Die extrem verunsicherte Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson konnte gegen den Vize-Weltmeister zu keinem Zeitpunkt an die teils starken Vorstellungen der Vorrunde anknüpfen. Damit endet auch die rund zweieinhalbjährige Amtszeit des Isländers mit einem Tiefschlag. Beste deutsche Werfer in Paris waren Rechtsaußen Patrick Groetzki und Altstar Holger Glandorf mit je vier Treffern – was aber auch nicht half. „Wir haben zu wenig Tore erzielt. Dafür habe ich keine Erklärung“ , sagte ein enttäuschter Paul Drux. „Das ist einfach nur bitter. Wir haben zu viele Bälle weggeschmissen“ , sagte der nachnominierte Routinier Holger Glandorf. „Wir hatten einen großen Traum. Das haben wir so nicht erwartet“ , sagte Patrick Groetzki. Wenige Meter entfernt stand Patrick Wiencek mit hängendem Kopf: „Wir sind einfach nur leer“ , sagte der Kreisläufer.
„Das ist ein großer Schock für uns. Wir haben zu viele Fehler gemacht. Auch ich habe Fehler gemacht“ , sagte der nach Japan wechselnde Isländer selbstkritisch und bezeichnete das Achtelfinal-Aus als „größte Enttäuschung in meiner Zeit beim DHB“. Vizepräsident Bob Hanning war ebenfalls geschockt, trotzdem machte er Sigurdsson in der Stunde der Niederlage ein dickes Kompliment: „Dagur hat das Denken im deutschen Handball nachhaltig geändert – das wird über seine Zeit hinaus wirken. Für ihn tut es mir unglaublich leid“ , sagte Hanning.
Stattdessen spielt Katar nun am Dienstag (20.45 Uhr) im Viertelfinale gegen Slowenien. Erneut startete die DHB-Auswahl zwar hochkonzentriert und lag nach zehn Minuten bereits mit vier Toren in Front.