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Homöopathie: Zehn Kinder starben nach Einnahme von Globuli

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Rückstände der giftigen Tollkirsche könnten zehn Todesfälle verursacht haben, sagen US-Arzneimittelprüfer. Die Kinder hatten vor ihrem Tod homöopathische Mittel bekommen.
Wenn Babys Zähne bekommen, tut das oft weh. Dagegen sollten die Globuli helfen. Zumindest waren die Eltern der nun toten Kinder davon überzeugt, als sie ihnen die homöopathische Zuckerkügelchen aus der Drogerie verabreichten. Jetzt warnt die US-Arzneimittelsicherheitsbehörde FDA vor den “ Teething Tablets „. Nicht wegen ihrer nachgewiesen Unwirksamkeit – höchstens ein Placeboeffekt kommt infrage ( ein Dossier zur Homöopathie finden Sie hier ). Sondern weil die Globuli ein hohes Level an Wirkstoffen der Schwarzen Tollkirsche enthielt. Und die ist giftig.
Die FDA hatte die Tabletten im Zusammenhang mit dem Tod von zehn
Kleinkindern untersucht, die nach der Einnahme der Globuli gestorben waren. Die
Behörde wies die Hersteller an, die Tabletten zurückzurufen.
Eigentlich sollte ein homöopathisches Mittel schon deshalb keinen Schaden anrichten, weil der ursprüngliche Wirkstoff so extrem verdünnt wird, dass er nicht mehr nachweisbar ist. Dass so eine Arznei auf den Körper in irgendeiner Weise wirkt – nach den Gesetzen der Physik ist das auszuschließen. Warum trotzdem so viele auf Homöopathie setzen? Weil sie ihnen wirklich hilft. Egal ob es nur am Placeboeffekt liegt.
Weil die Ausgangssubstanz massiv verdünnt wird, enthalten die homöopathischen Kügelchen oft nicht mehr als Lösungsmittel und Milchzucker. Eine Wirkung der Globuli, die über den Placeboeffekt hinausgeht, konnte bisher nicht wissenschaftlich überzeugend bewiesen werden. Nach den Gesetzen der Physik und Chemie wäre das auch nicht zu erwarten. Dass der Placeboeffekt sehr beeindruckende Resultate hervorrufen kann, steht allerdings außer Frage – und anders als manche Phytotherapeutika richten Globuli zumindest keinen Schaden an.
Viele Patienten schwören auf pflanzliche Präparate. Weil die Inhaltsstoffe ganz verschieden sind, lässt sich eine pauschale Aussage über die Wirksamkeit von Phytotherapeutika nicht treffen. Sanft und unbedenklich sind diese Heilmittel aber nicht zwangsläufig: Das stimmungsaufhellende Johanniskraut beispielsweise kann die Wirkung von anderen Arzneimitteln beeinflussen, so verringert es etwa den Effekt bestimmter „Blutverdünner“ und der Antibabypille.

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