Die frühere Bundeskanzlerin bewertet die Außenpolitik von Amtsinhaber Friedrich Merz positiv. Kürzungen der Entwicklungshilfe halte sie aber für gefährlich.
Altkanzlerin Angela Merkel
hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) für seine Außenpolitik
in den ersten Monaten seiner Amtszeit gelobt. „Also als Staatsbürgerin
finde ich es erstmal gut, was Friedrich Merz da gemacht hat“, sagte sie
in der Talkshow Spitzengespräch des Spiegels. „Es ist erleichternd, ehrlich gesagt, dass
Deutschland wieder mit Charme und Stimme in Europa und der Welt
auftritt.“
Merkel äußerte jedoch auch Kritik am Kurs der Bundesregierung. Dass der Etat für Entwicklungshilfe nicht wachse, sondern schrumpfe, „halte ich für sehr gefährlich“, sagte Merkel. Mit Blick auf die sogenannte Flüchtlingskrise vor zehn Jahren werfe sie sich vor, dass im Vorfeld die Flüchtlingslager etwa in Jordanien und anderen Ländern nicht finanziell besser unterstützt worden seien. „Das sollte uns nicht wieder passieren“, sagte Merkel.
Das Verhältnis zwischen Merz und Merkel
gilt seit vielen Jahren als zerrüttet. Die Ex-Kanzlerin hat ihren
Nachfolger an der CDU-Spitze und im Kanzleramt mehrfach öffentlich
kritisiert.