Angela Merkel gerät mit einem EU-weiten Vorstoß in die Kritik. Die Kanzlerin will den Briten wegen der Delta-Variante die Einreise erschweren.
Angela Merkel gerät mit einem EU-weiten Vorstoß in die Kritik. Die Bundeskanzlerin will Briten wegen der Ausbreitung der Delta-Variante die Einreise erschweren. Update vom 28. Juni,18.30 Uhr: Der kurzfristig einberufene Urlaubs-Gipfel von Bund und Ländern hat entschieden: Trotz wachsender Sorge vor einem vermehrten Einschleppen der ansteckenderen Delta-Variante müssen sich Reisende offenbar vorerst nicht auf schärfere Corona-Bestimmungen einstellen. Das hat die dpa aus der Runde erfahren. Die Bundesregierung von Kanzlerin Angela Merkel hatte sich nach diesen Informationen für konkrete Vorschläge zu einer Verschärfung der Reise-Regeln offen gezeigt. Nur Mecklenburg-Vorpommern habe aber einen konkreten Vorschlag gemacht. Dieser sah vor, ab einer Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in 7 Tagen in einer Region wieder eine fünftägige Mindestquarantäne einzuführen – ohne die derzeit mögliche Freitestung am ersten Tag. Nach diesen Informationen ist dem Vorschlag aber kein anderes Land gefolgt. Einen gemeinsamen Vorschlag für eine Änderung gab es demnach nicht. Nicht von der Tagesordnung ist das Thema strengerer Kontrollen – beschlossen wurde allerdings dazu nichts. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte, es müsse „fixiert“ werden, wie die vorhandenen Testpflichten auch kontrolliert würden. Zumindest bei Rückreisen per Flugzeug, Bahn und Bus müsse durch Negativtests vor der Einreise das Risiko eingeschleppter Infektionen minimiert werden. Der Bund müsse ferner überlegen, wie an den Grenzen Stichproben bei Einreisenden praktikabel seien. CSU-Parteifreund und Innenminister Horst Seehofer ist für Kontrollen von Reiserückkehrern an den Grenzen, will dabei aber Chaos vermeiden. Für stationäre Grenzkontrollen sehe er derzeit keinen Anlass. Ihm schwebt offenbar statt stationärer Grenzkontrollen ein ähnliches System wie im vergangenen Jahr vor: eine sogenannte „Schleiermaßnahme“, bei der die Reisenden auf Plätzen möglichst dicht nach der Grenze kontrolliert werden. Auch dass dort wieder Schnellteststationen eingerichtet werden könnten, sei vorstellbar. „Die aktuelle Diskussion um erneute Änderungen verunsichert die Menschen unnötig und kostet Vertrauen“, sagte der Tourismusbeauftragte der Regierung, Thomas Bareiß (CDU).
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Deutschland — in German Urlaubs-Gipfel hat gesprochen: Merkel für Verschärfung offen – doch Länder liefern nicht