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Zum Tod von Roger Moore: Ein letzter Martini

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Roger Moore war ein wahrer Star. Seinen Rollen gab er gentlemanhafte Leichtigkeit. Kaum jemand verkörperte die stilvolle “Britishness” so wie er. Ein Nachruf
Wenn es wirklich das Schwerste ist, alles leicht wirken zu lassen, dann war Roger Moore ein großer Schauspieler. Doch es schien ja nicht so, als ob Moore sehr viel Zeit darauf verschwendet hat, sich zu fragen, wie bedeutend oder vielleicht auch nicht seine Karriere gewesen sein mag. Er ging darüber mit der scheinbaren Leichtigkeit hinweg, mit der er seine Rollen eher verkörperte als spielte. Roger Moore war weniger ein Schauspieler denn ein Star.
Einer ohne echtes Früh- und Spätwerk, das unterschied ihn von den beiden anderen noch lebenden britischen Schauspielern seiner Generation mit ähnlicher Prominenz, Michael Caine und natürlich: Sean Connery. James Bond war die Rolle, die Connerys und Moores Berufsleben in deren jeweiliger Mitte prägte, beim einen etwas früher, beim anderen etwas später. Doch im Gegensatz zu Connery kam bei Moore danach einfach nichts mehr. Keine berührenden Altersrollen, keine nachgeholte Versöhnung mit der doch eigentlich reichlich skurrilen Agentenfigur – kein Der Name der Rose, kein Die Unbestechlichen, kein Der-Vater-von-Indiana-Jones, kein Minutenauftritt als König Richard Löwenherz. Roger Moore trat einfach ab. Ein paar Filmauftritte noch, ein bisschen Fernsehen, vor allem aber humanitäre Arbeit für Unicef. Das war’s. Keine Auflösung.
Bemerkenswert ist, dass alle drei genannten Männer ursprünglich der britischen Arbeiterschicht entstammten, bestenfalls untere Mittelklasse: Caines Vater arbeitete auf dem Fischmarkt, Connerys war Fernfahrer, Moores Polizist.

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