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Trump und Putin: Ex-Berater Merkels sieht „Riesenchance“ – „Die Gesellschaft wollte das nicht hören“

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„Geschäftsmodell ist passé“: Lars-Hendrik Röller war Wirtschaftsberater im Kanzleramt. Die Weltlage hat sich geändert – er sieht das auch als Chance.
Stand: 28.03.2025, 10:20 Uhr
Von: Florian Naumann
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„Dieses Geschäftsmodell ist passé“: Lars-Hendrik Röller war Wirtschaftsberater im Kanzleramt. Die Weltlage hat sich dramatisch geändert – er sieht das (auch) als Chance.
Rottach-Egern – Europa stehe an einem „Wendepunkt“, sagte Lars-Hendrik Röller jüngst auf dem Podium des „Unternehmertags 2025“ – und meinte nicht weniger als eine „neue Weltordnung“. Ein kleiner Bruch ist das nicht nur zur idyllischen Kulisse der Veranstaltung am Tegernsee. Sondern zumindest augenscheinlich auch zu Röllers Vita.
Denn der Professor der Ökonomie hat bis 2021 zehn Jahre lang Bundeskanzlerin Angela Merkel beraten. Deren Regierungen wiederum standen bekanntermaßen vor allem für Kontinuität; im Guten wie im Schlechten. Röller sieht aber durchaus Chancen für Europa und Deutschland in den neuen Entwicklungen. In Teil eins des Interviews mit IPPEN.MEDIA hat er Hausaufgaben und Gefahren rund um das Schuldenpaket der mutmaßlichen neuen Koalition erläutert. In Teil zwei deutet er an: Veränderung ist willkommen – jetzt könnte sie allerdings leichter umzusetzen sein als zuvor. Auch dank Donald Trump und einem neuen Blick auf Russland.
Herr Röller, Sie sagen, Wirtschaftswachstum ist entscheidend – auch um die neuen Staatsschulden zurückzahlen zu können. Wie kann der Staat der Wirtschaft helfen?
Europa braucht nicht nur Verteidigung, sondern eine starke Wirtschaft, um geopolitisch erfolgreich zu sein. Und natürlich auch den Sozialstaat, um die Bevölkerung auf die Reise mitzunehmen. Als Ökonom würde ich sagen: Der entscheidende Punkt ist, die neuen schuldenfinanzierten Mittel so einzusetzen, dass wir private Investitionen nach Europa holen.
Und wie schaffen wir das?
Beispielsweise durch die „Savings and Investment Union“ der EU – früher hieß das „Kapitalmarktunion“. Da geht es darum, die Regeln zu vereinfachen, europäischer zu denken, nationale Interessen zurückzustellen.

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