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Merkel-Besuch: Drahtseilakt in Ägypten

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Die wirtschaftliche Entwicklung Ägyptens unterstützen – und zugleich Demokratie und Menschenrechte einfordern: Diesen Spagat hat Kanzlerin Merkel bei ihrem Besuch in Kairo versucht. Katrin Brand über den ersten Tag von Merkels Nordafrika-Reise.
Die wirtschaftliche Entwicklung Ägyptens unterstützen – und zugleich Demokratie und Menschenrechte einfordern: Diesen Spagat hat Kanzlerin Merkel bei ihrem Besuch in Kairo versucht.
Siemens-Chef Joe Kaeser war schwer beeindruckt. Zum einen vom Tempo, mit dem 18 Monate nach Vertragsabschluss schon die ersten Gigawatt des neuen Kraftwerksprojekts ans Netz gebracht wurden, zum anderen vom Umgang mit den lokalen Partnern: „Noch nie habe ich einen so starken Verhandler mit am Tisch gehabt wie den ägyptischen Präsidenten“, sagte Kaeser in Kairo, als er die erste Phase des Projekts gestern symbolisch einweihte.
Dieses Kompliment dürfte Angela Merkel mit gemischten Gefühlen gehört haben. Die Stärke des Präsidenten ist Chance und Gefahr zugleich, an die Person Fattah al-Sisi knüpfen sich viele Hoffnungen und viele Befürchtungen, wie sie bei ihrem Besuch in Kairo erfahren hat.
Dass der Siemens-Konzern demnächst an drei Kraftwerksstandorten 14,4 Gigawatt Strom für Ägypten erzeugt, findet Merkel erst einmal gut. In der Endausbaustufe soll für 45 Millionen Menschen der Strom garantiert werden: „Das ist ein sehr sichtbarer Beitrag zu einer vernünftigen wirtschaftlichen Entwicklung für die Menschen und das ägyptische Volk“, sagt die Kanzlerin.

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