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Am Ende nimmt Merkel eine Rose mit

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Wenige Tage vor der Wahl ihres Nachfolgers ehrt die Bundeswehr Kanzlerin Merkel mit dem Großen Zapfenstreich. Mit der Fackel-Zeremonie in der kalten Berliner Abendluft gehen 16 Jahre an der Spitze des Landes zu Ende. Und Merkel bleibt sich dabei treu.
Wenige Tage vor der Wahl ihres Nachfolgers ehrt die Bundeswehr Kanzlerin Merkel mit dem Großen Zapfenstreich. Mit der Fackel-Zeremonie in der kalten Berliner Abendluft gehen 16 Jahre an der Spitze des Landes zu Ende. Und Merkel bleibt sich dabei treu. Angela Merkel war nie eine Frau großer Gefühlsausbrüche und es wäre auch seltsam gewesen, wenn sich beim Großen Zapfenstreich daran etwas geändert hätte. Während einst Helmut Kohl noch fast die Stimme versagte und Gerhard Schröders Augen phasenweise glitzerten, blieb es bei Merkel am Abend fast sachlich. Vielleicht auch, weil sie anders als ihre Vorgänger noch tief in der Regierungsarbeit steckt und gerade erst den Lockdown für Ungeimpfte verkündet hatte. Doch emotional war es trotzdem – aber eben so emotional, wie das bei Merkel nun einmal ist. Zum Beispiel bei den Liedern, über deren Auswahl im Vorfeld schon mehr geschrieben wurde, als über manche Regierungserklärung. Es war das erste Mal, dass ein Zapfenstreich für einen Kanzler in Berlin stattfand. Bis Kohls Abschied 1998 gab es diese gar nicht für dieses Amt. Der Pfälzer hatte sich Speyer in seiner Heimat gewählt, für Schröder waren die Soldaten in Hannover aufmarschiert. Merkel wählte den Bendlerblock in Berlin als Kulisse für ihre Zeremonie – dem Ort, an dem die Widerstandsgruppe um Claus Schenk Graf von Stauffenberg den Widerstand gegen Hitler dirigierte. Mehrere Tribünen sind trotz Corona voll und dicht besetzt. Minister und Ministerinnen aus vier Kabinetten hatten eine Einladung bekommen. So sieht man manches altbekannte Gesicht wieder, etwa Ex-Wirtschaftsminister Philipp Rösler oder Norbert Lammert, einst Bundestagspräsident. Ansonsten sind weite Teile der Berliner Politprominenz da, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier natürlich und in der ersten Reihe sitzt Olaf Scholz, der kommende Woche ihr Nachfolger werden soll.

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