Martin Schulz hat sich in die deutsche Politik verabschiedet, nun gilt es, seinen Nachfolger im Europaparlament zu finden. Als Favorit auf das Amt Präsidenten im EU-Parlament gilt der Italiener Antonio Tajani, aber auch fünf andere Kandidaten machen sich Hoffnungen, wenn es am Dienstag in die Abstimmung geht.
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Fast alle im Parlament vertretenen Gruppen haben eigene Kandidaten. Der liberale Kandidat Guy Verhofstadt zog seine Bewerbung am Morgen überraschend zurück. Hier die verbliebenen Kandidaten in der Übersicht:
Der 63 Jahre alte Jurist aus Rom gehört der konservativen Forza Italia von Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi an und war einst dessen Pressesprecher. Tajani sitzt seit 1994 im Europaparlament und ist seit 2014 einer der 14 Vizepräsidenten. Zwischendurch war er zweimal EU-Kommissar. Für den Fall seiner Wahl verspricht er, ein unpolitischer Präsident und Repräsentant des gesamten Parlaments zu werden. Tajani gilt als Favorit auf den Posten, vor allem weil er die größte Fraktion hinter sich hat.
Der 58-jährige Mediziner stammt ebenfalls aus Italien, und auch er ist Veteran der EU-Politik. Von 1999 bis 2014 war er Vizepräsident des Europaparlaments, danach Fraktionschef der Sozialdemokraten. In der Funktion stand er im Schatten des sozialdemokratischen Parlamentschefs Schulz, der auf enge Zusammenarbeit mit der EVP setzte.