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Trump sieht sich selbst als Stunde Null

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Nach dem Besuch von Angela Merkel bei Donald Trump sind viele Kritiker schockiert über sein Verhalten gegenüber der Kanzlerin.
Beziehungsstatus: It’s complicated.
Zum ersten Mal seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs mögen Millionen Amerikaner eine deutsche Regierungschefin deutlich lieber als den eigenen Präsidenten. Zum ersten Mal heißt es: Der US-Präsident traf die Führerin der freien westlichen Welt.
Normalerweise würde sich Amerika die Frage stellen: Mag der Neue die Kanzlerin? Doch nun fragen sich viele: Mag die Kanzlerin den Neuen?
Nach Merkels Antrittsbesuch bei US-Präsident Donald Trump stellt sich die Frage: Wird Trump versuchen, so groß wie Merkel zu werden? Oder wird er versuchen, sie klein zu machen? Wird ihn der Neid oder der Ehrgeiz packen?
Empfang an einem unscheinbaren Nebeneingang des White House, ein Handschlag, den es nicht gab, ein NSA-Witz in der Pressekonferenz – Trumps liberale Kritiker in den USA sehen sein Benehmen beim Merkel-Besuch als Beleidigung der Kanzlerin.
New-York-Times-Kolumnist Roger Cohen: „Es ist absolut empörend, wie Trump Merkel behandelt. Trump mag keine starken Frauen. Er kann starke Frauen nicht ausstehen. Und er fürchtet sich vor starken, kompetenten, smarten Frauen wie Angela Merkel.“
„Es ist offensichtlich, dass er sie hasst“, sagt Late-Night-Talker Bill Maher. „Und er ist ja so wahnsinnig gut darin, das zu verbergen …“
CNN-Kommentator und US-General Mark Hertling: „Ich entschuldige mich bei all meinen deutschen Freunden für die unhöfliche Behandlung der Kanzlerin Merkel. Das ist das Gegenteil von dem, was wir sind.“
Ex-US-Botschafter Michael McFaul über Trumps verweigerten Handschlag: „Diese kleinliche Beleidigung ist unentschuldbar.“
Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft klingt anders. Und die Welt könnte eine stabile deutsch-amerikanische Freundschaft zwischen Kanzleramt und Oval Office derzeit gut gebrauchen.
Allerdings sieht Kanzlerin Merkel Trumps Benehmen längst nicht so dramatisch wie amerikanische Kommentatoren. Unaufgeregtheit ist eine ihrer größten Stärken. Und wer in der Politik schnell beleidigt ist (wie Trump), wer seine eigene Bedeutung am Handschlag anderer misst, macht sich klein.
Auf der Pressekonferenz mit Angela Merkel hat US-Präsident Donald Trump viel erzählt – aber stimmte auch alles?
Beim ersten Treffen von US-Präsident Trump und Kanzlerin Merkel war auch dessen Tochter Ivanka anwesend.

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