Ändert sich mit dem neuen US-Präsidenten die Weltordnung? Bei „Anne Will“ nimmt Günter Verheugen den Milliardär beim Wort und Verteidigungsministerin von der Leyen blickt hoffnungsvoll nach China.
Selbst der Mann, den sie zur Verteidigung von Donald Trump eingeladen haben, macht anfangs ein leicht besorgtes Gesicht. Ralph Freund ist Vizepräsident der „Republicans Overseas“ und klingt zu Beginn von “ Anne Will “ wie ein bedrückter Philosoph. Ob Amerika nun, nach Trumps harscher Antrittsrede , einen aggressiv-nationalistischen Präsidenten habe? „Im Tun liegt das Handeln, nicht im Reden“ sagt Freund. Trump werde sich mit der eigenen Partei sowie mit den Senatoren und den Abgeordneten im Repräsentantenhaus arrangieren müssen.
Was Freund nicht sagt, aber sehr wahrscheinlich weiß: Trump ist nicht unbedingt Republikaner. Trump ist Trump. Auch deswegen bereitet er vielen Menschen seit Monaten Kopfzerbrechen. Etwa der deutschen Verteidigungsministerin.
Statt mit unpräzisen Gewehren oder lahmen Hubschraubern muss Ursula von der Leyen (CDU) sich seit einigen Monaten mit grundsätzlichen Fragen zur westlichen Sicherheitsstruktur befassen. Mit ernstem Blick hält sie fest: „Die Nato ist vor allem ein Wert. Freie Demokratien haben sich ihre wechselseitige Unterstützung zugesagt, falls eine von ihnen angegriffen wird. Das Vertrauen ist über fast 70 Jahre gewachsen. “
Was von der Leyen nicht sagt, aber sehr wahrscheinlich weiß: Trump denkt in Dollar und amerikanischen Interessen. Trump denkt, seinen Äußerungen zufolge, nicht so sehr in alter Verbundenheit. Andererseits: Was soll man als deutsche Verteidigungsministerin gerade auch anderes sagen?
Wie der Spiegel meldet, soll die Kanzlerin in Sachen Trump die Losung „Wir warten erstmal ab“ ausgegeben haben.