Home Deutschland Deutschland — in German Wer die Panzer-Entscheidung verstehen will, muss auf das „Timing“ schauen

Wer die Panzer-Entscheidung verstehen will, muss auf das „Timing“ schauen

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Nun also doch: Deutschland liefert der Ukraine Marder-Panzer und ein Patriot Flugabwehrsystem. Aber Olaf Scholz ist mit dieser Entscheidung wieder einmal der letzte – geht das nicht besser?
Beginnen wir mit einem Kalauer: Wer bei Olaf Scholz Führung bestellt, bekommt sie – von Emanuel Macron und von Joe Biden. Der deutsche Bundeskanzler ist der letzte in der alliierten Dreier-Reihe. Wie das zu seinem Anspruch auf Deutschland als Führungsmacht passt, wird sein Geheimnis bleiben.
Wer die Entscheidung Frankreichs, der Vereinigten Staaten und schließlich Deutschlands verstehen will, die Ukraine mit dem nächsten schweren Waffensystem zu beliefern, den Schützenpanzern, muss auf das „Timing“ schauen. Warum werden diese leichten Panzer, von der Ukraine seit vielen Monaten gefordert, erst jetzt geliefert?Westliche Panzer für die Ukraine – ein dreifaches Signal
Amerikaner, Franzosen und Deutsche wollen Russland keinen Vorwand liefern, den Krieg in Richtung Nato zu eskalieren. Da nun Russland seit Wochen selbst den Ukraine-Krieg durch die völkerrechtswidrigen und menschenverachtenden Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur eskaliert hat, gibt es auch für die wichtigsten West-Alliierten keinen Grund mehr, damit zu zögern, die Militärhilfe für das Opfer im Gegenzug auf die nächste Stufe zu heben.
Es ist ein dreifaches Signal: an die Russen, die Ukrainer und die Bevölkerung in den eigenen Ländern. An die Russen, dass der Westen mit seiner Militärhilfe für die Ukraine nicht nachlassen wird. Dass es sich Putin also noch einmal überlegen sollte, im Frühjahr die nächste großangelegte Offensive gegen die Ukraine zu starten. Dasselbe Signal geht an die Ukrainer: die Solidarität steht. Ohne die West-Hilfe wäre die Ukraine militärisch wohl verloren. Und es ist ein indirekter Appell an die eigenen Bevölkerungen, bei der Stange zu bleiben.

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