Noch knapp drei Jahre bleiben die vier deutschen Opel-Standorte bestehen. Erst dann entscheidet Peugeot, wie es mit dem Autokonzern weitergeht.
Zwei Stunden brauchte Olivier Bourges, um die Bundesregierung zu besänftigen. Der Ärger war enorm, als Anfang der Woche bekannt wurde, dass General Motors (GM) seit Monaten heimlich den Verkauf des deutschen Autobauers Opel an Peugeot-Citroën (PSA) verhandelt. Doch Bourges, Generalsekretär des französischen Automobilherstellers, verwandelte am Donnerstag Unmut in Optimismus.
Bei einem vertraulichen Treffen im Kanzleramt mit dem Opel-Beauftragten von Bund und Ländern, Matthias Machnig, Verkehrsstaatssekretär Michael Odenwald und Angela Merkels Wirtschaftsberater Lars-Hendrik Röller versicherte Bourges, dass PSA Opels Eigenständigkeit und bestehende Verträge wie die Betriebsvereinbarung nicht antasten werde.
► Das heißt: Bis Ende 2018 gibt es in Deutschland keine betriebsbedingten Kündigungen (19 000 Beschäftige). Mindestens bis 2020 wird weiter in alle vier Opel-Standorte investiert. „Peugeot bemüht sich, es nicht als feindliche Übernahme erscheinen zu lassen“, heißt es aus Arbeitnehmerkreisen.
Bereits für die kommende Woche wird erwartet, dass PSA-Vertreter in größeren Runden konkrete Eckpunkte der Übernahme (Kaufpreis rund zwei Milliarden Euro) vorlegen.
Bis zum Genfer Autosalon in zweieinhalb Wochen sollen nach Informationen der BILD am SONNTAG erste Verträge mit GM unterzeichnet sein. Bis alle Details geklärt sind, dauert es noch Monate.
Vor 87 Jahren hatte der US-Autogigant Opel übernommen. Nun war die Geduld von GM-Chefin Mary Barra (55) am Ende. Seit 18 Jahren schreibt Opel Verluste.
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