Home Deutschland Deutschland — in German Wagner-Gruppe in Afrika mehr politisch als militärisch aktiv

Wagner-Gruppe in Afrika mehr politisch als militärisch aktiv

103
0
SHARE

Die russische Wagner-Gruppe ist in Afrika weit mehr als nur eine Söldnerarmee. In mehreren Ländern verfolgt sie gezielt politische und wirtschaftliche Interessen. Es geht auch um Bodenschätze.
Wagner-Gruppe in Afrika mehr politisch als militärisch aktiv
Die russische Wagner-Gruppe ist in Afrika weit mehr als nur eine Söldnerarmee. In mehreren Ländern verfolgt sie gezielt politische und wirtschaftliche Interessen. Es geht auch um Bodenschätze.
Kapstadt – Die Aktivitäten der russischen Wagner-Gruppe – dem kremlnahen, privaten Militärunternehmen – in mehreren Ländern Afrikas sind ein offenes Geheimnis. Weitaus weniger bekannt ist hingegen, dass die berüchtigte Gruppe auch eine politische und wirtschaftliche Agenda in Afrika verfolgt, wie ein neuer Bericht der Globalen Initiative gegen grenzüberschreitende organisierte Kriminalität (Globale Initiative) zeigt. Und zwar bereits in mehr als einem Dutzend Ländern.
Wagner wolle damit einerseits gegen den Westen Stimmung machen und andererseits wirtschaftlich profitieren, sagt die Hauptautorin des Berichts, Julia Stanyard.
Seit Wagners erstem dokumentierten militärischen Einsatz in Afrika Ende 2017 habe die von dem russischen Oligarchen Jewgeni Prigoschin – einem engen Verbündeten Wladimir Putins – geleitete Gruppe aggressiv expandiert. Inzwischen sei Wagner in mehr Ländern Afrikas politisch als militärisch engagiert, sagt Stanyard. Und das oft im Ausgleich für Bergbaukonzessionen.
Wagner agiere laut Stanyard in einer rechtlichen „Grauzone“, die legalen sowie illegalen Handel einschließe. Dazu gehörten kriminelle Aktivitäten wie Gewalt gegen Zivilisten durch Söldner, Desinformationskampagnen und Wahlmanipulation bis hin zum Schmuggel von Rohstoffen im industriellen Maßstab. Zahlreiche russische Bergbauunternehmen seien nach Angaben des Globalen Instituts auf dem Kontinent angesiedelt, oft verdeckt von Proxy-Firmen.
„Es handelt sich um eine komplexe Dynamik zwischen Russland, seinen Oligarchen und kriminellen Netzwerken sowie ihre Interaktion mit afrikanischen Regierungen, Unternehmen und der Bevölkerung“, erklärt Stanyard.

Continue reading...