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Erdoğan, der böse Geist am Bildschirm

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Bei „Anne Will“ diskutieren die Teilnehmer, wie Deutschland mit der autokratischen Türkei umgehen soll. Und zeigen auf erschreckende Art, wie man es nicht machen sollte.
Bei „Anne Will“ diskutieren die Teilnehmer, wie Deutschland mit der autokratischen Türkei umgehen soll. Und zeigen auf erschreckende Art, wie man es nicht machen sollte.
Auf eine spezielle Art ist der Mann, um den sich an diesem Abend alles dreht, höchstpersönlich anwesend. Recep Tayyip Erdoğan schwebt als böser Geist über der Diskussionsrunde, zu der Anne Will an diesem Abend geladen hat. Nein, nicht sinnbildlich. Er schwebt dort tatsächlich.
Die Bildschirme im TV-Studio, die über den Köpfen der Diskutanten an der Wand befestigt sind, blenden den türkischen Präsidenten immer wieder ein. Finsterer Blick. Grimmig verzogene Mundwinkel. Und die Arme hochgerissen, wie zur Beschwörung. Dass das ein Problem ist, wird sich im Verlauf der Sendung noch zeigen.
Bei der Auswahl des Themas hat die Anne-Will-Redaktion eigentlich ein gutes Gespür bewiesen. „Krise zwischen Berlin und Ankara – wie umgehen mit Erdoğans Türkei? „. So hat die Redaktion es schon vor Tagen festgelegt, obwohl sie da noch nicht wissen konnte, wie heftig sich die Krise zuspitzen würde.
Nach der Verhängung von Untersuchungshaft gegen den Welt -Korrespondenten Deniz Yücel und der Absage von Wahlkampfauftritten türkischer Regierungspolitiker in mehreren deutschen Städten hatte Erdoğan erst am Tag der Sendung für die bisher höchste Eskalationsstufe gesorgt. Er warf der Bundesregierung „Nazi-Praktiken“ vor und drohte, er sei bereit, sich im Zweifel über deren Willen hinwegzusetzen und in Deutschland aufzutreten.

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