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Warum die Überlastung wieder mit Ansage kam

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Seit Beginn der Pandemie geht es darum, eine Überlastung der Intensivstationen zu verhindern. Seit dem vergangenen Jahr ist klar, dass die Pflegekräfte die Anforderungen kaum noch bewältigen können. Doch passiert ist wenig. Das ist ärgerlich, hat aber mehrere Gründe.
Seit Beginn der Pandemie geht es darum, eine Überlastung der Intensivstationen zu verhindern. Seit dem vergangenen Jahr ist klar, dass die Pflegekräfte die Anforderungen kaum noch bewältigen können. Doch passiert ist wenig. Das ist ärgerlich, hat aber mehrere Gründe. In den ersten Novembertagen des zweiten Pandemiejahrs haben viele Menschen in Deutschland ein Déjà-vu. Führen wir gerade nicht genau die gleichen Diskussionen wie vor einem Jahr? Zum Beispiel die Lage auf den Intensivstationen. Wieder einmal warnen Intensivmediziner, dass ihre Pflegenden kurz vor dem Kollaps stünden. Da drängt sich die Frage auf: Wenn wir seit mindestens einem Jahr darüber reden, warum ist dann nichts geschehen? Die Lage auf den Intensivstationen ist sogar schlechter als im vergangenen Herbst. Etliche Intensivpflegekräfte haben aufgehört, wie gerade noch einmal eine Umfrage des Verbandes Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) zeigte. Für Professor Uwe Janssens ist das kein Wunder. “Wir haben den Pflegepersonalmangel schon weit vorher gehabt”, sagt der Intensivmediziner und Chefarzt des St.-Antonius-Hospitals in Eschweiler ntv.de. Nur jetzt offenbare sich das Problem. “Die Überlastung ist jetzt schon da”, sagt der Mediziner. “Die Leute können einfach nicht mehr.” Zustimmung kommt vom DKG-Vorsitzendem Gerald Gaß. Er spricht gegenüber ntv.de von einem “Gemenge aus zu wenigen Kolleginnen und Kollegen, zu viel Bürokratie und der seit nunmehr 20 Monaten anhaltenden Ausnahmesituation. “Wir könnten sofort 40.000 Pflegefachkräfte in allen Bereichen einstellen, nur um den Bedarf zu decken. Nur fehlen die Bewerber”, teilt er ntv.de mit. Laut dem bekannten Intensivpfleger Ricardo Lange geht es den Beschäftigten gar nicht so sehr um eine bessere Bezahlung. Wichtiger seien bessere Arbeitsbedingungen und ein Schutz vor Überlastung, wie er schon vor einem halben Jahr sagte. Er wies auch auf die psychische Belastung durch die zahlreichen Todesfälle hin. Laut DKG-Chef Gaß frustriert viele Pflegekräfte, dass die meisten Patienten ungeimpft sind und daher die Behandlung auf der Intensivstation eigentlich vermeidbar gewesen wäre. Nach den Erfahrungen der letzten Winterwelle war der Wunsch groß, die Zahl der Intensivpflegenden zu erhöhen. Dass das nicht geschehen ist, hat mehrere Gründe – abgesehen vom bereits bestehenden Mangel braucht ihre Ausbildung drei Jahre Zeit.

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