Der CSU-Vize Weber sieht im Alaska-Gipfel zwischen Trump und Putin ein „Weckruf“ für Europäer. Er ruft zu einer neuen Denkweise auf.
Stand: 17.08.2025, 18:01 Uhr
Von: Christian Deutschländer
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Der CSU-Vize Weber sieht im Alaska-Gipfel zwischen Trump und Putin ein „Weckruf“ für Europäer. Er ruft zu einer neuen Denkweise auf.
Europa starrte auf Alaska: Wird das Schicksal des Kontinents über unsere Köpfe hinweg verhandelt? Und wer geht gestärkt aus dem Trump-Putin-Treffen heraus? Im Interview mit dem Münchner Merkur ordnet Manfred Weber den Gipfel ein. Der Vize-Chef der CSU ist Parteivorsitzender der bürgerlich-konservativen EVP-Parteienfamilie in Europa und auch ihr Fraktionschef im Parlament. Das Gespräch führte Christian Deutschländer.
Europa noch nicht mal am Katzentisch in Alaska, sondern irgendwo im Nirgendwo. War dieser Gipfel einer der bittersten Tage für die EU?
Am Katzentisch zu sitzen, sich ohne große Verantwortung ab und zu an die amerikanische Schulter anzulehnen, war in der Vergangenheit bequem für uns Europäer. Heute bedeutet Katzentisch: Über unsere Köpfe hinweg wird über Krieg und Frieden entschieden beim Thema Ukraine, über Arbeitsplätze und Wohlstand bei den Zöllen. Für uns als Europäer muss dieses Treffen auch ein Weckruf sein, welche Rolle wir in der Welt spielen wollen. Wir müssen neu denken.
Was hat die Runde in Alaska gebracht?
Der Gipfel war ein Zwischenschritt ohne konkrete Ergebnisse. Dafür dann die Bilder zu sehen mit dem Kriegstreiber Putin, ist schon schwer erträglich. Es ist kompletter Hohn, wenn sich Putin als Garant für die Sicherheit in Europa aufspielt. Positiv ist ein wichtiger Punkt: Trump versucht es, er will reden, er will eine Friedensperspektive.
Roter Teppich, keine Ergebnisse: War genau das ein Sieg für Putin, wie es viele Experten und Kommentatoren deuten?
Putin bleibt hart. Er will 100 Prozent – also die Kapitulation der Ukraine. Er will die Geschichte revidieren und den Zusammenbruch der UDSSR heilen. Wir müssen uns klar werden: Diplomatie wird bei Putin nur wirken, wenn sie verbunden ist mit Stärke, wirtschaftlich wie militärisch. Deshalb müssen wir Europäer die Waffen, die wir der Ukraine anbieten können, jetzt auch ohne Begrenzungen liefern. Parallel müssen wir die finanzielle Unterstützung für die Ukraine über 2025 hinaus sicherstellen.
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Deutschland — in German CSU-Vize zu USA-Russland-Gipfel in Alaska: „Putin verhöhnt uns alle!“