Alarmstimmung in den Zeitungen: „Desata Trump crisis en relación México-EU“, titelt am Freitag El Universal, eines der auflagenstärksten Blätter des Landes: „Trump löst Krise in den Beziehungen zwischen Mexiko und EU“ aus. Wobei EU „Estados Unidos“ heißt, also Vereinigte Staaten.
Peinlich genau wird in Mexiko beobachtet, ob „EPN“, Enrique Peña Nieto, der Präsident, die Interessen des Landes wahrt. Alles andere als die Absage des Treffens mit Trump wäre ein schwerer Fehler gewesen. Doch Fehler kann er sich nicht leisten. Denn Peña Nieto steht mit dem Rücken zur Wand. Nur zwölf Prozent seiner Landsleute sind mit seiner Amtsführung einverstanden – ein so niedriger Wert wie für den 50-jährigen wurde zuvor noch nie gemessen. In der Präsidentschaft des immer adrett gekleideten und jugendlich wirkenden Mannes ist einiges schief gelaufen.
Dabei hatte für den studierten Juristen und ehemaligen Gouverneur des Bundesstaates Mexiko alles vielversprechend angefangen. Peña Nieto hatte 2012 für die Partei der Institutionalisierten Revolution, die bis zum Jahr 2000 über 70 Jahre lang den Staatschef gestellt hatte, nach zwei schweren Wahlniederlagen wieder die Präsidentschaft gewonnen.