Bernhard Langer, 60 Jahre, hält bei der British Open in Schottland locker mit den weitaus jüngeren Weltklassespielern mit.
Bernhard Langer, 60 Jahre, hält bei der British Open in Schottland locker mit den weitaus jüngeren Weltklassespielern mit.
Loch 14 ist, rein statistisch gesehen, die leichteste Bahn auf dem Linkskurs von Carnoustie, wo seit Donnerstag die besten Spieler der Welt um die prestigeträchtigste Einzeltrophäe im Golf, den Claret Jug, spielen. Fünf Schläge sind hier der Richtwert, aber ein großer Teil des Feldes hat am Samstag in der dritten Runde nur vier benötigt. Manche schafften Loch 14 sogar mit drei Schlägen, Jason Day zum Beispiel, der 30-jährige Australier, dessen Abschläge durchschnittlich über 300 Meter weit fliegen, oder Henrik Stenson, der Turniersieger von 2016.
Bernhard Langer, 60 Jahre alt, kann den Ball nicht konstant 300 Meter weit schlagen. Verglichen mit dem athletischen, körperlichen Spiel von Day oder Stenson könnte man fast denken, dass Langer eine andere Sportart betreibt. Und doch hat auch er Loch 14 auf dem schottischen Kurs locker mit vier Schlägen, einem Birdie, gemeistert. Wie? Weil er den Golfsport, bei dem Präzision mindestens genauso wichtig ist wie die Länge der Schläge, durchschaut hat wie kaum ein anderer. Langer spielt intelligenter und akkurater als viele junge Profis und er arbeitet härter und akribischer als die meisten Kollegen seiner Altersklasse, mit denen er sich normalerweise auf der Champions Tour – der Senioren-Version der amerikanischen PGA-Tour – misst.