Die europäische Chemikalienagentur ist überzeugt: Glyphosat sei nicht als krebserregend zu bewerten. Ihre Bewertung gilt als entscheidend für eine mögliche Neuzulassung.
Ein neues Gutachten stuft den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat nicht als krebserregend ein. Die verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse erfüllten nicht die Kriterien, um Glyphosat als krebserregend zu bewerten, teilte die europäische Chemikalienagentur Echa in Helsinki mit. Auch weise das Mittel keine mutagenen, fortpflanzungsschädigenden oder genotoxischen Eigenschaften auf, heißt es weiter. Glyphosat könne allerdings zu schweren Augenverletzungen führen, auch sei es giftig für Tiere und Pflanzen, die in Gewässern leben.
Alle Hintergründe zum Streit um die verlängerte Zulassung des Mittels lesen Sie hier.
Bei dem Bericht handelt es sich um einen ersten Entwurf, der nun noch sprachlich überarbeitet wird. Anschließend geht der Report an die Europäische Kommission. In diesem Jahr soll auf Grundlage der Echa-Bewertung soll erneut entschieden werden, ob Glyphosat in Europa künftig weiter zugelassen ist.
Glyphosat wurde erstmals 1950 von einem Schweizer Chemiker synthetisiert. Seit den siebziger Jahren wird der Stoff in der Landwirtschaft eingesetzt. Zunächst wurde er vor allem vor der Aussaat verwendet, um Äcker von lästigem Unkraut zu befreien.
Seitdem es gentechnisch veränderte Pflanzen gibt, die gegen Glyphosat resistent sind, kann das Mittel auch nach der Saat eingesetzt werden. Glyphosat wird vor allem von dem US-Konzern Monsanto an Bauern rund um die Welt verkauft. Monsanto produziert auch das zugehörige genmanipulierte Getreide.
Die Diskussionen über die Zukunft des Mittels dauern seit Jahren an. Eigentlich war die Zulassung am 30. Juni 2016 ausgelaufen, aber die EU-Kommission hatte die Genehmigung damals um eineinhalb Jahre verlängert – obwohl der Einsatz unter den Mitgliedsstaaten umstritten war.
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Deutschland — in German Pflanzenschutzmittel: Unkrautvernichter Glyphosat laut Bericht nicht krebserregend