Am Montag setzen die USA weitere, massive Sanktionen gegen den Iran in Kraft. Das erklärte Ziel: ein Regimewechsel. Die Taktik könnte jedoch den Hardlinern in Teheran nutzen. Von Reinhard Baumgarten.
Am Montag setzen die USA weitere, massive Sanktionen gegen den Iran in Kraft. Das erklärte Ziel: ein Regimewechsel. Die Taktik könnte jedoch den Hardlinern in Teheran nutzen.
Der 4. November ist ein Schicksalstag in den Beziehungen zwischen den USA und der Islamischen Republik Iran. Am 4. November 1979 stürmten revolutionäre Iraner die US-Botschaft in Teheran. Sie nahmen 52 Geiseln, die erst nach 444 Tagen freikamen.
Am 4. November 2018 werden schwerwiegende US-Sanktionen gegen den Iran in Kraft treten. Die Wahl dieses Datums ist kein Zufall, meint Präsident Hassan Rouhani. Am 4. November habe sich Amerika immer durch “ungesetzliche Aktionen” hervorgetan. In diesem Jahr, so der 70-Jährige, werde sein Land mit einer “neuen Ungerechtigkeit” durch die USA konfrontiert. “Die Menschen Irans sollen wissen, dass die Regierung keine Angst vor den Drohungen Amerikas hat.”
Die Worte hören sie wohl im Vielvölkerstaat Iran, aber viele einfache Menschen haben Angst. Ziel der Sanktionen sei, “das Regime zu einer klaren Entscheidung zu zwingen”, so US-Präsident Donald Trump. “Entweder es gibt sein zerstörerisches Verhalten auf, oder es setzt seinen Pfad zum wirtschaftlichen Desaster fort.”
Die Sanktionen betreffen vor allem den Finanz-, Transport.- und Energiesektor Irans. Von Montag an drohen jenen Firmen und Ländern US-Sanktionen, die iranisches Öl kaufen und Geschäfte mit iranischen Unternehmen oder Körperschaften machen, die auf einer schwarzen Liste stehen. Washington strebt einen totalen Ölboykott Irans an.
Damit will die Trump-Administration Teheran um die wichtigste Devisenquelle bringen und den wirtschaftlichen Druck im Land erhöhen. Acht Staaten seien vorerst davon ausgenommen, erklärte US-Außenminister Pompeo am Freitagabend.