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Wie Boris Johnson das Weihnachtsfest rettet

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Die neue Notlage rettet den britischen Premierminister aus seinem Affärensumpf. Zumindest vorerst ist der Fokus der Bevölkerung neu…
I n den ersten Monaten der Pandemie hieß es oft, sie laufe mit ihren Anforderungen an nüchternes Regieren den Fähigkeiten des Premierministers zuwider. Mittlerweile gilt die Corona-Krise als Boris Johnsons politischer Strohhalm. Das liegt nicht nur daran, dass er auf dem Gebiet der Seuchenpolitik Erfolge er­reichte, namentlich mit seiner Impfkampagne, sondern vor allem daran, dass er sich mit seinem dramatischen — und stets dramatisch inszenierten — Krisenmanagement immer wieder aus dem politischen Affärensumpf befreien kann. Am Sonntag nutzte er eine Fernseh­ansprache, am Montag ein Interview in einem Krankenhaus, um seine Landsleute zum sofortigen Impfen aufzurufen und neue Maßnahmen im Kampf gegen die Omikron-Variante bekanntzugeben. Seine jüngste „Not-Kampagne“ zur Be­schleunigung des Booster-Prozesses nahm zwar am Montag einen rumpeligen Anfang, mit Schlangen vor den Impfstationen, einer zusammengebrochenen Website des Gesundheitsdienstes und einem Engpass für Schnelltests. Aber der Fokus der Bevölkerung ist neu ausgerichtet: Weihnachten retten mit Booster-Impfungen für alle Erwachsenen. Noch in der vergangenen Woche befand sich Johnson in der wohl schwersten Krise seiner nunmehr zweieinhalb Jahre währenden Amtszeit. Fehlkalkulationen, Unbedachtheiten und Grenzüberschreitungen hatten ihn vom Umfragehoch im September hinab in den Keller gezogen. Erstmals fielen nicht nur die geübten Kritiker über ihn her, sondern eher gewogene Publizisten und Parteifreunde. In der Bevölkerung nahmen die Sympathien kontinuierlich ab. Eine Umfrage sah die Labour Party mit ihrem bislang glücklosen Vorsitzenden Keir Starmer sogar acht Prozentpunkte vorn.

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