Unter höchster Terrorwarnstufe nimmt die Polizei in Manchester drei weitere Personen fest – auch der Bruder des Manchester-Attentäters befindet sich in Gewahrsam. Denn Abedi dürfte Komplizen gehabt haben.
Der Selbstmordattentäter von Manchester war den britischen Sicherheitsbehörden bereits vor der Tat bekannt. “Er ist jemand, den sie gekannt haben”, sagte Innenministerin Amber Rudd am Mittwoch dem Radiosender BBC. Der 22-jährige Salman Abedi sei zwar amtsbekannt, doch nicht Teil einer aktiven Ermittlung gewesen, berichtet der “Guardian”. Die Behörden hätten ihn als Randfigur eingeschätzt, von der kein hohes Sicherheitsrisiko ausging.
Doch Abedi sei Teil eines größeren Netzwerkes gewesen, sagte der Polizeichef von Manchester, Ian Hopkins, am Mittwoch. So ist die Suche nach Hintermännern voll im Gang. Die Ermittler suchten nach Komplizen, die Abedi dabei geholfen haben könnten, die Bombe zu basteln, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine anonyme Quelle. “Eine Bombe dieser Art zu bauen, verlangt ein gewisses Level an Expertise und Kompetenz”, sagte der mit der Angelegenheit Vertraute. Daher konzentrierten sich die Ermittlungen auf ein mögliches Netzwerk.
Am Mittwoch nahm die Polizei im Süden von Manchester drei weitere Personen fest. Schon am Dienstag führte die Polizei mehrere Razzien in Verbindung mit dem Attentat durch. Dabei wurde ein 23-Jähriger festgenommen. Auch Abedis Bruder sei in Gewahrsam, berichtet BBC. Welche Rolle die vier Verdächtigen bei der Bluttat gespielt haben könnten, blieb zunächst offen.
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Denn noch sei die Terrorgefahr nicht gebannt, gab Premierministerin Theresa May Dienstagabend bekannt – im Gegenteil: Großbritannien hob erstmals seit 2007 die Terror-Warnstufe an. Dies bedeute, dass ein weiterer Anschlag unmittelbar bevorstehen könne. Die Bedrohungslage werde auf Basis der Ermittlungen nun als kritisch eingestuft, sagte May in einer Fernsehansprache nach einer Sitzung des Sicherheitsrats.