Razzia im Hause Winterkorn! Wegen Betrugsvorwürfen durchsuchten Ermittler die Villa des Ex-VW-Vorstandschefs!
Im VW-Abgasskandal rückt Martin Winterkorn zunehmend ins Visier der Staatsanwaltschaft Braunschweig. Gegen ihn werde nun auch wegen des Anfangsverdachts des Betruges ermittelt, teilte die Behörde am Freitag mit.
Nach BILD-Informationen wurde Winterkorns Villa im Münchner Stadtteil Oberföhring sowie sein Büro in der Münchner Innenstadt am gestrigen Donnerstag durchsucht. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig bestätigte BILD, dass bei allen Beschuldigten Hausdurchsuchungen stattgefunden hätten.
► Es hätten sich „zureichende tatsächliche Anhaltspunkte“ dafür ergeben, dass Winterkorn „früher als von ihm öffentlich behauptet Kenntnis von der manipulierenden Software und deren Wirkung gehabt haben könnte“, heißt es in der offiziellen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft. Ermittelt wird wegen des Anfangsverdachts „des Betruges und der strafbaren Werbung nach dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb“.
Winterkorns Anwälte erklärten auf BILD-Anfrage, dass ihr Mandant „die Einleitung eines weiteren Ermittlungsverfahrens aus seiner Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG zur Kenntnis genommen“ habe. Winterkorn werde sich hierzu gegenüber den Ermittlungsbehörden äußern, sobald er „die ihn angeblich belastenden Umstände (Aussagen und Dokumente)“ genauer kenne.
Grundlage des Betrugsverdachts seien die Aussagen von Zeugen und Beschuldigten sowie die Auswertung beschlagnahmter Dateien.
Winterkorn war im September 2015 kurz nach Bekanntwerden des Skandals von der VW-Spitze zurückgetreten. Er sei sich aber keines Fehlverhaltens bewusst, hatte er damals gesagt.