Heftiger Gegenwind für den Bahn-Neustart: Die EVG will im Aufsichtsrat gegen die Berufung der neuen Bahnchefin stimmen. Dabei hat die Gewerkschaft gar nichts gegen Palla.
Heftiger Gegenwind für den Bahn-Neustart: Die EVG will im Aufsichtsrat gegen die Berufung der neuen Bahnchefin stimmen. Dabei hat die Gewerkschaft gar nichts gegen Palla.
Berlin – Der Chefwechsel bei der Deutschen Bahn wird heute Streitthema im Aufsichtsrat des bundeseigenen Konzerns. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat angekündigt, gegen die Berufung der designierten neuen Bahnchefin Evelyn Palla zu stimmen. Auf diese Weise kann die Gewerkschaft den Wechsel an der Spitze zwar nicht verhindern. Doch der von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) angekündigte Neustart bei der Deutschen Bahn erweist sich als äußerst holprig.
Dabei hat die EVG gar nichts gegen Palla einzuwenden. Das bisher für den Regionalverkehr der Bahn zuständige Vorstandsmitglied hat die Sparte in den vergangenen Jahren erfolgreich saniert. Schnieder schlug Palla am Montag nach einem mehrwöchigen Auswahlprozess als Wunschkandidatin für den Vorstandsvorsitz vor. Das war von vielen Seiten positiv aufgenommen worden. Der Widerstand der Gewerkschaft richtet sich gegen eine andere Personalentscheidung des Ministers.
Schnieder strebt auch einen Wechsel auf dem Chefposten der Infrastrukturtochter DB InfraGo an. Dirk Rompf soll dort den bisher zuständigen Philipp Nagl ersetzen. Nagl gilt aus ausgewiesener Bahn-Fachmann und als Kopf hinter der Generalsanierung, mit der die Hauptrouten des überalterten Schienennetzes in den kommenden Jahren instand gesetzt werden.