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Putin entschuldigt sich bei Israel für Lawrow-Äußerung

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Tag 71 seit Kriegsbeginn: Russland hat mehrere Landesteile mit Raketen attackiert. In Kaliningrad sollen russische Truppen für einen Angriff mit Nuklearwaffen geübt haben. Alle Informationen im Newsblog.
Tag 71 seit Kriegsbeginn: Russland hat mehrere Landesteile mit Raketen attackiert. In Kaliningrad sollen russische Truppen für einen Angriff mit Nuklearwaffen geübt haben. Alle Informationen im Newsblog. 22.27 Uhr: Das ukrainische Militär hält eine russische Landungsoperation an der Schwarzmeerküste in der Umgebung der Hafenstadt Odessa für möglich. Nach einer Mitteilung der regionalen Militärführung werde das Gebiet verstärkt von russischen Aufklärungsdrohnen überflogen, berichtete die Zeitung “Ukrajinska Prawda” am Donnerstagabend. Zudem sei die russische Marine vor dem von ukrainischer Seite kontrollierten Küstenabschnitt weiterhin stark präsent. Die Bewohner wurden gebeten, sich von den Stränden und Sicherheitszonen an der Küste fernzuhalten. Auch sollten sie auf Fahrten mit kleinen Booten verzichten. Gleichzeitig wurde die Bevölkerung aufgerufen, verdächtige Aktivitäten zu melden. 20.19 Uhr: Im Donbass sollen prorussische Separatisten Ukrainer entführen und zum Kampf zwingen – gegen ihr eigenes Land. Ehefrauen und Mütter sind besorgt, ihre Männer nie wiederzusehen. Sie berichten Erschreckendes. Hier lesen Sie mehr. 19.53 Uhr: Deutschland und Tschechien arbeiten an einem Ringtausch schwerer Waffen für die Ukraine. Bundeskanzler Olaf Scholz und der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala bestätigten entsprechende Planungen. Dabei soll Tschechien schwere Waffen russischer Bauart an die Ukraine liefern, während es von Deutschland Hilfe beim Ersatz mit modernen westlichen Waffen bekomme, sagte Scholz. Fiala erklärte, der Ringtausch sei vorteilhaft sowohl für die Ukraine als auch für Tschechien. Dem Vernehmen nach handelt es sich etwa um die Lieferung von Panzern an die Ukraine. 19.34 Uhr: US-Präsident Joe Biden und Kanzler Olaf Scholz haben betont, dass sie keine Gebietsgewinne Russland in der Ukraine anerkennen werden. Russland müsse die Kampfhandlungen in der Ukraine beenden und die Truppen aus dem Land zurückziehen. Jüngste Äußerungen der russischen Führung, die demokratisch legitimierte ukrainische Führung zu verurteilen, verurteile man gemeinsam, teilt ein Regierungssprecher in Berlin mit. Zuvor hatte das Weiße Haus mitgeteilt, dass Biden am Donnerstag per Telefon erneut mit Scholz über das weitere Vorgehen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beraten hat. Biden hatte am Mittwoch angekündigt, in den kommenden Tagen mit den G7-Partnern über weitere Sanktionen gegen Moskau zu sprechen. 19.31 Uhr: Kanzler Scholz wollte bei einer Pressekonferenz nicht direkt auf die Frage eingehen, ob und wann er und der Bundespräsident in die Ukraine reisen. Stattdessen verwies er auf die Pläne von Außenministerin Baerbock. Mehr dazu lesen Sie hier. 18.35 Uhr: Nach der internationalen Empörung über Äußerungen des russischen Außenministers Sergej Lawrow über Adolf Hitler haben sich Kreml-Chef Wladimir Putin und Israels Ministerpräsident Naftali Bennett zum historischen Gedenken an den Zweiten Weltkrieg ausgetauscht. In einem Telefonat der beiden Politiker sei es am Donnerstag um die Bedeutung des 9. Mai als Tag des sowjetischen Sieges über Nazi-Deutschland sowie um “alle Opfer” des Zweiten Weltkrieges gegangen, darunter “die Holocaust-Opfer”, erklärte der Kreml. Putin und Bennett hätten ihren “ausgiebigen Meinungsaustausch zur Situation in der Ukraine fortgesetzt”, hieß es in der Kreml-Mitteilung. Weiteres Thema sei das “historische Gedächtnis” gewesen. Putin habe unter anderem hervorgehoben, dass “40 Prozent” der während des Holocaust ermordeten Juden “Bürger der UdSSR” gewesen seien. Bennett seinerseits habe auf den “entscheidenden Beitrag der Roten Armee zum Sieg über den Nazismus” hingewiesen. 18.09 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin fordert die Ukraine dazu auf, den im Asowstal-Stahlwerk verschanzten Kämpfern die Aufgabe zu befehlen. Russland sei weiter bereit, den eingeschlossenen Zivilisten auf dem Gelände in Mariupol einen sicheren Abzug zu ermöglichen, heißt es in einer Erklärung des Präsidialamts in Moskau. Dies habe Putin Israels Ministerpräsidenten Naftali Bennett in einem Telefonat mitgeteilt. 17.59 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson hat nach Angaben seines Büros mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über etwaige Lieferungen von Waffen mit längerer Reichweite gesprochen. Diese sollten “die Bombardierung von Zivilisten verhindern”, heißt es nach einem Telefonat. Zudem sei der Kriegsverlauf diskutiert worden. 16.52 Uhr: Wladimir Putin und Alexander Lukaschenko gelten als enge Verbündete – dennoch fordert der belarussische Machthaber das Ende des Krieges in der Ukraine. Zudem positioniert er sich zu einem möglichen Atomangriff. Lesen Sie hier mehr dazu. 16.19 Uhr: Ukrainische Kämpfer haben russischen Truppen einen Bruch der vereinbarten Waffenruhe zur Evakuierung von Zivilisten aus dem Stahlwerk Asowstal in der Hafenstadt Mariupol vorgeworfen. “Wieder einmal haben die Russen das Waffenstillstandsversprechen gebrochen und die Evakuierung von Zivilisten, die sich weiterhin in Kellern des Werks verstecken, nicht erlaubt”, sagte der Vizekommandeur des ukrainischen Asow-Regiments, Swjatoslaw Palamar, am Donnerstag in einer auf Telegram veröffentlichten Videobotschaft. Zuvor bekräftigte der Kreml in Moskau, dass Fluchtkorridore für die eingeschlossenen Menschen in der südukrainischen Großstadt geöffnet seien. Russlands Militär hatte am Mittwoch angekündigt, bis einschließlich Samstag mehrere Stunden täglich jegliche Kampfhandlungen einzustellen. Unklar blieb zunächst, ob Zivilisten am Donnerstag die Flucht gelang oder nicht. 16 Uhr: Zu Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine wurden mehrere Botschaften in Kiew geschlossen. Nun fordert CDU-Chef Merz die Wiedereröffnung des deutschen Büros – als Zeichen der Solidarität. Hier lesen Sie mehr. 15.15 Uhr: Die Ukraine hat seit dem Beginn der russischen Invasion Rüstungsgüter und finanzielle Hilfen im Volumen von über zwölf Milliarden Dollar (11,4 Milliarden Euro) aus dem Ausland erhalten. Das erklärt Ministerpräsident Denys Schmyhal bei der Geberkonferenz. Mehr zu dem Treffen in Warschau lesen Sie hier. Er dankt für die unerschütterliche Hilfe während des gesamtes Krieges. 13.55 Uhr: Der ukrainische Generalstabschef Walerij Saluschnyj dringt auf die Lieferung bestimmter Waffen zur Verteidigung gegen russische Angriffe mit Marschflugkörpern. Sein Land brauche Mehrfachraketenwerfer-Systeme (MLRS) wie die des Typs M270 oder M142 Himars, sagt Saluschnyj nach einem Gespräch mit dem Vorsitzenden des US-Generalstabs, Mark Milley, über die militärische Lage. Russland habe seine Angriffe mit Marschflugkörpern wieder aufgenommen. Deshalb sei es entscheidend, dass die Raketenwerfer zur Verfügung gestellt würden. 13.51 Uhr: Die Ukraine brauche eindeutig schwere Waffen, sagt Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) in Hannover. In der Ukraine würden Werte angegriffen, die Deutschland teile. Die Möglichkeiten militärischer Hilfen seien leider begrenzt. “Die Situation der Bundeswehr ist aber begrenzt.” Deswegen würden jetzt 100 Milliarden Euro in die Modernisierung fließen. 13.24 Uhr: Die Ukraine braucht für ihren Wiederaufbau nach Ansicht von Präsident Wolodymyr Selenskyj eine moderne Version des Marshallplans. Für die Rückkehr zu einem sicheren Leben werde sein Land Geld, Technologie, Fachleute und Wachstumsperspektiven benötigen, sagte Selenskyj am Donnerstag per Videoschalte vor den Teilnehmern der internationalen Geberkonferenz in Warschau. “Das wird eine Investition in die Stabilität von ganz Mittel- und Osteuropa sein.” Die von Polen und Schweden gemeinsam organisierte Geberkonferenz soll Geld für humanitäre Hilfe für die von Russland angegriffene Ukraine sammeln. Partner der Konferenz sind die Präsidenten der Europäischen Kommission und des Europäischen Rates. Auch die Vereinten Nationen beteiligen sich. 13.22 Uhr: Die Ukraine dürfte nach Einschätzungen aus dem Umfeld von Präsident Wolodymyr Selenskyj mit einer Gegenoffensive bis Mitte Juni warten. Dann werde die Ukraine hoffentlich mehr Waffen aus dem Ausland erhalten haben, sagt Präsidentenberater Olexij Arestowytsch. Ein früherer Zeitpunkt sei unwahrscheinlich. Er rechne zudem nicht damit, dass die russische Offensive vor dem 9. Mai irgendwelche “bedeutenden Ergebnisse” bringe. An dem Tag feiert Russland den Sieg der Sowjetunion über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg. Es war zuletzt immer wieder darüber spekuliert worden, dass Russlands Präsident Wladimir Putin dann über aus seiner Sicht erreichte Erfolge in der Ukraine berichten wolle. Arestowytsch erklärt weiter, rund um das Stahlwerk Asowstal in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol werde weiter gekämpft. Einzelheiten nannte er nicht. 12.55 Uhr: Um das Stahlwerk in Mariupol sollen entgegen den Behauptungen des Kremls heftige Kämpfe toben. Immer noch warten Dutzende Menschen auf eine Evakuierung. Ein ukrainischer Soldat, der seit Wochen auf dem Gelände ausharrt, rechnet in einem Interview mit der “Bild” mit dem Schlimmsten: “Ich glaube, dass sie es bis zum 9. Mai schaffen wollen, ein paar von uns lebend einzufangen, um uns in Käfigen auf die Parade zu schicken.” Der 9. Mai wird in Russland als “Tag des Sieges” gefeiert. Noch ist unklar, was der Kreml an dem Tag konkret plant. Der Soldat berichtet auch von starken Beschüssen und brutalen Kämpfen. “Drei meiner Freunde gibt es nicht mehr”, sagte er der Zeitung. “Von Tag zu Tag werden es immer weniger von uns.” Er gehe davon aus, dass er noch eine Woche dort aushalten könnte. “Aber in einer Woche wird niemand es schaffen, einen Korridor bis hierhin durchzuschlagen. Vergesst uns, wir werden hier nicht rauskommen”, so der Kämpfer. Für die kommenden Tage hat die russische Armee mehrere Feuerpausen angekündigt, um Zivilisten aus dem Stahlwerk in Sicherheit zu bringen. In den vergangenen Wochen waren dies jedoch mehrmals gescheitert. 13.09 Uhr: Bild vom 26. April aus Lwiw: Blumen und Fotos von gefallenen Soldaten sind an einer Mauer befestigt. 12.21 Uhr: Russland weist sieben dänische Diplomaten aus. Der Schritt sei eine Reaktion auf die Ausweisung von 15 russischen Diplomaten durch die Regierung in Kopenhagen im vorigen Monat und die dänische Militärhilfe für die Ukraine, teilt das Außenministerium mit. Die offen antirussische Politik Dänemarks beschädige die bilateralen Beziehungen. Russland behalte sich das Recht auf weitere Schritte vor. 12.20 Uhr: Das russische Präsidialamt erklärt, die für heute geplanten humanitären Korridore zur Evakuierung der Zivilisten aus dem Asowstal-Gelände in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol seien eingerichtet. Auf die Frage, ob sich russische Soldaten auf dem Gelände befänden, wird auf die Anweisung von Präsident Wladimir Putin verwiesen, das Werk nicht zu stürmen. 11.06 Uhr: Beim Beschuss von zwei Ortschaften in der westrussischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine sind nach Behördenangaben ein Haus und eine Garage beschädigt worden. “Von ukrainischer Seite aus stehen Schurawljowka und Nechotejewka unter Beschuss”, teilte der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, am Donnerstag in seinem Telegram-Kanal mit. Seinen Angaben nach gab es bislang keine Opfer, der Beschuss sei aber noch nicht eingestellt worden. Die Ortschaften Schurawljowka und Nechotejewka werden von den Behörden nicht das erste Mal als Ziel ukrainischer Angriffe genannt. Bereits am 14. und 25. April sollen beide Gemeinden beschossen worden sein. Damals wurden insgesamt drei Verletzte gemeldet. Insgesamt hat allein das Gebiet Belgorod seit dem von Russland begonnenen Krieg gegen die Ukraine am 24. Februar sechs Angriffe gemeldet, darunter auch die Zerstörung großer Treibstofflager in der Stadt Belgorod selbst. Die Ukraine hat die Meldungen in der Vergangenheit nicht bestätigt. 10.22 Uhr: Bei Angriffen in der Nacht sollen 600 ukrainische Kämpfer getötet worden sein. Das teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Durch Raketenbeschuss seien auch Flugzeugteile auf dem Flugplatz Kanatowo in der zentralukrainischen Region Kirowohrad und ein großes Munitionsdepot in der südlichen Stadt Mykolajiw zerstört worden, hieß es. 10.21 Uhr: Nach dem massiven Beschuss mehrerer ukrainischer Städte im Donbass melden die örtlichen Behörden viele Tote und Verletzte unter der Zivilbevölkerung. “Nach einem Raketeneinschlag in Kramatorsk gibt es 25 Verletzte, beschädigt wurden neun Wohnhäuser, die Schule und Objekte der zivilen Infrastruktur”, teilte der Leiter der Militärverwaltung des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, am Donnerstag auf seinem Telegram-Kanal mit. 8.55 Uhr: Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) erwägt laut einem Bericht des Portals “The Pioneer” einen Besuch in der Ukraine am Wochenende. Bas könnte am 8. Mai in Kiew den ukrainischen Parlamentspräsidenten Ruslan Stefantschuk treffen, berichtete das Portal am Donnerstag unter Berufung auf Angaben aus ukrainischen Parlamentskreisen. Die Bundestagspräsidentin ist nach Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier protokollarisch die zweithöchste Repräsentantin Deutschlands. Dem Bericht zufolge hat Bas schon seit einiger Zeit Pläne für einen Besuch in Kiew. Sie habe aber zunächst Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den Vortritt lassen wollen. Dieser hat nun jedoch mitgeteilt, dass er vorerst nicht in die Ukraine reisen will. Scholz begründete dies mit Verärgerung darüber, dass Steinmeier dort wegen seiner Russland-Politik in seiner Zeit als Außenminister nicht willkommen sei. 8.51 Uhr: Wegen des Kriegs in der Ukraine sind die Flugverbote im Süden des Landes zum zwölften Mal verlängert worden. Insgesamt elf Flughäfen bleiben bis zum 13. Mai gesperrt, wie die russische Luftfahrtbehörde Rosawijazija am Donnerstag mitteilte. Betroffen sind unter anderem die Millionenstädte Rostow-am-Don, Woronesch und Krasnodar sowie die Schwarzmeer-Kurorte Anapa und Gelendschik. Verbote gelten auch für die westrussischen Städte Belgorod und Brjansk, aus denen in den vergangenen Wochen ukrainische Angriffe auf Infrastrukturobjekte gemeldet wurden. Auch die seit 2014 von Russland annektierte Krim ist von den Einschränkungen betroffen. Der Flughafen in Simferopol darf nicht angeflogen werden. 8.36 Uhr: Politiker von SPD und CDU halten einen militärischen Sieg der Ukraine gegen Russland für möglich. “Es geht nicht darum, dass die Ukraine möglicherweise nicht verliert, sondern sie kann sogar diesen Krieg gewinnen”, sagt der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), im ZDF. Russlands brutale Angriffe seien ein “Akt der Verzweiflung”. Ähnlich äußert sich der CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter. “Die Ukraine darf den Krieg nicht verlieren. Wenn alles gutgeht, kann sie diesen Krieg sogar gewinnen”, sagt er im Deutschlandfunk. 7.41 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Militärs haben die russischen Truppen erneut versucht, das Stahlwerk Asowstal in der Hafenstadt Mariupol zu erstürmen. “Mit Unterstützung der Luftwaffe hat der Gegner seinen Angriff mit dem Ziel erneuert, das Fabrikgelände unter seine Kontrolle zu bringen”, teilte der ukrainische Generalstab am Donnerstagmorgen in seinem Lagebericht mit. 7.30 Uhr: In der ostukrainischen Region Luhansk sind nach Angaben des dortigen Gouverneurs in den vergangenen 24 Stunden fünf Zivilisten durch russischen Beschuss getötet worden. Der Beschuss habe sich auf vier Ortschaften konzentriert, teilt Serhij Gaidai weiter mit. 5 Uhr: Am 9. Mai feiert Russland den Sieg im Zweiten Weltkrieg. Was wird Kremlchef Putin dann für den Ukraine-Krieg befehlen? Einer seiner Spitzenleute besucht schon mal das eroberte Mariupol. Hier lesen Sie einen Überblick über die Entwicklungen in der Nacht und einen Ausblick auf den Tag. 3.01 Uhr: Die USA haben einem Zeitungsbericht zufolge mit nachrichtendienstlichen Erkenntnissen die Ukraine bei gezielten Anschlägen auf russische Generäle unterstützt. Die Regierung in Washington habe Einzelheiten über die erwarteten Truppenbewegungen sowie den Standort und Einzelheiten über Russlands mobile militärische Kommandoposten zur Verfügung gestellt, schreibt die “New York Times”. Die Ukraine habe die Informationen mit ihren eigenen kombiniert, um Angriffe durchzuführen, bei denen nach Angaben des Blattes etwa zwölf russische Offiziere getötet wurden. Das Pentagon und das Weiße Haus reagierten nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme von Reuters. 2.34 Uhr: Die Ukraine ist nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj bereit, einen Waffenstillstand in Mariupol zu gewährleisten. Es sei eine längere Feuerpause zur Evakuierung der Menschen nötig. “Es wird einige Zeit dauern, die Menschen aus den Kellern und unterirdischen Bunkern zu befreien. Unter den derzeitigen Umständen können wir keine schweren Geräte einsetzen, um den Schutt wegzuräumen. Es muss alles von Hand gemacht werden”, sagt Selenskyj. Das russische Militär hatte zuvor humanitäre Korridore aus dem Stahlwerk Asowstal in Mariupol von Donnerstag bis Samstag von 7 Uhr bis 17 Uhr (MESZ) zugesichert. 1.35 Uhr: Die russischen Streitkräfte in Kaliningrad haben nach Angaben aus Moskau inmitten der Offensive in der Ukraine Angriffe mit nuklearwaffenfähigen Raketen simuliert. Im Rahmen einer Übung hätten rund hundert Soldaten den “elektronischen Start” von mobilen ballistischen Raketensystemen mit Atomwaffen vom Typ “Iskander” simuliert, erklärte das Verteidigungsministerium am Mittwoch. Die Streitkräfte übten demnach Angriffe auf militärische Ziele eines imaginären Feinds sowie die Reaktion auf einen Gegenschlag. Mehr dazu lesen Sie hier. 1.20 Uhr: Die wiederholten russischen Raketenangriffe auf Eisenbahnanlagen in der Ukraine haben den Zugverkehr empfindlich gestört. Nach einem Überblick der staatlichen Bahngesellschaft Ukrsalisnyzja vom späten Mittwochabend waren etwa 20 Fernzüge mit Verspätungen von bis zu zwölf Stunden unterwegs. “Russland versucht, unsere Logistik zu ruinieren, weil sie uns im Felde nicht besiegen können”, schrieb der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, auf Telegram. Er bestätigte den Angriff auf ein Objekt der Eisenbahn mitten in der Stadt Dnipro. Nicht verifizierte Videos im Internet ließen vermuten, dass dort eine Eisenbahnbrücke über den breiten Strom Dnipro getroffen worden war. Der Zugverkehr an der Stelle sei eingestellt worden, teilten örtliche Behörden mit. Russland versucht mit den Angriffen auf die Bahn, den Nachschub an westlichen Waffen für die Ukraine zu unterbrechen. Angesichts der anfliegenden russischen Raketen herrschte fast in allen Teilen der Ukraine am Mittwochabend Luftalarm. Explosionen wurden aus den Gebieten Mykolajiw, Kiew, Tscherkassy und Saporischschja gemeldet. 1.00 Uhr: Nach einer aktuellen Auswertung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sind seit Kriegsbeginn mehr als 600.000 Menschen aus der Ukraine nach Deutschland geflohen. Von Ende Februar bis Ende April sind bislang 610.103 Personen aus der Ukraine neu erfasst worden, berichtet die Funke Mediengruppe aus der Statistik des BAMF, die auf Daten des Ausländerzentralregisters (AZR) basiert. Demnach sind rund 69 Prozent Mädchen und Frauen und 31 Prozent Jungen und Männer. Unter den Erwachsenen beträgt laut Bericht der Anteil der Frauen sogar gut 80 Prozent. Viele sind zudem noch Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre: insgesamt 241.769. Das entspricht fast 40 Prozent. Unklar ist allerdings, wie viele nach der Erfassung in Deutschland in ein anderes europäisches Land weitergereist sind oder trotz der Kampfhandlungen bereits wieder in ihre Heimat zurückgekehrt sind. 00.40 Uhr: Die Bundesregierung plant, sieben Panzerhaubitzen an die Ukraine zu liefern. Die Haubitzen befinden sich nach Angaben aus Regierungskreisen derzeit in der Instandsetzung und sollen bis Ende Juni intakt sein, berichtete die “Bild”. Zuvor hatte auch schon die “Welt” darüber berichtet. Unterdessen verzögert sich “Bild” zufolge der Ringtausch mit Slowenien. Die Slowenen sollten T-72-Kampfpanzer an Kiew liefern, dafür deutsche Marder-Schützenpanzer sowie Fuchs-Transportpanzer bekommen. Aber Sloweniens Regierung besteht offenbar auf die Lieferung modernerer Panzer. Hier lesen Sie mehr. 00.30 Uhr: Schweden hat Regierungsangaben zufolge von den USA gewisse Sicherheitszusagen im Falle eines Beitrittsverfahrens zur Nato erhalten. “Sie würden bedeuten, dass Russland sich darüber im Klaren sein kann, bei irgendeiner Art von negativen Aktivitäten gegen Schweden, womit es gedroht hat, die USA dies nicht einfach so zulassen würden… ohne eine Reaktion”, sagte Außenministerin Ann Linde am Mittwoch dem schwedischen Fernsehen nach einem Treffen mit ihrem US-Amtskollegen Antony Blinken. Es seien “allerdings keine konkreten Sicherheitsgarantien, die kann man nur als Vollmitglied der Nato erhalten.” Sie lehnte es ab, weitere Details zu nennen. 00.15 Uhr: Der Vizechef des russischen Präsidialamtes, Sergej Kirijenko, hat die fast vollständig eroberte ukrainische Hafenstadt Mariupol besucht. Das berichtete das Oberhaupt der Separatisten-Republik Donezk, Denis Puschilin, am Mittwoch auf Telegram. Der frühere russische Regierungschef Kirijenko organisiert im Kreml für Präsident Wladimir Putin die russische Innenpolitik. Den Angaben zufolge besuchte er in Mariupol das Ilitsch-Stahlwerk und den Hafen. Im anderen Stahlwerk Azowstal leisten immer noch ukrainische Verteidiger Widerstand gegen russische Angriffe. Kirijenko und der Generalsekretär der Kremlpartei Geeintes Russland, Andrej Turtschak, besuchten auch die Stadt Wolnowacha. Die Menschen in der Volksrepublik Donezk verstünden den Besuch des ranghohen Kremlbeamten als Symbol, “dass Russland für immer hierher zurückgekehrt ist”, schrieb Puschilin. Kurz vor dem Angriff auf die Ukraine hatte Russland die 2014 abgespaltenen sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine als unabhängig anerkannt. 23 Uhr: Aus der umkämpften ukrainischen Stadt Mariupol und Umgebung sind nach Kiewer Regierungsangaben am Mittwoch 344 Menschen auf ukrainisch kontrolliertes Gebiet gerettet worden. Die Frauen, Kinder und älteren Leute seien sicher in der Stadt Saprorischschja angekommen, teilte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Abend mit. “Das ist ein weiterer kleiner Sieg für uns”, schrieb sie auf Telegram. Wereschtschuk dankte Mitarbeitern der UN und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz für ihre Unterstützung. Die Flüchtlinge waren seit dem Morgen von Stationen in Mariupol, Manhusch, Berdjansk, Tokmak und Wasyliwka aufgesammelt worden. Es gab keine Angaben, wie viele von ihnen im Stahlwerk Azowstal ausgeharrt hatten, dem letzten Verteidigungsposten der Ukrainer in Mariupol. Die russische Armee hat auch für Donnerstag, Freitag und Samstag Feuerpausen im Kampf um Azowstal angekündigt, damit Zivilisten abziehen können. Deren Zahl wird immer noch auf etwa 200 Menschen geschätzt. 22 Uhr: Will Wladimir Putin seine Macht demonstrieren – oder deutet er einen Atomangriff an? Über Moskau kreiste das “Weltuntergangsflugzeug” des Kremlchefs. Die Spezialkonstruktion dient als fliegender Gefechtsstand. Hier lesen Sie mehr. 21.50 Uhr: Auf das Zentrum der ostukrainischen Großstadt Dnipro hat es Behördenangaben zufolge einen russischen Raketenangriff gegeben. Dabei sei die Eisenbahninfrastruktur getroffen worden, sagte Bahnchef Olexander Kamyschin am Mittwochabend. Von russischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung. Explosionen – teils durch die Flugabwehr – wurden auch aus den Gebieten Kiew, Odessa, Tscherkassy, Kirowohrad und Saporischschja gemeldet. Am Abend gab es im gesamten von der ukrainischen Regierung kontrollierten Gebiet für längere Zeit Luftalarm. In der ostukrainischen Region Donezk wurden zudem Angaben der Gebietsverwaltung zufolge mindestens zwei Zivilisten getötet. Weitere elf seien infolge von russischen Angriffen verletzt worden. Zudem gab es Meldungen über Artilleriebeschuss auf die Großstädte Mykolajiw und Charkiw. 20.55 Uhr: Das britische Verteidigungsministerium wirft Russland vor, in der Ukraine nicht-militärische Ziele wie Wohngebiete und Transportzentren anzugreifen. Damit solle der Wille der Bevölkerung geschwächt werden, heißt es. Zu den Zielen gehörten auch Schulen und Krankenhäuser. 20.40 Uhr: Das russische Militär kündigt die Einrichtung von humanitären Korridoren aus dem belagerten Stahlwerk Asowstal in Mariupol an. Diese würden von Donnerstag bis Samstag von 7 Uhr bis 17 Uhr (MESZ) gelten, um Zivilisten ein Verlassen des Geländes zu ermöglichen. Die russischen Truppen würden während dieser Zeit ihre militärischen Aktivitäten einstellen und sich in eine sichere Entfernung zurückziehen. 19.54 Uhr: Der Angriff auf das Theater in Mariupol Mitte März dürfte mehr Todesopfer als bislang angenommen gekostet haben. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) zufolge starben an diesem Tag bis zu 600 Menschen, die sich zum Zeitpunkt des Angriffs außerhalb und innerhalb der Theatermauern aufgehalten haben sollen. Ukrainische Behörden berichteten bislang von rund 300 Toten. Für ihre Berechnungen befragten die AP-Reporter demnach 23 Überlebende sowie Rettungskräfte und andere Personen, die mit der Örtlichkeit vertraut sind. Auch stellte die Nachrichtenagentur das Geschehen mithilfe von Experten nach. Dafür seien Fotos, Videos und Grundrisse des Gebäudes herangezogen worden. Wie die Experten vorgingen und wie ein 3D-Modell dabei half, sehen Sie hier im Video. Dem Bericht zufolge schätzen viele Überlebende die Zahl der Menschen, die zum Zeitpunkt des Luftangriffs in dem Gebäude waren, auf etwa 1.000. Medienberichten von Ende März zufolge verließen lediglich 150 Überlebende unmittelbar nach dem Bombardement die Trümmer des Theaters. 19.30 Uhr: Trotz des Krieges in der Ukraine hat Putin in Russland großen Rückhalt. Wie Menschen in Deutschland mit sowjetischen Wurzeln zu ihm stehen – und wer stattdessen in den Fokus rücken könnte, erklärt ein Experte in diesem Videointerview. 19.47 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat russischen Forderungen nach Gebietsabtretungen ein weiteres Mal eine klare Absage erteilt. “Das Ziel eines jeden Ukrainers ist die Wiederherstellung der territorialen Unversehrtheit in den internationalen Grenzen”, sagte Selenskyj bei einer Veranstaltung des “Wall Street Journals” laut einer Mitteilung vom Mittwoch. “Wir werden nicht auf einen eingefrorenen Konflikt eingehen”, betonte er. Die russischen Truppen müssten sich zurückziehen. Außerdem müsse Kremlchef Wladimir Putin einer Waffenruhe zustimmen. “Und das, wenn möglich, öffentlich”, forderte Selenskyj. Das wiederum sei die Voraussetzung für ein Friedensabkommen. Zugleich gestand der 44-Jährige ein, dass die Wiederherstellung der territorialen Unversehrtheit insbesondere mit Blick auf die seit 2014 von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim “schwierig” werde. Moskau hatte Ende Februar einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine begonnen und fordert unter anderem die Anerkennung der Krim als russisch sowie die Unabhängigkeit der ostukrainischen Separatistengebiete Donezk und Luhansk. 19.05 Uhr: Russische Truppen sind nach Darstellung der Ukraine auf das Gelände des belagerten Asowstal-Stahlwerks in Mariupol vorgedrungen. Man stehe weiter in Kontakt mit den Verteidigern, sagt der Abgeordnete David Arachamia dem Sender Radio Free Europe/Radio Liberty. 18.15 Uhr: Inmitten der Diskussionen um einen Nato-Beitritt Finnlands hat ein russischer Militär-Hubschrauber den Luftraum des skandinavischen Landes verletzt. Der Hubschrauber des Typs Mi-17 sei ersten Erkenntnissen zufolge am Mittwoch vier bis fünf Kilometer in den Luftraum eingedrungen, erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Helsinki. Bereits Anfang April war ein Transportflugzeug der russischen Armee kurz in den finnischen Luftraum eingedrungen. Finnland diskutiert – ebenso wie Schweden – derzeit, ob es der Nato beitreten will. Die öffentliche Meinung hat sich seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine deutlich gewandelt.

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