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Warum die Cebit eingestellt wird

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Seit Jahren verlor sie an Anziehungskraft, auch ein neues Gewand half nicht. Jetzt zieht die Deutsche Messe die Reißleine: Die Cebit ist am Ende.
Die Kanzlerin hat offenbar geahnt, dass es mit der Cebit zu Ende geht. Erstmals hatte sie in diesem Jahr die traditionelle Eröffnung der IT-Messe abgesagt und das ausgerechnet als die Veranstalter einen furiosen Neustart versuchten: Nach Jahren des Besucher- und Bedeutungsverlustes, hatten sie die Cebit in den Sommer verlegt und versucht, daraus wieder ein cooles Event mit Festivalcharakter zu machen. Dieser Plan ist jedoch gescheitert. Die Deutsche Messe AG sagte die für Ende Juni geplante Messe ab und erklärte: „Es wird künftig keine Cebit mehr in Deutschland geben.“ Die Besucherzahl war in diesem Jahr noch einmal von 200 000 auf 120 000 gesunken – in den Spitzenzeiten um die Jahrtausendwende waren noch bis zu 850 000 Menschen nach Hannover gekommen.
Und auch immer mehr große Unternehmen hatten auf einen teuren Messeauftritt verzichtet. So hatte nach Microsoft auch die Deutsche Telekom in diesem Jahr keinen eigenen Messestand gebucht. Die Tendenz hat sich offenbar noch verstärkt. Nach einem Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ waren bislang erst 6000 Quadratmeter vermietet – zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr war es eine dreimal so große Fläche gewesen. Da offenbar auch keine Besserung in Aussicht war, fürchteten die Deutsche Messe und ihre beiden Anteilseigner, die Stadt Hannover und das Land Niedersachsen, massive Verluste und zogen die Notbremse. Der Niedergang der Cebit hat verschiedene Ursachen. Wesentlich ist jedoch die Auffächerung der Digitalwirtschaft und die damit verbundene Zunahme an Konkurrenzveranstaltungen.

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