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Witkoff bei Putin: Russland hat keine Eile bei Frieden in der Ukraine

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Der Sondergesandte Donald Trumps stellt zusammen mit Jared Kushner dem russischen Präsidenten die amerikanischen Vorschläge für ein Ende des Ukraine-Krieges vor. In Russland herrscht Skepsis über einen Durchbruch.
Der Sondergesandte Donald Trumps stellt zusammen mit Jared Kushner dem russischen Präsidenten die amerikanischen Vorschläge für ein Ende des Ukraine-Krieges vor. In Russland herrscht Skepsis über einen Durchbruch.Wladimir Putin (links) und Steve Witkoff (rechts) trafen sich schon fünf Mal – vergangenes Mal im August im Kreml.
Der amerikanische Sondergesandte Steve Witkoff besucht Moskau, und die Erwartungen sind hoch. Am Nachmittag soll er den russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen; diesmal ist auch Jared Kushner dabei, Präsident Donald Trumps Schwiegersohn und einer der mutmasslichen Architekten des 28-Punkte-Plans zur Beendigung des Ukraine-Krieges. Die beiden sollen Russland offiziell vorstellen, worüber seit zwei Wochen geredet wird. Aus dem Kreml hatte es immer wieder geheissen, die amerikanischen Vorschläge seien bekannt, aber nur aus inoffiziellen Kanälen. Putin hatte den ursprünglichen amerikanischen Plan bloss als «eine Zusammenstellung von Fragen» bezeichnet.
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Bitte passen Sie die Einstellungen an.Gemischte Erfahrungen mit Witkoff
Auf russischer Seite herrscht vor dem Treffen so etwas wie Zweckpessimismus. Es ist nicht öffentlich bekannt, was Witkoff, Kushner und Aussenminister Marco Rubio übers Wochenende mit der ukrainischen Delegation in Florida genau besprochen haben. Selbst die Grundlage für deren Gespräche, die in Genf überarbeitete Version des 28-Punkte-Plans, wurde nie publiziert. Trumps Optimismus tun kremlloyale russische Medien als typische Sprechweise des Weissen Hauses ab.
Näher bei der Wahrheit scheint ihnen Rubios Aussage zu sein, wonach es noch viel zu tun gebe und man auf halbem Weg sei. Aus offizieller russischer Perspektive ist das kein gutes Zeichen: Es sei den Amerikanern offenbar erneut nicht gelungen, die Ukraine zu brechen, vermuten die propagandistische Boulevardzeitung «Komsomolskaja Prawda» und die Regierungszeitung «Rossiskaja Gaseta». Ein schnelles Ende der Kampfhandlungen sehen sie nicht. Witkoff ist zwar ein gerngesehener Gast in Moskau. Aber die Erfahrungen mit ihm sind gemischt. Dank seiner Unkenntnis ist er leicht manipulierbar; zugleich erhöht das die Gefahr von Missverständnissen und falschen Annahmen der Amerikaner über Russlands Vorstellungen.

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