Köln (dpa) – Das gezielte Kontrollieren von Nordafrikanern durch die Kölner Polizei in der Silvesternacht hat eine Rassismus-Debatte ausgelöst. Während die Grünen-Vorsitzende Simone Peter die Polizei kritisierte, nahmen viele andere Politiker von CDU, CSU, SPD und auch Grünen die Beamten in Schutz.
Der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies bedauerte die Verwendung der Bezeichnung „Nafris“ für Nordafrikaner in einem Tweet der Polizei, verteidigte die Kontrollen aber als absolut notwendig.
Die Kölner Polizei hatte am Silvesterabend via Twitter mitgeteilt: „Am HBF werden derzeit mehrere Hundert Nafris überprüft. Infos folgen. “ Dies wurde in den sozialen Netzwerken vielfach als diskriminierend verurteilt. Mathies sagte dazu im WDR: „Den Begriff finde ich sehr unglücklich verwendet hier in der Situation. (…) Das bedauere ich außerordentlich. “ Auch das Bundesinnenministerium distanzierte sich von dem Begriff.
Der Begriff „Nafri“ werde keineswegs benutzt, um Menschen aus Nordafrika pauschal abzuwerten, sagte Ernst Walter, der Vorsitzende der Deutschen Bundespolizeigewerkschaft (DPolG), der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist lediglich eine Abkürzung für nordafrikanische Intensivtäter und ist keinesfalls rassistisch oder als Schimpfwort gemeint. “
Polizeipräsident Mathies betonte, man habe die Nordafrikaner nicht einfach so kontrolliert, vielmehr habe die Bundespolizei zuvor schon aus den Zügen gemeldet, dass „hochaggressive“ Gruppen nach Köln unterwegs seien.
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Deutschland — in German Jahreswechsel: Rassismus-Debatte nach Silvester-Einsatz der Kölner Polizei