Nach russischen Attacken auf die Ukraine gilt im ganzen Land Luftalarm. Sechs Menschen wurden getötet, Dutzende verletzt. Selenskyj kritisierte, dass der Westen nicht reagiere. Mehr im Liveticker.
WELT-Reporter Christoph Wanner schaltet aus Kiew zu den Folgen eines tödlichen Drohnenangriffs im Donbass, bei dem der französische Fotojournalist Antoni Lallican (37) starb. Wanner erklärt die Gefahr der Kamikaze-Drohnen, die bei schwacher Akkuleistung jedes bewegliche Ziel attackieren.
Nach russischen Attacken auf die Ukraine gilt im ganzen Land Luftalarm. Sechs Menschen wurden getötet, Dutzende verletzt. Selenskyj kritisierte, dass der Westen nicht reagiere. Mehr im Liveticker.
Russland hat die Ukraine erneut mit Angriffen aus der Luft überzogen. Die ukrainische Flugabwehr berichtete von einer Reihe von Einflügen von Kampfdrohnen im Osten und Süden des Landes, in Saporischschja kamen auch Kampfflugzeuge zum Einsatz. In weiten Teilen des Landes wurde Luftalarm ausgelöst. Alle Ereignisse rund um den Krieg in der Ukraine und die Sicherheitspolitik in Europa im Liveticker:
Nach einem erneuten größeren Angriff Russlands mit Drohnen, Bomben und Raketen gegen die Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj ein Fehlen „echter Reaktionen“ des Westens beklagt. „Leider gibt es keine angemessene, starke Reaktion der Welt auf all das, was geschieht“, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Vor allem gebe es keine Reaktion auf eine stetige Zunahme von Ausmaß und Dreistigkeit der Angriffe. „Genau deshalb tut (Kremlchef Wladimir) Putin das: Er lacht einfach über den Westen, über dessen Schweigen und das Ausbleiben entschlossener Gegenmaßnahmen.“ Bei dem kombinierten Angriff auf das Land habe Moskau mehr als 50 Raketen und Marschflugkörper sowie rund 500 Drohnen eingesetzt, teilte Selenskyj mit. Laut Behörden starben allein in der Region Lwiw (Lemberg) im Westen der Ukraine an der polnischen Grenze vier Menschen.
Es handele sich um eine vierköpfige Familie, die ausgelöscht worden sei; unter den Toten sei auch ein Mädchen, teilte Außenminister Andrij Sybiha bei X mit. Um den Terror zu stoppen, brauche es stärkeren transatlantischen Druck auf Russland. Sybiha sagte auch, wer von Russland Energie kaufe, finanziere die Verbrechen gegen die Ukraine mit. Bei den neuen russischen Luftangriffen in der Ukraine sind sechs Menschen getötet und dutzende weitere verletzt worden. In der südöstlichen Region Saporischschja wurde eine Frau getötet, in der westlichen Region Lwiw verloren vier Menschen ihr Leben, wie örtliche ukrainische Behörden am Sonntag erklärten. Bereits am Samstag war ein Mensch beim Angriff auf einen Bahnhof in der Region Sumy ums Leben gekommen. In einigen Regionen lösten die Angriffe weitflächige Stromausfälle aus. Der ukrainische Präsident Selenskyj sprach von „Luftterror »“ Im Nachbarland Polen stiegen Kampfjets auf, um den Luftraum des Nato-Mitglieds zu sichern.
Der Bürgermeister von Lwiw, Andrij Sadowyj, sagte, die Luftabwehrsysteme der Stadt seien im Dauereinsatz gewesen, um zunächst einen Drohnen- und dann einen russischen Raketenangriff abzuwehren. Teile der Stadt waren am Morgen ohne Strom, der öffentliche Nahverkehr funktionierte noch nicht. Sadowyj warnte auf dem Kurznachrichtendienst Telegram, es sei „gefährlich, auf die Straße zu gehen“. Bei einem Angriff auf die Stadt Saporischschja am späten Samstagabend wurde dem Gouverneur der Region, Iwan Fedorow, zufolge ein Mensch getötet und neun weitere verletzt. Wohnblöcke und Privathäuser seien beschädigt und Autos ausgebrannt. Die Nato-Staaten an der Ostflanke sind seit Längerem in erhöhter Alarmbereitschaft. Grund dafür ist unter anderem, dass Polen im September mutmaßlich russische Drohnen in seinem Luftraum abgeschossen hatte und Drohnensichtungen sowie Luftraumverletzungen unter anderem in Kopenhagen und München zu Störungen im europäischen Flugverkehr geführt hatten. Bei einem massiven russischen Luftangriff auf die Westukraine sind Behördenangaben zufolge Drohnen und Raketen eingesetzt worden. Die ukrainische Luftwaffe hat daraufhin eine landesweite Raketenwarnung herausgegeben. Ein Schwerpunkt der Angriffe ist offenbar die Stadt Lwiw, wo laut Bürgermeister Andrij Sadowyj Raketen im Anflug seien, während die Flugabwehr bereits Drohnen bekämpfe.
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