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Putins Armee marschiert langsamem Schrittes in die Niederlage im Ukraine-Krieg

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Russische Truppen marschieren seit Monaten auf die Stadt Bachmut. Doch im gesamten Kriegsverlauf geraten die Kreml-Truppen zunehmend in Probleme.
Erstellt: 12.03.2023, 05:14 Uhr
Von: Felix Durach
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Russische Truppen marschieren seit Monaten auf die Stadt Bachmut. Doch im gesamten Kriegsverlauf geraten die Kreml-Truppen zunehmend in Probleme.
Moskau – Jewgeni Prigoschin, der Chef der russischen Privatarmee „Gruppe Wagner“, verkündete am Mittwochmorgen die lang ersehnte Nachricht: „Alles, was östlich des Flusses Bachmutka liegt, befindet sich unter völliger Kontrolle der privaten Sicherheitsfirma Wagner.“ Der östliche Teil der Stadt Bachmut soll nun also doch unter russischer Kontrolle stehen. Um diese Nachricht verkünden zu können, hatten die russischen Truppen und Wagner-Söldner über Monate hinweg unerbittlich um die Stadt gekämpft.
Knapp 70.000 Menschen lebten vor dem Krieg in der Stadt in der Region Donezk. Bachmut war weitestgehend unbedeutend, bekannt vor allem für die nahegelegenen Salzminen. Im Ukraine-Krieg wurde die Stadt nun zum Schauplatz der brutalsten Gefechte seit der russischen Invasion. Bachmut hat sich verändert. Der überwiegende Großteil der Einwohner hat die Stadt verlassen, nachdem sie von der russischen Armee ins Visier genommen wurde. Nur noch knapp 4.000 Zivilisten sollen aktuell in der Stadt ausharren. Die Evakuierung gestaltet sich seit Wochen als schwierig. Russland kontrolliert fast alle Zugangsstraßen.
Schon länger vermuten westliche Beobachter, dass die ukrainischen Verteidiger in Kürze den endgültigen Rücktritt aus der dem Erdboden gleich gemachten Stadt antreten werden. Westlich von Bachmut wäre die Stadt Tschassiw Jar die nächste ukrainische Verteidigungslinie in günstigem Gelände. Auf diese Position könnten die Soldaten sich bald zurückziehen. Die Ausläufer von Bachmut und Tschassiw Jahr trennen gerade einmal fünf Kilometer Luftlinie. Fünf Kilometer, die die russische Armee nach monatelangen Gefechten vorrücken könnte.
Der geringe Gebietsgewinn ist symptomatisch für das Vorrücken der russischen Armee in der Ostukraine. Der Aufwand und die Verluste sind hoch – die Erfolge jedoch gering. Im Januar gelang es den Wagner-Söldner, die Kleinstadt Soledar nordöstlich von Bachmut einzunehmen. Der letzte nennenswerte Erfolg – die Eroberung der Stadt Lyssytschansk – lag da bereits über ein halbes Jahr zurück. Die Städte Lyssytschansk und Bachmut trennen weniger als 70 Kilometer Luftlinie. Das entspricht in etwa der Entfernung zwischen München und Ingolstadt. In sieben Monaten konnte die russische Armee in der Ostukraine also kaum Gebietsgewinne erzielen.

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