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Trump fordert den Westen auf, die eigene Zivilisation zu verteidigen

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Beim Polen-Besuch ruft US-Präsident Donald Trump die westlichen Staaten dazu auf, die eigene Zivilisation zu verteidigen.
In Warschau ruft der US-Präsident dazu auf, Extremismus entschlossen zu bekämpfen. Damit der Westen überleben könne, müsse man Grenzen für “Terroristen” schließen. Lob gibt es für die Nato – und deutliche Kritik an Moskau.
Für Donald Trump hört der Wahlkampf nie auf. In Warschau ist es seine Frau Melania, die ihn vorstellt und ans Pult bittet. Das ist ziemlich ungewöhnlich für einen Staatsbesuch, doch dem US-Präsidenten gefällt es. “Niemand ist eine bessere Botschafterin als unsere schöne First Lady”, sagt er zu Beginn seiner Rede am Krasiński-Platz. Trump verkündet, dass Amerika Polen und die polnischen Menschen liebe – und betont zugleich, dass ihn die Mehrheit der polnisch-stämmigen Amerikaner 2016 unterstützt hätte.
Es ist kein Zufall, dass der neue US-Präsident vor seiner Ankunft in Hamburg zum G-20-Gipfel in Warschau Station macht. Trump betont, dass Polen nicht nur im Zentrum Europas liege, sondern dass die Polen die “Seele Europas” verkörpern würden. Sie hätten in der Vergangenheit bewiesen, dass hier der Wunsch nach Freiheit so stark sei wie an wenigen anderen Orten: “Ihr habt euer Land verloren, aber nicht euren Stolz.”
Solche Sätze kommen natürlich sehr gut an bei den etwa 15 000 Leuten auf dem Platz vor dem Denkmal des Warschauer Aufstands 1944. Die konservative PiS-Regierung hat das Publikum genau ausgewählt und mit Bussen aus der Provinz herbeigeschafft und so stört nur wenig die Inszenierung (als Trump den linken Solidarność-Anführer Lech Walesa würdigt, sind Buhrufe zu hören) .
Als Wahlkämpfer auf der Weltbühne sagt Trump natürlich Dinge, die den Polen gefallen: Anders als bei seiner ersten Europa-Reise bekennt sich der Republikaner nun zur Nato und würdigt die Beistandsklausel, die in Artikel 5 des Nordatlantik-Vertrags formuliert ist.
Im Mai hatte Trump in Brüssel eine entsprechende Passage weggelassen, doch in Warschau schwärmt er von der transatlantischen Partnerschaft, die so stark sei wie nie zuvor. Für die Polen und die anderen Osteuropäer ist diese Aussage wichtig: Dort ist die Furcht vor Russland ungleich größer als in Deutschland oder Südeuropa. Trump gibt ein wenig an, dass wegen seiner Rhetorik nun “Milliarden in die Nato fließen” würden und fordert weitere Investitionen ins Militär: “Europa muss mehr machen.”
Bevor er am Freitag in Hamburg zum ersten Mal Russlands Präsident Wladimir Putin trifft, fordert Trump Moskau mit ungewöhnlich deutlichen Worten dazu auf, nicht länger die Ukraine zu destabilisieren und auch die Unterstützung für “feindliche Regime in Syrien und Iran” einzustellen.

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