Joe Biden hat nach langem Ringen doch entschieden, sich aus dem US-Wahlkampf zurückzuziehen. Alle Entwicklungen im Live-Ticker.
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Stars aus Film, Fernsehen und Musik loben US-Präsident Joe Biden für seine Entscheidung, sich aus dem Wahlkampf gegen den Republikaner Donald Trump zurückzuziehen.
Hollywood-Schauspieler Robert De Niro lobte Bidens “kluge Politik und selbstlosen Patriotismus”, wie das Branchenportal “Deadline” den 80-Jährigen zitierte. “Denn es gibt für unser Land nichts Wichtigeres, als Donald Trump an den Wahlurnen zu besiegen.” De Niro gilt als ausgesprochener Trump-Kritiker. Er war auch Sprecher von einem Wahlkampfspot Bidens. “Mit Respekt, Bewunderung und Zuneigung – danke Mr. President!”
Hollywood-Ikone Barbra Streisand schrieb auf X: “Joe Biden wird als ein Mann in die Geschichte eingehen, der in seiner vierjährigen Amtszeit viel erreicht hat.” Dann fügte die 82-Jährige hinzu: “Wir sollten dankbar dafür sein, dass er unsere Demokratie aufrechterhalten hat.”
Auch Oscar-Preisträgerin Jamie Lee Curtis (65) unterstützt Bidens Rückzug und setzt gleichzeitig viel Hoffnung in Kamala Harris, die gegenwärtige Vizepräsidentin und wohl auch aussichtsreichste Ersatzbewerberin bei den Demokraten. Harris sei “eine glühende Verfechterin” der Rechte von Frauen und schwarzen Menschen, schrieb Curtis auf Instagram. Außerdem stehe Harris in einer Zeit großer nationaler Spaltung für eine Botschaft von “Hoffnung und der Einheit”.
George Clooney (63) hatte Joe Biden in einem viel beachteten Stück in der “New York Times” Mitte Juli zum Rückzug aus dem Rennen um die Präsidentschaft aufgefordert. Biden sei zu alt und habe schon bei einer Spendengala in Hollywood wenige Wochen zuvor nicht fit gewirkt. (dpa/phs)
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Nach dem Verzicht von Präsident Joe Biden auf eine weitere Kandidatur für das Weiße Haus sieht die deutsche Regierung weiter keine Vorentscheidung im US-Wahlkampf. “Wir bereiten uns auf alle denkbaren Möglichkeiten vor”, sagte Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann.
Es gelte nun zunächst abzuwarten, ob Vizepräsidentin Kamala Harris tatsächlich von den Demokraten zur Präsidentschaftskandidatin gemacht werde und wie die Wahl gegen den Republikaner Donald Trump dann ausgehe.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe Harris bereits “mehrfach getroffen”, sagte Hoffmann weiter. Sie nannte die Münchner Sicherheitskonferenz und die Ukraine-Friedenskonferenz im Juni in der Schweiz. Damit gebe es schon “eine bestimmte Nähe” zu ihr. Scholz habe Harris dabei “als erfahrene und kompetente Politikerin kennengelernt”. (AFP/ank)
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Ex-US-Präsident Barack Obama lobte nach Bekanntwerden von Joe Bidens Ausstieg aus dem Rennen um die Präsidentschaft dessen Schritt und würdigte ihn als “Demokraten erster Güte”. In seiner Erklärung stellte sich Obama allerdings nicht öffentlich hinter Kamala Harris, die Biden als seine Ersatzkandidatin ins Gespräch gebracht hatte.
Stattdessen schrieb der Demokrat: “In den kommenden Tagen werden wir uns auf unbekanntem Terrain bewegen. Aber ich bin außerordentlich zuversichtlich, dass die Anführer unserer Partei in der Lage sein werden, einen Prozess in Gang zu setzen, aus dem ein herausragender Kandidat hervorgeht.”
Unklar ist, warum sich Obama – anders als etwa die sechs schwarzen Generalstaatsanwälte der USA – nicht hinter Harris stellt. Auch die hochrangige Demokratin Nancy Pelosi würdigte Biden für dessen Entscheidung, stellte sich aber zunächst nicht öffentlich hinter Harris. (ank)
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Donald Trumps erste Reaktion auf Bidens Rückzug aus dem US-Wahlkampf auf Truth Social fiel wohlwollend aus – später sprach der Kandidat der Republikaner von Betrug. Sein Wahlkampfteam habe Zeit und Geld investiert in “den Kampf gegen den betrügerischen Joe Biden”, schrieb der Ex-US-Präsident in dem von ihm gegründeten Netzwerk. “Jetzt müssen wir wieder von vorn anfangen.” Trump forderte eine Entschädigung für “diesen Betrug” an seiner Partei.
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Der Rückzug von Joe Biden aus dem US-Präsidentschaftsrennen löst eine Spendenwelle für die Demokraten aus. Nach Bidens dramatischer Erklärung verzeichnete die Plattform ActBlue US-Medien zufolge am Sonntag Zugänge in Höhe von mehr als 50 Millionen Dollar (rund 46 Millionen Euro). “Damit war dies der größte Tag für Online-Spenden der Demokraten seit der Wahl 2020”, schrieb die Zeitung “New York Times”. ActBlue ist die führende Online-Plattform für Spenden der Demokraten.
US-Präsident Biden hatte nach seinem Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen dazu aufgerufen, für den Wahlkampf seiner Stellvertreterin Kamala Harris zu spenden. Zuvor hatte er Harris als Ersatzkandidatin für die Wahl im November vorgeschlagen. Die Entscheidung liegt am Ende bei den Delegierten der Demokratischen Partei aus allen Bundesstaaten.
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Deutschland — in German Bidens Rückzug im Live-Ticker: Hollywood reagiert auf Bidens Rückzug