungen in der vierten Corona-Welle. Zuvor hatte der Bundestag das neue Infektionsschutzgesetz beschlossen. Es soll sicherstellen, dass auch nach Auslaufen der epidemischen Notlage am 25. November weiter umfangreiche Corona-Schutzmaßnahmen möglich sind. Am Freitag muss der Bundesrat das Gesetz noch billigen. Dort ist die Zustimmung wegen des Widerstands der Union aber ungewiss. Die Ständige Impfkommission ( Stiko) empfiehlt ab sofort allen Personen ab 18 Jahren die Covid-19-Auffrischimpfung. Im Interview mit NDR Info sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens, nach wie vor sei es wichtig, die Risikogruppen priorisiert mit Booster-Impfungen zu versorgen. An erster Stelle stehe aber weiter, diejenigen zu erreichen, die noch überhaupt nicht geimpft worden seien. Die Auffrischimpfung für alle Erwachsenen solle in der Regel mit einem mRNA-Impfstoff und im Abstand von sechs Monaten zur letzten Impfstoffdosis der Grundimmunisierung erfolgen, teilte die Stiko mit. Ein entsprechender Beschlussentwurf sei zur Abstimmung an Fachkreise und Bundesländer gegangen, daher seien Änderungen noch möglich. Bislang war die Auffrischung nur Menschen über 70 und Vorerkrankten sowie Pflegepersonal empfohlen.

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