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Irak: Schiitenführer al-Sadr im Hungerstreik um Gewalt zu beenden

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Schiitenführer Muktada al-Sadr hat im Irak seinen Rückzug angekündigt. Seine Anhänger reagierten mit einem Sturm auf den Palast – es gibt Tote
Schiitenführer Muktada al-Sadr hat im Irak seinen Rückzug angekündigt. Seine Anhänger reagierten mit einem Sturm auf den Palast – es gibt Tote.
Der einflussreiche Schiitenführer Muktada al-Sadr hat Medienberichten zufolge einen Hungerstreik angekündigt, bis die Gewalt im Irak aufhört. Zudem müsse der Einsatz von Waffen beendet werden, meldeten die staatliche Nachrichtenagentur INA sowie das staatliche Fernsehen am späten Montagabend. Eine Bestätigung von al-Sadrs Büro dazu lag nicht vor.
Anhänger von al-Sadr hatten am Montag den Regierungspalast in Bagdad erstürmt. Kurz zuvor hatte der 48 Jahre alte Geistliche seinen Rückzug aus der Politik erklärt. In dem Gebäude in der eigentlich hoch gesicherten Grünen Zone liegt unter anderem das Büro von Ministerpräsident Mustafa al-Kasimi.
Am Abend schlugen mindestens sieben Granaten in dem stark gesicherten Regierungs- und Botschaftsviertel ein, wie aus Sicherheitskreisen verlautete. Im Anschluss waren Schüsse von Schnellfeuerwaffen im Regierungsviertel zu hören. Nach Angaben eines Sicherheitsvertreters feuerte eine Sadr unterstehende Miliz von außen in die Grüne Zone.
Nach Angaben von Ärzten wurden bei Zusammenstößen im Regierungsviertel mindestens 15 Sadr-Anhänger getötet und 350 weitere verletzt. Die Armee setzte Tränengas ein und verhängte eine landesweite Ausgangssperre.
Damit spitzt sich die politische Krise im Irak weiter zu, nachdem Demonstranten vor einem Monat bereits in das Parlamentsgebäude eingedrungen waren. Auch rund zehn Monate nach der Parlamentswahl können sich die Parteien weder auf einen Präsidenten noch einen Regierungschef einigen, während das Land unter einer Wirtschaftskrise, Inflation und Korruption ächzt.
Bereits zum zweiten Mal seit 2014 kündigte al-Sadr seinen Rückzug aus der Politik an. “Ich hatte beschlossen, mich nicht in politische Angelegenheiten einzumischen, aber jetzt kündige ich meinen endgültigen Ruhestand und die Schließung aller Einrichtungen an”, twitterte er am Montag.

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