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Ukraine-Krieg: Bürgermeister von Mariupol erwartet „Guerilla-Krieg“ in der Region

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Die Lage im Ukraine-Krieg spitzt sich weiter zu: der News-Ticker am Mittwoch, 22. Juni.
Erstellt: 22.06.2022, 22:38 Uhr
Von: Tobias Utz, Lukas Zigo, Karolin Schäfer, Daniel Dillmann
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Die Lage im Ukraine-Krieg spitzt sich weiter zu: der News-Ticker am Mittwoch, 22. Juni.
+++22.35 Uhr: Russland weitet seine Luftangriffe im offenbar Donbass aus. Wie der Generalstab der ukrainischen Armee auf Facebook mitteilte, soll es derartige Angriffe unter anderem auf die Stadt Sjewjerodonezk gegeben haben. Angaben aus der Ukraine zufolge sei die bedeutende Stadt noch umkämpft. Wie Russland und der britische Geheimdienst allerdings gemeldet haben, befindet sich der Großteil von Sjewjerodonezk in russischer Kontrolle. Außerdem wurden laut einer Meldung des öffentlich rechtlichen Rundfunks in der Ukraine fünf Frauen bei einem Mörserangriff in dem Dorf Pryschyb getötet. Das Dorf, in dem etwas mehr als 3000 Menschen leben, liegt westlich von Mariupol und Donezk.
+++ 18.45 Uhr: Der vertriebene Bürgermeister von Mariupol, Wadym Boitschenko, erwartet einen „Guerilla-Krieg“ in der von Russland besetzten Stadt. Demnach würden die russischen Soldaten vor Ort wissen, dass die „Befreiung der Region“ kurz bevorstehe, wie Botschenko laut dem Nachrichtenportal New Voice of Ukraine in einer Videomitteilung sagte. Als Grund für seine Behauptung wies der Bürgermeister auf Filtrationslager in der kriegsgebeutelten Hafenstadt hin. Zurückkehrende Einwohner müssten diese durchqueren, wobei ukrainische Soldaten von der Einreise abgehalten werden sollen, so Boitschenko. Mariupol befindet sich seit über drei Monaten unter russischer Kontrolle. Seitdem wurde ein separatistischer Bürgermeister von Russland eingesetzt.
+++ 17.00 Uhr: Belarus soll Panzer aus Holz an der Grenze zur Ukraine aufgestellt haben. Diese Maßnahme diene dazu, die Präsenz der belarussischen Armee deutlich zu machen, wie ein Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums laut der Zeitung Ukrainska Pravda sagte. Dass Belarus bei der Abschreckung auf Holz zurückgreift, bedeutet aber nicht, dass von dieser Seite keine Gefahr für die Ukraine besteht. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums behauptete, dass von dem russlandfreundlichen Land Raketen- und Luftangriffe drohen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.
+++ 16.00 Uhr: Chinas Präsident Xi Jinping hat vor einer Erweiterung der Nato gewarnt. In einer Rede vor Beginn eines virtuellen Wirtschaftsgipfels der sogenannten „Brics“-Gruppe erklärte Xi laut Berichten chinesischer Staatsmedien: „Die Ukraine-Krise ist ein [.] Weckruf“. Er warnte darin davor, „militärische Allianzen auszuweiten“ – und „die eigene Sicherheit auf Kosten der Sicherheit anderer Staaten“ anzustreben. China hat es wiederholt abgelehnt, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verurteilen. Ebenso wie Moskau kritisiert Peking die Osterweiterung der Nato seit Wochen beziehungsweise Monaten.
+++ 15.15 Uhr: Die russische Armee hat offenbar 44 Kaliber-Raketen vom Schwarzen Meer aus auf die Ukraine gerichtet. Das berichtet die ukrainische Zeitung Ukrainska Pravda mit Bezug auf Angaben des Militärs. „Insgesamt 44 Kaliber-Raketen sind auf die Ukraine gerichtet. Und das bedroht nicht nur die südlichen Regionen. Die Reichweite dieser Raketen kann fast die gesamte Ukraine treffen. Die Gefahr von Raketenangriffen bleibt also bestehen“, erklärte Natalia Humeniuk, Sprecherin des südlichen Armeekommandos. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.
+++ 14.30 Uhr: Die Bundesregierung hat Russland vor einer Eskalation in Litauen gewarnt. „Von Russland angekündigte Gegenmaßnahmen weisen wir deswegen klar zurück“, erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin. „Wir fordern Russland auf, keine Maßnahmen zu ergreifen, die gegen das Völkerrecht verstoßen.“ Der Transit von bestimmten sanktionierten Gütern durch Litauen nach Kaliningrad sei verboten, Personen und nicht sanktionierte Güter seien von dem Verbot aber nicht betroffen, betonte der Regierungssprecher.
+++ 13.45 Uhr: Russland hat Deutschland „russenfeindliche Hysterie“ vorgeworfen. Die Regierung in Berlin gefährde „jahrzehntelange Bemühungen Russlands und Deutschlands, die Feindschaft nach dem Krieg zu überwinden“, erklärte das Außenministerium in Moskau am Mittwoch anlässlich des Gedenktags an den Angriff Nazi-Deutschlands auf die Sowjetunion.
+++ 13.00 Uhr: Das erste ausländische Schiff hat wohl den Hafen von Mariupol verlassen. „Nur wenige Stunden nach dem langen Treffen hat der türkische Frachter (Asow Concord), der seit Tagen wartete, den ukrainischen Hafen verlassen“, teilte das türkische Verteidigungsministerium mit. Es handele sich dabei um „das erste ausländische Schiff, das den ukrainischen Hafen Mariupol“ verlassen habe, seitdem dieser im Mai 2022 von Russlands Truppen unter ihre Kontrolle gebracht worden war. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.
+++ 12.30 Uhr: Die Stadt Moskau hat die offizielle Adresse der US-Botschaft in der russischen Hauptstadt zu Ehren der pro-russischen Separatisten in der Ukraine geändert. Die diplomatische Vertretung befindet sich nun am Platz der Volksrepublik Donezk, wie die Stadtverwaltung am Mittwoch mitteilte. Russland hatte die selbsternannte Volksrepublik im ukrainischen Donbass kurz vor seinem Angriff auf die Ukraine als unabhängig anerkannt. Die Straßenkreuzung, an der die Botschaft liegt, hatte zuvor keinen Namen. Die umliegenden Straßennamen ändern sich deshalb nicht. Der Schritt erinnert an eine ähnliche Aktion der USA im Jahr 2018. Damals wurde ein Teil der Straße entlang der russischen Botschaft in Washington in „Boris Nemtsov Plaza“ umbenannt. Der russische Regierungskritiker war 2015 in der Nähe des Kremls in Moskau ermordet worden.
+++ 11.45 Uhr: In der Grenzregion zwischen der Ukraine und Russland ist am Mittwoch ein Feuer in einer Ölraffinerie ausgebrochen. Der Standort des Geländes ist der Nachrichtenagentur Interfax zufolge auf russischer Seite. Die russische Nachrichtenagentur Tass vermeldete unter Berufung auf Behördenkreise, eine ukrainische Drohne sei vor dem Brand in den Wärmetauscher-Block der Raffinerie in der Stadt Nowoschachtinsk gestürzt. Insgesamt seien zwei ukrainische Drohnen über der Anlage gesichtet worden, die zweite sei weggeflogen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.
+++ 11.00 Uhr: Die Bundesregierung hat die Lieferung von insgesamt sieben Panzerhaubitzen 2000 an die Ukraine bestätigt.

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